Östrogene haben in physiologischen Konzentrationen eher einen stimulierenden Effekt auf das Immunsystem, Androgene hingegen eher einen hemmenden Einfluss. Die genaue Wirkung von Testosteron beziehungsweise 17beta-Östradiol (E2) in Kombination mit Kortisol auf periphere Immunzellen ist hierbei noch weitgehend unbekannt. In dieser Arbeit wurde zunächst die Wirkung einer 24-stündigen Vorinkubation ...
Zusammenfassung (Deutsch)
Östrogene haben in physiologischen Konzentrationen eher einen stimulierenden Effekt auf das Immunsystem, Androgene hingegen eher einen hemmenden Einfluss. Die genaue Wirkung von Testosteron beziehungsweise 17beta-Östradiol (E2) in Kombination mit Kortisol auf periphere Immunzellen ist hierbei noch weitgehend unbekannt. In dieser Arbeit wurde zunächst die Wirkung einer 24-stündigen Vorinkubation mit Testosteron beziehungsweise E2 auf die Sekretion von IL-2, IL-4, IL-6, IL-10, TNFalpha und IFNgamma unter Zugabe von Kortisol im Vergleich zu den jeweiligen Kontrollen (ohne Hormon/ ohne Kortisol) unter Stimulation (LPS für IL-6, ConA für die übrigen Zytokine) im humanen Vollblutassay betrachtet. Hierbei zeigte sich weitgehend eine Hemmung der Zytokinsekretion durch Testosteron (IFNgamma ohne Kortisolzusatz, IL-2 ohne Kortisol und teilweise auch IL-4 ohne Kortisol, IL-10 mit und ohne Kortisol, TNFalpha ohne Kortisol und IL-2 mit Kortisol). Unter Vorinkubation mit E2 (10-10 und 10-9 mol/l) kam es zu einer signifikanten Steigerung der IL-6-Sekretion, für die übrigen Zytokine ergab sich lediglich eine nichtsignifikante Tendenz zur gesteigerten Sekretion. Ebenso zeigten sich die Zytokinwerte unter E2 im Vergleich zu denen mit Testosteronvorinkubation erhöht (IL-6, IL-4 ohne Kortisol, teilweise bei IFNgamma ohne Kortisol, IL-10 ohne Kortisol, TNFalpha und IL-2), wobei auch hier die Tendenz ersichtlich wird, dass die Unterschiede unter der geringsten verwendeten E2-Konzentration am stärksten ausfallen. Bei Testosteronvorinkubation war das IFNgamma/IL-4-Verhältnis zugunsten des IFNgamma und somit im Sinne einer Th1-Antwort verschoben (signifikant unter Kortisoleinfluss). Hinsichtlich möglicher Interaktionen in der Wirkung von Testosteron beziehungsweise E2 mit Kortisol ergaben sich in diesem Versuchsansatz keine Hinweise. Ein Einfluss durch Testosteron- beziehungsweise E2-Vorinkubation auf die Gesamtzahl des hGR konnte im Westernblot nicht nachgewiesen werden. Mögliche Interaktionen könnten jedoch auf Ebene der HPA-Achse bestehen und eine mögliche klinische Relevanz haben.
Übersetzung der Zusammenfassung (Englisch)
Estrogens at physiological concentrations are thought to play an immune-stimulating role, whereas androgens have an antiinflammatory impact. However, their role on cytokine secretion in the presence or absence of cortisol has not been investigated. In this study on peripheral blood leukocytes of healthy male subjects, we scrutinized the influence of prior sex hormones (for 24 h) with and without ...
Übersetzung der Zusammenfassung (Englisch)
Estrogens at physiological concentrations are thought to play an immune-stimulating role, whereas androgens have an antiinflammatory impact. However, their role on cytokine secretion in the presence or absence of cortisol has not been investigated. In this study on peripheral blood leukocytes of healthy male subjects, we scrutinized the influence of prior sex hormones (for 24 h) with and without later addition of cortisol (for another 24 h) on stimulated secretion of TNF, IL-2,IL-4, IL-6, IL-10, and interferon-gamma (IFN-gamma). E2 stabilized or increased immune stimuli�induced secretion of TNF, IL-2, IL-4, IL-6, IL-10, and IFNgamma in relation to testosterone. Testosterone, in contrast, inhibited (IL-2, IL-4, IL-10) or tended to inhibit stimulated secretion of these cytokines (TNF, IFNgamma). This effect of E2 was pronounced at a concentration of 10-10 M (testosterone: 10-7 M) in the presence of cortisol. E2 (10-8 M, 10-10 M) and testosterone (10-7 M) did not change glucocorticoid receptor expression.