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- URN to cite this document:
- urn:nbn:de:bvb:355-epub-234279
- DOI to cite this document:
- 10.5283/epub.23427
Item type: | Thesis of the University of Regensburg (PhD) |
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Open Access Type: | Primary Publication |
Date: | 15 February 2012 |
Referee: | PD Dr. Esther Endlicher and PD Dr. Stefan Farkas |
Date of exam: | 10 February 2012 |
Institutions: | Medicine > Lehrstuhl für Innere Medizin I |
Keywords: | Bürstenzytologie, maligne Gallengangsstenosen, Gallengangsbiopsie, biliary brush cytology, biliary strictures, biliary biopsy, ERCP, IDUS |
Dewey Decimal Classification: | 600 Technology > 610 Medical sciences Medicine |
Status: | Published |
Refereed: | Yes, this version has been refereed |
Created at the University of Regensburg: | Yes |
Item ID: | 23427 |
Abstract (German)
Die Entnahme von Bürstenzytologie und Biopsie aus dem Gallengang während einer ERCP sind weit verbreitete Methoden, um die Ursache einer Stenose genauer abzuklären. In einigen Studien wurde bisher untersucht, wie zuverlässig diese beiden Methoden in der Diagnostik sind. Darüber hinaus wurden vielfältige andere Methoden, zum Beispiel endosonographisch gesteuerte Feinnadelpunktion oder ...
Abstract (German)
Die Entnahme von Bürstenzytologie und Biopsie aus dem Gallengang während einer ERCP sind weit verbreitete Methoden, um die Ursache einer Stenose genauer abzuklären. In einigen Studien wurde bisher untersucht, wie zuverlässig diese beiden Methoden in der Diagnostik sind. Darüber hinaus wurden vielfältige andere Methoden, zum Beispiel endosonographisch gesteuerte Feinnadelpunktion oder intraduktaler Ultraschall, auf ihren Nutzen untersucht. Die genaue Ätiologie einer Stenose herauszufinden ist für die weitere Therapieentscheidung von großer Wichtigkeit, insbesondere die Differenzierung zwischen einem benignen und einem malignen Prozess.
In der vorliegenden Studie wurde in erster Linie evaluiert, wie sensitiv die Entnahme von Bürstenzytologie und Biopsie aus dem Gallengang bei Patienten war, die von 2005 bis 2008 im Universitätsklinikum Regensburg behandelt wurden. Die Sensitivität wurde zunächst für alle untersuchten Patienten mit maligner Gallengangsstenose berechnet. Es wurden außerdem Untergruppen gebildet, die sich aus den Tumorentitäten, Lokalisation und Ausprägung der Stenose ergaben. Zusätzlich wurden die Ergebnisse des bei einigen Patienten durchgeführten intraduktalen Ultraschalls und der Laborparameter Gesamtbilirubin, alkalische Phosphatase und CA 19-9 zum Zeitpunkt der Diagnosestellung berücksichtigt.
Die Auswertung bestätigte die Beobachtung anderer Studien, dass sowohl die Bürstenzytologie als auch die Biopsie eine außerordentlich hohe Spezifität von nahezu 100% aufweisen. Somit sind falsch positive Ergebnisse sehr unwahrscheinlich.
Die Sensitivität von Bürstenzytologie bzw. Biopsie lag in der vorliegenden Studie bei 41% bzw. 32%. In der Kombination von Bürstenzytologie und / oder Biopsie betrug die Sensitivität 49%. Die Wiederholung der Untersuchungen brachte insgesamt keine Verbesserung der Diagnostik.
Bezüglich der Sensitivität bezogen auf die verschiedenen Tumorentitäten zeigte sich ein Unterschied zwischen CCC, Klatskintumor und Pankreaskarzinom. Die Sensitivität lag bei 50%, 71% und 25%. Wie in der Literatur bereits beschrieben, ist die Sensitivität bei Pankreaskarzinom am niedrigsten, da es primär nicht im Gallengangsepithel lokalisiert ist und somit schwerer zugänglich für Methoden der oberflächlichen Materialgewinnung.
Aufgrund des Sensitivitätsunterschiedes zwischen einem Gallengangskarzinom und einem Pankreaskarzinom, muss bei einem Verdacht auf ein Pankreaskarzinom eine andere Methode hinzugezogen, bzw. bevorzugt werden. In der Literatur finden sich dazu gute Ergebnisse für die endoskopisch gesteuerte Feinnadelaspiration.
Eine Ergänzung zur aktuellen Standarddiagnostik mittels Bürstenzytologie könnte die immunhistochemische Färbung von Markern wie IMP3, p53, KOC oder S100A4-Protein darstellen, da hierfür in aktuellen Studien gute Ergebnisse erzielt wurden.
Für die Sensitivität bezogen auf die Lokalisation gehen die Ergebnisse konform mit den Ergebnissen bezogen auf die Tumorentität. Bei proximalen Stenosen lag sie bei 73%, bei distalen hingegen bei 41%. Im proximalen und mittleren Bereich wurde jeweils die Mehrheit der Stenosen durch einen malignen Prozess hervorgerufen. Dies macht die Abklärung der Ätiologie in diesen Bereichen besonders wichtig.
Die Ergebnisse des intraduktalen Ultraschalls zeigen, dass dieser bei sieben von zehn Patienten mit maligner Stenose einen Befund brachte, der mindestens ein Kriterium für Malignität erfüllte. Besonders zur Beurteilung der lokalen Tumorausdehnung ist der IDUS eine geeignete Zusatzuntersuchung.
Die Laborparameter Bilirubin und alkalische Phosphatase waren bei malignen Stenosen im Mittel stärker erhöht als bei benignen Stenosen. Dennoch eignen sie sich im Einzelfall nicht zur Differenzierung der Ätiologie der Stenose. Auch der Tumormarker CA 19-9 ist zur Diagnostik nicht geeignet. Die Sensitivität lag bei einem Cut-off-Wert von 100U/l bei 53%, die Spezifität betrug 81%. Stark erhöhte Werte können ein Hinweis auf einen malignen Prozess sein, differentialdiagnostisch jedoch auch lediglich durch die Cholestase erklärt sein.
Translation of the abstract (English)
Brush cytology and biopsy taken from the bile duct are common techniques to determine the cause of a biliary stricture. Several studies have investigated the reliability of these methods in diagnostics. In addition, many other methods, e.g. endosonography-guided fine-needle aspiration (EUS-FNA) or intraductal ultrasound (IDUS) have been analysed. Identification of the exact aetiology of a ...
Translation of the abstract (English)
Brush cytology and biopsy taken from the bile duct are common techniques to determine the cause of a biliary stricture. Several studies have investigated the reliability of these methods in diagnostics. In addition, many other methods, e.g. endosonography-guided fine-needle aspiration (EUS-FNA) or intraductal ultrasound (IDUS) have been analysed. Identification of the exact aetiology of a stricture is crucial for further therapy, especially in order to distinguish malignant from benign processes.
In this study the main intention was to identify the sensitivity of bile duct brush cytology and biopsy in patients treated at the University Hospital Regensburg between 2005 and 2008. Sensitivity was first calculated for all malignant strictures, then subgroups resulting from tumour type, localization and severity of stenosis were formed. Additionally, results of IDUS, which had been performed in some patients, and laboratory parameters such as total bilirubin, alkaline phosphatase (AP) and CA 19-9 were considered.
Results confirmed the high specificity of almost 100% for brush cytology and biopsy, confirming former studies and demonstrating that false-positive results are very unlikely.
In this study, overall sensitivities of 41% and 32% were found for brush cytology and biopsy, respectively. The combination of both methods reached a sensitivity of 49%. Repetition of the examination did not improve sensitivity.
Different tumour entities, e.g. cholangiocellular carcinoma (CCC), Klatskin tumour and pancreatic carcinoma (PC) showed different sensitivities of 50%, 71% an 25%, respectively. As described in the current literature, sensitivity of PC is the lowest because it is not primarily located within the choledochal epithelium and is therefore not as easily accessible from the surface layer.
Because of this difference between sensitivities for CCC and PC, an additional or alternative method should be applied in case of suspected PC. According to the literature, better results are achieved by EUS-FNA.
Recent studies suggest that current standard diagnostics can be supported by immunohistochemical staining with markers like IMP3, p53, KOC or S100A4-protein as shown in recent studies.
In accordance with the results concerning different tumour entities, the localisation of stenosis showed a similar effect. The sensitivity was 73% for proximal strictures and only 41% for distal strictures. The diagnostics of the proximal and middle parts of the bile duct is particularly important, as malignancy could be confirmed in the majority of cases.
The IDUS showed criteria for malignancy in 7 out of 10 patients with malignant stricture. Especially for the examination of local expansion of the tumour, IDUS is an appropriate additional method.
On average, laboratory parameters bilirubin and AP were higher in cases with malignant stricture, but they cannot be used to differentiate the etiology in individual cases. CA 19-9 is not qualified for diagnostics, either. Taking 100U/ml as cut-off-value, CA 19-9 has a sensitivity of 53% and a specificity of 81%. Extremely high results of CA 19-9 can be an indication of malignancy or merely a result from cholestasis.
Metadata last modified: 25 Nov 2020 15:25