URN zum Zitieren dieses Dokuments: urn:nbn:de:bvb:355-epub-259548
Busse, Hendrik
(2012)
Direkte kardiale Effekte von Injektionsanästhetika am Modell des isolierten septischen Rattenherzens.
Dissertation, Universität Regensburg.
Zusammenfassung (Deutsch)
Die kardiale Dysfunktion im Rahmen der Sepsis, die septische Kardiomyopathie, stellt einen ernstzunehmenden Faktor in Bezug auf den Krankheitsverlauf dar. Der teilweise inapparente Verlauf und eine zudem erschwerte Diagnostik stellen tagtäglich eine besondere Herausforderung für die Intensivmediziner dar. Da eine spezifische Therapie der septischen Kardiomyopathie derzeit nicht vorhanden ist, ...
Zusammenfassung (Deutsch)
Die kardiale Dysfunktion im Rahmen der Sepsis, die septische Kardiomyopathie, stellt einen ernstzunehmenden Faktor in Bezug auf den Krankheitsverlauf dar. Der teilweise inapparente Verlauf und eine zudem erschwerte Diagnostik stellen tagtäglich eine besondere Herausforderung für die Intensivmediziner dar. Da eine spezifische Therapie der septischen Kardiomyopathie derzeit nicht vorhanden ist, kommen allgemeine Maßnahmen der Inten-sivmedizin und Sepsistherapie zur Anwendung. Mögliche Interaktionen bzw. direkte Effekte der angewendeten Medikamente auf die bereits eingeschränkte kardiale Funktion liegen bis-lang nicht ausreichend vor. Die vorliegende Studie untersuchte vergleichend die direkten kardialen Effekte von fünf verschiedenen Injektionsanästhetika bei äquimolaren Konzentra-tionen auf das septische Herz im Langendorff-Modell. Die erhobenen Ergebnisse zeigen am isolierten septischen Rattenherzen, dass S(+)-Ketamin, Propofol, Etomidat, Midazolam und Methohexital dosisabhängig in unterschiedlicher Schwere und Form auf die Herzparameter wirken. Der schon von Paracelcus (1493-1541) getätigte Ausspruch „Dosis sola venenum facit“ findet sich auch in dieser Studie wieder. Im Konzentrationsbereich von 1*10-8 M bis 1*10-6 M sieht man bei keinem der fünf getesteten Medikamente eine signifikante Wirkung. In höheren Bereichen von 1*10-5 M bis 1*10-4 M weisen besonders S(+)-Ketamin und Propofol teilweise gegenläufige Wirkungen auf. Propofol zeigt die stärkste kardiodepressive Wirkung aller Medikamente auf, wohingegen S(+)-Ketamin eine eher neutrale bzw. positive kardiale Wirkung ausübt. Etomidat zeigt in dieser Studie die geringsten kardialen Wirkungen. Vor diesem Hintergrund stellt sich die Frage, inwiefern S(+)-Ketamin eine denkbare Alternative zu Etomidat darstellt, da derzeitig die Gabe von Etomidat aufgrund der potentiellen immunkompromittierenden Eigenschaften in der Sepsis kontrovers diskutiert wird. Wenngleich eine klinische Übertragbarkeit nur sehr eingeschränkt möglich ist, scheint S(+)-Ketamin bei der Betrachtung der erhobenen positiven kardialen und beschriebenen immunmodulatorischen Effekte auf das isolierte septische Herz bzw. auf die Sepsis und ins-besondere vor dem Hintergrund der fehlenden Nebennierenwirkung eine adäquate Alternative zu Etomidat darzustellen.
Übersetzung der Zusammenfassung (Englisch)
The cardiac dysfunction in sepsis, septic cardiomyopathy is a serious factor in relation to the disease process represents the partially inapparent course and also made it difficult diagnosis make every day a special challenge for the intensivist represents Since a specific treatment of septic cardiomyopathy currently does not exist, general measures of critical care and sepsis therapy can be ...
Übersetzung der Zusammenfassung (Englisch)
The cardiac dysfunction in sepsis, septic cardiomyopathy is a serious factor in relation to the disease process represents the partially inapparent course and also made it difficult diagnosis make every day a special challenge for the intensivist represents Since a specific treatment of septic cardiomyopathy currently does not exist, general measures of critical care and sepsis therapy can be used. Possible interactions and direct effects of the applied drugs on the already limited cardiac function are as yet insufficient. The present study examined the comparative direct cardiac effects of five different induction agents at equimolar concentrations in the septic heart in the Langendorff model. The collected results indicate the isolated septic rat hearts that S (+)-ketamine, propofol, etomidate, midazolam, and methohexital dose-dependent manner in the form of variable severity and effect on cardiac parameters. Of the already Paracelcus (1493-1541) incurred saying "sola dose venenum facit" is also found in this study. In the concentration range of 1 * 10-8 M to 1 * 10-6 M is seen in any of the five drugs tested a significant impact. At higher levels of 1 * 10-5 M to 1 * 10-4 M have specially S (+)-ketamine and propofol on partially offsetting effects. Propofol shows the strongest cardiodepressant effect of all drugs, whereas S (+)-ketamine exerts a more neutral or positive cardiac effect. Etomidate, this study shows the lowest cardiac conditions-effects. Against this background, the question arises to what extent S (+)-ketamine is a viable alternative to etomidate as the current administration of etomidate because of the potential immunkompromittierenden properties in sepsis is controversial. Although a clinical transferability can only be very limited, S (+)-ketamine seems when looking at the collected positive cardiac and described immunomodulatory effects on the isolated septic heart or the sepsis and especially in light of the lack of adrenal effect to an appropriate alternative etomidate represent.
Bibliographische Daten exportieren
Dokumentenart: | Hochschulschrift der Universität Regensburg (Dissertation) |
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Datum: | 2 Oktober 2012 |
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Begutachter (Erstgutachter): | PD Dr. York Zausig |
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Tag der Prüfung: | 12 September 2012 |
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Institutionen: | Medizin > Lehrstuhl für Anästhesiologie |
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Stichwörter / Keywords: | Sepsis, Ketamin, Langendorff, Propofol |
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Dewey-Dezimal-Klassifikation: | 600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften > 610 Medizin |
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Status: | Veröffentlicht |
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Begutachtet: | Ja, diese Version wurde begutachtet |
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An der Universität Regensburg entstanden: | Ja |
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Eingebracht am: | 02 Okt 2012 10:24 |
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Zuletzt geändert: | 08 Mrz 2017 08:34 |
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Dokumenten-ID: | 25954 |
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