Der G-Protein-gekoppelte Rezeptor GPR30 vermittelt, wie gezeigt werden konnte, Östro-geneffekte an Brustkrebszellen. Polymorphismen im GPR30 Gen könnten daher das Risiko, an Brustkrebs zu erkranken, oder die Ausbildung bestimmter Tumorcharakteristika des Mammakarzinoms beeinflussen.
In dieser Genotyp-Phänotyp-Assoziationsstudie wurden erstmalig drei Single Nucleotide Polymorphismen (SNPs) im ...
Abstract (German)
Der G-Protein-gekoppelte Rezeptor GPR30 vermittelt, wie gezeigt werden konnte, Östro-geneffekte an Brustkrebszellen. Polymorphismen im GPR30 Gen könnten daher das Risiko, an Brustkrebs zu erkranken, oder die Ausbildung bestimmter Tumorcharakteristika des Mammakarzinoms beeinflussen. In dieser Genotyp-Phänotyp-Assoziationsstudie wurden erstmalig drei Single Nucleotide Polymorphismen (SNPs) im GPR30 Gen hinsichtlich ihrer Allel- und Genotypfrequenzen sowie der Allelpositivität bei Mammakarzinompatientinnen untersucht. Aus Blutproben gewonnene DNA einer Gesamtzahl von 257 Frauen mit sporadisch aufgetretenem Brustkrebs, 247 altersentsprechenden gesunden Frauen, sowie weiteren 46 Frauen mit bekanntem Fibroadenom, 54 Frauen mit Mastopathie und einer Gruppe von 50 Frauen mit hereditärem Brustkrebs ohne BRCA1 oder BRCA2 Mutation wurden für drei GPR30 SNPs mittels Tetra Primer PCR genotypisiert. Der Vergleich der Mammakarzinompatientinnen mit der Kontroll-gruppe zeigte keine signifikanten Unterschiede bezüglich der Allel-, Genotyp- oder Haplotypfrequenzen sowie der Allelpositivität der drei SNPs. Im Gegensatz dazu waren die drei getesteten SNPs mit histopathologischen Charakteristika der Mammakarzinompatientinnen wie Tumorgröße, histologischem Grading, Nodalstatus und Progesteronrezeptorstatus assoziiert. Das A Allel des SNP rs3808351, der sich in der untranslatierten 5‘ Region des Gens befindet, war signifikant seltener bei Patientinnen mit großen oder schlecht differenzierten Tumoren zu finden. Das T Allel des SNP rs11544331, der im Exon 3 lokalisiert ist und zu einem Aminosäureaustausch von Prolin zu Leucin führt, war ebenso bei Patientinnen mit schlecht differenzierten Tumoren sowie bei Patientinnen mit positivem Nodalstatus seltener anzutreffen, was einen protektiven Effekt der beiden SNPs hinsichtlich aggressiver Mammakarzinomentitäten vermuten lässt. Der homozygote Genotyp GG des Promotor SNP rs3808350 und auch das T Allel des Missense-SNP rs11544331 zeigten eine inverse Korrelation mit der Progesteronrezeptornegativität. Auch hier lässt sich also ein protektiver Effekt auf die Entwicklung eines progesteronrezeptornegativen Mammakarzinoms unterstellen. Zusammenfassend unterstreichen die Ergebnisse dieser Studie die wichtige Rolle von GPR30 für das Mammakarzinom und ermutigen zu weiteren Untersuchungen, um die molekularen Mechanismen, die der Assoziation von GPR30 Polymorphismen mit dem Progesteronrezeptorstatus, dem Tumorwachstum, dem Grading und dem Lymphknotenstatus zugrunde liegen, zu erforschen.
Translation of the abstract (English)
G-protein coupled receptor GPR30 has been demonstrated to mediate estrogenic effects on human breast cancer cells. Polymorphisms in GPR30 gene might therefore affect breast cancer susceptibility or tumor characteristics.
In this genotype-phenotype-association study for the first time three single nucleotide polymorphisms (SNPs) of GPR30 have been examined regarding allele and genotype ...
Translation of the abstract (English)
G-protein coupled receptor GPR30 has been demonstrated to mediate estrogenic effects on human breast cancer cells. Polymorphisms in GPR30 gene might therefore affect breast cancer susceptibility or tumor characteristics. In this genotype-phenotype-association study for the first time three single nucleotide polymorphisms (SNPs) of GPR30 have been examined regarding allele and genotype frequencies as well as allele positivity in breast cancer patients. DNA extracted from the blood of a total of 257 sporadic breast cancer cases, 247 age-matched controls as well as 46 fibroadenoma patients, 54 mastopathy patients and a group of 50 women with hereditary breast cancer without any BRCA1 or BRCA2 mutation were genotyped for three GPR30 polymorphisms by means of allele-specific tetra primer PCR. Comparison of the breast cancer case and the control group with regard to the SNP allele-, genotype- and haplotype-frequencies did not show significant differences. In contrast, the GPR30 SNPs tested were associated with tumor size, histological grading, nodal status and progesterone receptor (PR) status. The A allele of SNP rs3808351, that localizes to the 5’ untranslated region of the gene, was significantly less frequent in patients with large or poorly differentiated tumors. T allele of SNP rs11544331, which is located in exon 3 and leads to the amino acid exchange of Pro16Leu, also less frequently occurred in patients with poorly differentiated tumors as well as in patients with positive nodal status, suggesting that both SNPs might exert protective effects regarding aggressive breast cancer entities. Both homozygous GG genotype of promoter SNP rs3808350 and T allele of missense SNP rs11544331 were inversely associated with PR-negativity, suggesting that they might exert protective effects regarding development of PR-negative cancer. In conclusion, the results of this study support the important role of GPR30 in breast cancer and encourage functional studies on the molecular mechanisms underlying the association of GPR30 polymorphisms with PR status, tumor growth, grading and nodal status.