| License: Creative Commons Attribution 4.0 (2MB) |
- URN to cite this document:
- urn:nbn:de:bvb:355-epub-367803
- DOI to cite this document:
- 10.5283/epub.36780
Item type: | Thesis of the University of Regensburg (PhD) |
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Open Access Type: | Primary Publication |
Date: | 16 February 2018 |
Referee: | Prof. Dr. Ferdinand Hofstädter |
Date of exam: | 20 December 2017 |
Institutions: | Medicine > Lehrstuhl für Pathologie |
Keywords: | Ki67; Brustkrebs; Mamma-Ca;Proliferationsmarker |
Dewey Decimal Classification: | 600 Technology > 610 Medical sciences Medicine |
Status: | Published |
Refereed: | Yes, this version has been refereed |
Created at the University of Regensburg: | Yes |
Item ID: | 36780 |
Abstract (German)
Bei der durchgeführten retrospektiven Kohortenstudie wurden die immunhistologischen Schnitte von insgesamt 394 Brustkrebspatientinnen der Jahre 2005 und 2006 mit Hilfe eines festgelegten Zählsystems erneut auf ihren Proliferationsmarkerwert hin ausgewertet. Überprüft werden sollte zum einen, inwieweit die so ermittelten Ki67- Werte von den Pathologenschätzwerten abweichen und ob bei erneuter ...

Abstract (German)
Bei der durchgeführten retrospektiven Kohortenstudie wurden die immunhistologischen Schnitte von insgesamt 394 Brustkrebspatientinnen der Jahre 2005 und 2006 mit Hilfe eines festgelegten Zählsystems erneut auf ihren Proliferationsmarkerwert hin ausgewertet. Überprüft werden sollte zum einen, inwieweit die so ermittelten Ki67- Werte von den Pathologenschätzwerten abweichen und ob bei erneuter Zählung von 50 Präparaten ähnliche Ergebnisse wie bei der ersten Eigenzählung erzielt werden können. Außerdem sollte betrachtet werden, ob es für die Auswertungen einen Unterschied macht, ob Stanzen oder Resektate vorliegen. Ein weiterer Schwerpunkt der Arbeit lag darin herauszufinden, welche Rolle der Proliferationsmarkerindex für Überleben und rezidivfreies Überleben spielt. Mit Hilfe von multivariabler COX- Regression wurde ermittelt, welche Bedeutung Ki67 für sich genommen, also unabhängig von allen anderen Faktoren, auf das Überleben hat. Ausführliche Informationen und gesammelte Daten zu allen Patienten entstammten dem Tumorzentrum Regensburg.
Bei einem Vergleich der selbsterhobenen Ki67- Werte mit den Pathologenschätzwerten zeigt sich eine recht hohe Korrelation (Pearson-Koeffizient: 0,826). Die Mittelwerte der beiden Zählungen sind laut Wilcoxon- Test signifikant unterschiedlich (p=0,013). Ein quadratisch gewichteter Kappa- Wert von 0,79 spricht für „starke Übereinstimmung“ der beiden Zählungen. Für einen Teil der Patientinnen ergaben sich auffällig höhere Schätzungen der Pathologen gegenüber den eigenen Zählwerten. Die selbst ermittelten Ki67- Werte sind mit einer genaueren systematischen und definierten Methode erhoben, während die Pathologenwerte auf Schätzungen beruhen.
Um überprüfen zu können, ob die gewonnenen Proliferationsmarkerwerte reproduzierbar sind, wird eine zweite eigene Zählung von 50 Präparaten vorgenommen. Hier korrelieren die gewonnenen Ki67- Werte überaus stark (Pearson- Koeffizient: 0,930). Der Wilcoxon- Test zeigt, dass die Mittelwerte der beiden Zählungen nicht signifikant unterschiedlich sind (p=0,958). Ein quadratisch gewichteter Kappa von 0,92 spricht für „fast vollständige Übereinstimmung“. Die verwendete Zählmethode scheint gut reproduzierbar und für pathologische Routine- Untersuchungen geeignet.
Beim Vergleich zwischen Stanzen und Resektaten sollte untersucht werden, ob es einen Unterschied für die Auswertungen macht, welcher Präparatetyp vorliegt. Dabei zeigte sich, dass Stanzen einen höheren Stadium IV- Anteil aufwiesen als Resektate. Auch hatten sie höhere Ki67- Werte und einen größeren Anteil an nicht operierten Patienten. BET- Operationen kamen seltener vor und der Anteil an Hotspot- Schnitten lag höher.
Schwachstelle der Untersuchung war, dass von jedem Patienten immer nur Stanze oder Resektat vorlag und somit kein direkter Vergleich bei ein und demselben Patienten erfolgen konnte.
Mit Hilfe von Kaplan- Meier- Überlebenskurven wurden Gesamtüberleben (OAS) und rezidivfreies Überleben (RFS) untersucht und Auswertungen anhand verschiedener Parameter vorgenommen. Log-Rank-Tests dienten zum paarweisen Vergleich. Bei Betrachtung des UICC- Stadiums zeigte sich, dass mit höherem Stadium das kumulative Überleben zunehmend sinkt. Beim Ki67 erfolgte die Auswertung anhand verschiedener Ki67- Klassifikationen (10%- Schritte, St. Gallen- Klassifikation, Vier- Stufen- Modell). Ein direkter Zusammenhang zwischen Proliferationsmarkerhöhe und kumulativem Überleben ließ sich nicht eindeutig, nur tendenziell beobachten. Ein signifikant schlechteres Überleben ergab sich für die höchsten gegenüber den niedrigsten Ki67-Klassen. Dies liegt wahrscheinlich an den zum Teil stark differierenden und zu kleinen Fallzahlen der einzelnen Ki67- Gruppen. Die Bildung von Ki67- Kategorien mit annähernd gleich großen Fallzahlen erschiene für künftige Untersuchungen sinnvoll.
Bei der COX- Regression wird der Einfluss verschiedener Parameter auf OAS und RFS untersucht. Nach einer univariablen Auswertung erfolgte eine multivariable, um den Einfluss eines jeden Parameters für sich genommen, also unabhängig von allen anderen Faktoren, zu betrachten. Die bei der COX- Regression gewonnenen Ergebnisse sind ausführlich in den Tabellen 48 und 50 aufgeführt. Mit höheren Ki67- Werten steigt die Hazard Ratio zunehmend an. Während in der univariablen Analyse Ki67, Diagnosealter, Menopausenstatus, Grading, Stadium, Lymphgefäß- und Veneninvasion signifikante Einflussvariablen darstellen, zeigt sich bei der multivariablen Analyse, dass diese größtenteils nicht signifikant sind. Dies liegt vermutlich an der relativ geringen Fallzahl von 394 Patientinnen und an der gegenseitigen Beeinflussung. Beispielsweise korreliert Ki67 mit der Stadiengruppe UICC.
Sinnvoll erschiene die Durchführung einer ähnlichen Studie mit größerem Patientenkollektiv, um die Teststärke (Power) zu erhöhen. Das angewandte Zählverfahren erscheint in klinischer Praxis praktikabel und reproduzierbar. Als Prognosemarker spielt Ki67 eine wichtige Rolle und könnte bei der Therapieentscheidung Berücksichtigung finden.
Das vollautomatische Zählprogramm Ki67- Quantifier wurde an einigen ausgewählten Präparaten getestet. Hierbei zeigten sich allerdings verbesserungswürdige Schwachstellen, weshalb ein routinemäßiger Einsatz momentan noch nicht empfohlen werden kann.
Translation of the abstract (English)
Within this retrospective cohort study, the immunohistologic sections of 394 breast cancer patients diagnosed in the time period between 2005 and 2016 were re-evaluated with regards to their proliferation marker value by using a defined counting system. The goal was to examine to what extent the determined Ki67 scores would deviate from the pathologist's estimates on the one hand, and whether ...

Translation of the abstract (English)
Within this retrospective cohort study, the immunohistologic sections of 394 breast cancer patients diagnosed in the time period between 2005 and 2016 were re-evaluated with regards to their proliferation marker value by using a defined counting system. The goal was to examine to what extent the determined Ki67 scores would deviate from the pathologist's estimates on the one hand, and whether similar results as per the first self-count could be achieved by re-counting a selection of 50 specimens on the other hand. Additionally, it was to examine whether results are being impacted by the existence of stampings or resectates. Further focus of the study entailed to find out which role the proliferation marker index plays with regards to survival and recurrence-free survival. By using multivariable Cox regression, the significance of Ki67 alone towards potential survival has been determined, adjusting for other factors. Detailed information and collected data on all patients have been sourced from the Regensburg Tumour Centre.
When comparing the self-gathered Ki67 data with the estimations of pathologist a fairly high correlation (Pearson coefficient: 0.826) has been observed. A squarely weighted kappa-value of 0.79 indicates a "strong match" between the two counts. The average of the two counts was significantly different according to the Wilcoxon test (p = 0.013). For parts of the patients the estimations of the pathologists have been noticeably higher compared to our own counts. The self-gathered Ki67 scores were collected by using a more accurate systematic and defined method, whilst the pathologist’s data were purely based on estimates.
In order to verify whether the obtained proliferation marker values are repeatable, a second self-count of selected 50 preparations was conducted. In the second counting, the obtained Ki67 scores showed a very strong correlation (Pearson coefficient: 0.930). A square-weighted kappa of 0.92 indicated a "nearly total match“. The Wilcoxon test shows that the average of the two counts are not significantly different (p = 0.958). The counting method used appears to be well repeatable and suitable for pathological routine examinations.
In view of comparing stampings and resectates, the aim was to investigate whether it makes a difference for the evaluations which type of preparation is being present. It was observed that stampings showed a higher stage IV share than resectates. Furthermore, they also indicted higher Ki67 scores as well as a higher proportion patients without surgery. BET-surgeries were less frequent and the proportion of hotspot sections was higher.
The weakness of this investigation was that either only one stamp or only one resectate existed of each patient and thus no direct comparison could be conducted for the same patient.
By use of Kaplan-Meier method, overall survival (OAS) and recurrence-free survival (RFS) were examined and evaluations were carried out on the basis of various parameters. Long-rank tests served as paired comparisons. When looking at the UICC stage it has been observed that cumulative survival increasingly decreased with higher stage. The Ki67 has been evaluated according to various Ki67 classifications (10%-steps, St. Gallen classification, four-step-model). A direct correlation between proliferation marker height and cumulative survival could not be clearly identified. This is likely to be related to partly significant variances as well as too small case numbers of the individual Ki67 groups. A significantly inferior survival rate was found for the highest Ki67 classes compared to the lowest Ki67 classes. The formation of Ki67 categories with roughly equal case numbers would therefore be advisable for future studies.
The Cox regression examines the influence of various parameters on OAS and RFS. After a univariable evaluation, a multivariable was performed in order to observe the influence of each parameter, adjusting for all other factors. With growing Ki67 scores, the hazard ratio gets increasingly higher. Whilst within the univariable analysis Ki67, age at diagnosis, menopausal status, grading, stage, lymph vessel and venous invasion show significant influence , the multivariable analysis reveals that these variables are largely insignificant. This is probably related to the relatively small number of cases of 394 patients and the mutual influence. For example Ki67 correlates with the stage group UICC.
The applied counting method appears practicable and repeatable in clinical practice. As a prognosis marker, Ki67 plays an important role and could be taken into consideration in the therapy decision. It would be advisable to carry out a similar study with a larger group of patients in order to increase the power of the test.
The fully automated counting program Ki67-Quantifier has been tested on selected specimens. However, several weaknesses have been observed that could be improved, which is why a routinely application is currently not recommendable.
Metadata last modified: 25 Nov 2020 20:18