In der Beurteilung einer erfolgreichen Tumortherapie ist neben der Überlebenszeit und der rezidivfreien Zeit die Lebensqualität ein wichtiger Punkt. Das Thema dieser Arbeit war die Beurteilung der Lebensqualität von Patienten nach Therapie eines Plattenepithelkarzinoms im Oberkiefer.
Der entstandene Defekt nach der Resektion des Tumors kann auf zwei verschiedene Arten gedeckt werden. Eine ...
Abstract (German)
In der Beurteilung einer erfolgreichen Tumortherapie ist neben der Überlebenszeit und der rezidivfreien Zeit die Lebensqualität ein wichtiger Punkt. Das Thema dieser Arbeit war die Beurteilung der Lebensqualität von Patienten nach Therapie eines Plattenepithelkarzinoms im Oberkiefer.
Der entstandene Defekt nach der Resektion des Tumors kann auf zwei verschiedene Arten gedeckt werden. Eine Möglichkeit besteht darin die Form und Funktion mit einem Obturator wiederherzustellen, die andere den Defekt mit einem Gewebetransplantat und einer prothetischen Lösung zu beheben.
In der vorliegenden Studie wurden 69 Patienten mit einem Plattenepithelkarzinom im Oberkiefer einbezogen, welche im Zeitraum von 2004 – 2014 im Universitätsklinikum Regensburg behandelt wurden.
Wie vielleicht zu erwarten, gaben Patienten, deren Defekt rekonstruiert wurde, einen besseren Funktionszustand in körperlicher-, Rollen-, emotionaler-, kognitiver- und sozialer Funktion an. Als Konsequenz dieser Ergebnisse erwartet man bei diesen Patienten auch eine bessere globale Lebensqualität als bei den Patienten mit Obturator. Diese Hypothese wurde durch diese Umfrage bestätigt. Neben der Rekonstruktionsmethode haben auch andere Faktoren einen Einfluss auf die Lebensqualität. So scheinen Frauen eher über funktionelle Probleme zu berichten als Männer. Auch leiden jüngere Patienten psychisch mehr unter Funktionsstörungen als ältere.
Des Weiteren beschreiben andere Studien einen Zusammenhang zwischen Defektgröße und Lebensqualität mit Obturator. Kleinere Defekte können leichter zufriedenstellend versorgt werden, während größere Defekte mehr Probleme bereiten. Deshalb wäre bei T3-, T4-Stadien eine deutlich schlechtere Lebensqualität der Patienten zu erwarten als bei den Stadien Cis, T1 und T2. Dies deckt sich nicht mit den Ergebnissen der Auswertung des Fragebogens. Ein Erklärungsansatz ist ein fehlerhaftes Ausfüllen des Fragebogens durch einzelne Patienten, da bei der globalen Lebensqualität im Gegensatz zu den einzelnen Funktionsparametern ein höherer Zahlenwert einer besseren Lebensqualität entspricht. Das Phänomen, dass schwer kranke Patienten ihre Lebensqualität als unverändert oder nur leicht gesunken empfinden, könnte als weitere Erklärung dienen.
Eine Obturatorversorgung kann für die Patienten eine emotionale Belastung darstellen. Das Ein- und Ausgliedern der Obturatorprothese bedeutet eine tägliche Konfrontation mit ihrer Erkrankung. Dies ist zwar bei einer Rekonstruktion nicht gegeben, allerdings sind weitere Operationen notwendig bis ein konventioneller oder Implantat-getragener Zahnersatz eingegliedert werden kann. Die längere Therapiedauer spiegelt für viele Patienten einen schlechteren Gesundheitsstatus wieder.
Es wird deutlich, dass die Lebensqualität im Gegensatz zur Überlebenszeit und Rezidivfreiheit eine subjektive Größe darstellt, die trotz spezieller Fragebögen nicht exakt zu erfassen ist.
Translation of the abstract (English)
In the assessment of a successful tumor therapy, the quality of life is an important factor in addition to the survival time and the recurrence-free time. The topic of this work was the assessment of the quality of life of patients after treatment of a squamous cell carcinoma in the upper jaw.
The resulting defect after resection of the tumor can be covered in two different ways. One possibility ...
Translation of the abstract (English)
In the assessment of a successful tumor therapy, the quality of life is an important factor in addition to the survival time and the recurrence-free time. The topic of this work was the assessment of the quality of life of patients after treatment of a squamous cell carcinoma in the upper jaw.
The resulting defect after resection of the tumor can be covered in two different ways. One possibility is to restore the form and function with a obturator, the other one to repair the defect with a tissue graft and a prosthetic solution.
In the present study, 69 patients with squamous cell carcinoma in the upper jaw were included, which were treated in the period 2004 - 2014 at the University Hospital Regensburg.
As might be expected, patients whose defect was reconstructed gave a better functional status in physical, role, emotional, cognitive, and social function. As a consequence of these results, these patients are also expected to have a better global quality of life than obturator patients. This hypothesis was confirmed by this survey. In addition to the reconstruction method, other factors also influence the quality of life. Women tend to report functional problems rather than men. Also younger patients suffer more from mental disorders than older ones. Furthermore, other studies describe an association between defect size and quality of life with obturator. Smaller defects can be more satisfactorily supplied while larger defects cause more problems. Therefore, at T3, T4 stages, a significantly poorer quality of life of the patients would be expected than at the stages Cis, T1 and T2. This does not coincide with the results of the evaluation of the questionnaire. One explanatory approach is the incorrect filling of the questionnaire by individual patients, since the global quality of life, in contrast to the individual functional parameters, corresponds to a higher numerical value of a better quality of life. The phenomenon of seriously ill patients feeling their quality of life as unchanged or only slightly reduced could serve as further explanation.
Obturator care can be an emotional burden on patients. The insertion and removal of the obturator prosthesis means a daily confrontation with her disease. Although this is not the case in a reconstruction, further operations are necessary until a conventional or implant-supported dentures can be incorporated. The longer duration of therapy reflects a poorer health status for many patients.
It becomes clear that the quality of life, in contrast to the survival time and freedom from recurrence, is a subjective factor that can not be precisely grasped despite special questionnaires.