Zusammenfassung (Deutsch)
Zielsetzung: Bei dem Kollektiv sonographisch relevanter isolierter HN sollte Folgendes untersucht werden: Rahmen der Erstdiagnosestellung einer HN, durchgeführte OPs, Korrelation zwischen Sonographie und Szintigraphie, mögliche Indikationskriterien zur Szintigraphie.
Patienten und Methode: Es wurden 195 Patienten mit isolierter HN in die Studie eingeschlossen, die 2008 – 2014 eine erste ...
Zusammenfassung (Deutsch)
Zielsetzung: Bei dem Kollektiv sonographisch relevanter isolierter HN sollte Folgendes untersucht werden: Rahmen der Erstdiagnosestellung einer HN, durchgeführte OPs, Korrelation zwischen Sonographie und Szintigraphie, mögliche Indikationskriterien zur Szintigraphie.
Patienten und Methode: Es wurden 195 Patienten mit isolierter HN in die Studie eingeschlossen, die 2008 – 2014 eine erste MAG3-Szintigraphie über die Kinderurologie St. Hedwig Regensburg erhalten hatten und den Einschlusskriterien entsprachen. Die Follow-Up-Zeit betrug 3,0 bis 9,9 Jahre (Median: 7,3 Jahre).
Ergebnisse: Die meisten Patienten waren männlich (78,5 %), die linke Seite war am häufigsten betroffen (links 54,9 %, rechts 33,8 %, beidseits 11,3 %). Die meisten Kinder waren bei der ersten MAG3-Szintigraphie jünger als ein Jahr. Am häufigsten war die isolierte HN bereits pränatal diagnostiziert worden (46,4 %), bei ca. einem Drittel der Patienten im Rahmen der U-Untersuchungen (32,8 %), bei den restlichen zufallsbefundlich (12,0 %) oder aufgrund von Symptomen (8,9 %). Die OP-Rate lag im Beobachtungszeitraum bei 44,6 %; sie war bei den Kindern mit pränataler Erstdiagnosestellung signifikant höher als bei den Kindern, deren HN erstmals bei den U-Untersuchungen aufgefallen war. Die Revisionsrate nach Pyeloplastik lag bei 2,3 % (2 von 86). Die Sensitivität für eine auffällige MAG3-Szintigraphie lag bei den Indikationsempfehlungen laut APN-Konsensusgruppe bei 0,87 und konnte durch zusätzliche Parameter (beidseitige HN, Symptome, Parenchymverdünnung) auf 0,95 erhöht werden. Zwischen MAG3-Szintigraphie und Sonographie bestanden keine starken Korrelationen.
Schlussfolgerung: Obwohl es kein offizielles Screening auf Nierenfehlbildungen gibt, wird bereits ein Großteil der Patienten mit isolierter HN pränatal oder bei den Kindervorsorgeuntersuchungen erstdiagnostiziert – es scheint daher drängend, Studien zu den Folgen eines Screenings zu etablieren. Messwerte von Sonographie und Szintigraphie korrelieren zwar teilweise, jedoch nicht stark, sodass die Szintigraphie insbesondere zur Erfassung der Nierenfunktion unersetzlich scheint. Zur besseren Indikationsstellung zur Szintigraphie können die vorgeschlagenen Parameter dienen, dies sollte in weiteren Studien verfeinert und geprüft werden, die bisherigen Empfehlungen in Leitlinien scheinen unzureichend. Die Indikationsstellung zur OP aufgrund der Szintigraphie wird sehr uneinheitlich gehandhabt. Auch symptomatische Patienten sollten gründlich abgeklärt werden, eine OP scheint nicht immer nötig. Die OP-Rate von annährend der Hälfte kann als Schätzwert bei der Beratung von Patienten und deren Eltern dienen.
Übersetzung der Zusammenfassung (Englisch)
Objective: The data of children with isolated hydronephrosis (i. e. pyelectasis caused by ureteropelvic junction obstruction or idiopathic hydronephrosis (HN)) from the Clinic for Paediatric Urology in Regensburg (Germany) were evaluated concerning the following questions: The way in which the hydronephrosis was first diagnosed, the rate of children who underwent surgery, data correlation of ...
Übersetzung der Zusammenfassung (Englisch)
Objective: The data of children with isolated hydronephrosis (i. e. pyelectasis caused by ureteropelvic junction obstruction or idiopathic hydronephrosis (HN)) from the Clinic for Paediatric Urology in Regensburg (Germany) were evaluated concerning the following questions: The way in which the hydronephrosis was first diagnosed, the rate of children who underwent surgery, data correlation of ultrasound and MAG3 renal scintigraphy, possible indicational criteria for renal scintigraphy.
Patients and methods: The data of 195 patients with isolated HN who underwent a renal scintigraphy in the years 2008 – 2014 and meeting the including criteria were analyzed retrospectively. Follow-up was 3.0 to 9.9 years (median: 7.3 years) from the first renal scintigraphy.
Results: Most patients were male (78,5 %), the left kidney was more often affected by HN than the right one or both kidneys (left 54,9 %, right 33,8 %, both sides 11,3 %). Most children undergoing their first renal scintigraphy were younger than a year. The isolated HN was mostly detected through prenatal sonography (46,4 %), in about one third through preventive medical examination (32,8 %), the rest was detected by chance (12,0 %) or because of urologic symptoms (8,9 %).
Conclusions: Though there is no official screening for renal deformities in Germany, many of the patients with isolated HN are detected through prenatal care or children’s preventive medical examinations. Therefore, it seems urgent to conduct studies analyzing the effects of such screening methods. Data from ultrasound and renal functional scintigraphy in this study correlated partly but with no strong statistical effects. The suggested clinical and ultrasonographic criteria could help to determine whether a renal scintigraphy in isolated HN is needed. This should be evaluated in further prospective studies. About half of the children in this study underwent surgery (i. e. mostly pyeloplasty).