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- URN zum Zitieren dieses Dokuments:
- urn:nbn:de:bvb:355-epub-411310
- DOI zum Zitieren dieses Dokuments:
- 10.5283/epub.41131
Dokumentenart: | Hochschulschrift der Universität Regensburg (Dissertation) |
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Open Access Art: | Primärpublikation |
Datum: | 9 Januar 2020 |
Begutachter (Erstgutachter): | Prof. Dr. Benjamin Craiovan |
Tag der Prüfung: | 23 Dezember 2019 |
Institutionen: | Medizin > Lehrstuhl für Orthopädie |
Stichwörter / Keywords: | Femurkopfnekrose, Prothesenintegration, Coxarthrose, radiolucent lines, Osseointegration |
Dewey-Dezimal-Klassifikation: | 600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften > 610 Medizin |
Status: | Veröffentlicht |
Begutachtet: | Ja, diese Version wurde begutachtet |
An der Universität Regensburg entstanden: | Ja |
Dokumenten-ID: | 41131 |
Zusammenfassung (Deutsch)
1. Ziel dieser Studie war zu untersuchen, ob Zeichen der Lockerung der Hüftprothese wie „radiolucent lines“ und „Subsidence“, unterschiedlich häufig in der FKN-Gruppe und Coxarthrose-Gruppe, sowie in den unterschiedlichen Subgruppen der FKN- Patienten bezüglich der Risikofaktoren, auftreten. Außerdem sollte das Outcome mithilfe von verschiedenen Scores zwischen der Coxarthrose- und FKN-Gruppe ...
Zusammenfassung (Deutsch)
1. Ziel dieser Studie war zu untersuchen, ob Zeichen der Lockerung der Hüftprothese wie „radiolucent lines“ und „Subsidence“, unterschiedlich häufig in der FKN-Gruppe und Coxarthrose-Gruppe, sowie in den unterschiedlichen Subgruppen der FKN- Patienten bezüglich der Risikofaktoren, auftreten. Außerdem sollte das Outcome mithilfe von verschiedenen Scores zwischen der Coxarthrose- und FKN-Gruppe betrachtet werden.
In dem 2. Abschnitt dieser Studie wurde untersucht, ob es Unterschiede in der Histologie bei verschiedenartiger Femurkopfnekrose-Genese gab. Wir untersuchten die unterschiedlichen Genesen: rheumatoide Arthritis, allogene Stammzelltransplantation, C2-Abusus und Mischformen und verglichen sie mit der Coxarthrose. Zusätzlich stellte sich die Frage, ob vorliegende histologischen Unterschiede sich auf die Haltbarkeit der Prothesen bei verschiedener Nekrose-Genese auswirken.
In dieser Studie wurden signifikante Unterschiede zwischen gematchten FKN-Patienten und CA-Patienten bezüglich des Auftretens einer „radiolucent line“ gefunden. Zum „baseline“ Zeitpunkt (1 Woche postoperativ) wurden signifikant mehr „radiolucent lines“ in Coxarthrose-Patienten in den femoralen Zonen ROI-1 und -7, sowie den acetabulären Zonen ROI-1 bis ROI-3 gefunden. Diese „radiolucent lines“ waren signifikant breiter und ausgedehnter in den Röntgenbildern der Coxarthrose-Patienten als in den Hüftkopfnekrose-Patienten. Dies könnte an einem vermehrt sklerotischen Knochen in Arthrose-Patienten liegen, zum einen subchondral, acetabulär aber auch endofemoral.
In unserer Arbeit fanden sich signifikante Unterschiede im Verlauf der „radiolucent line“ zwischen den Coxarthrose- und Femurkopfnekrose-Patienten in der femoralen Zone ROI-1, sowie der acetabulären Zone ROI-3. Es fand eine vermehrte Verbreiterung über die im Schnitt 37,58 Monate in der FKN-Gruppe statt in den Zonen mit dem größten spongiösen Anteil. Die Haltbarkeit der Prothese wird dadurch jedoch in dem betrachteten Zeitraum im Durchschnitt nach circa 3 Jahren nicht beeinträchtigt: Es kam zu keiner Lockerung.
Die Daten in unserer Studie ergaben keinen signifikanten Unterschied in der „Subsidence“ zwischen der FKN- und CA-Gruppe, damit eignet sich der in dieser Studie vorwiegend verwendete Corail Schaft sehr gut auch bei Patienten, die einen kompromitierten Knochen im proximalen Femur, wie bei der Femurkopfnekrose haben. In unserer Studie wurde den Patienten überwiegend hydroxylapatit beschichte Corail Schäfte (DePuy) eingebaut. Bei diesem Schaft kommt es zu einer proximalen Verklemmung der Prothese in den Knochen und einer distalen Kraftübertragung. (153) Diese Art der Verklemmung erklärt unsere Ergebnisse: In den proximalen femoralen Zonen ROI-1 und ROI-7 nach Gruen zeigten sich bei uns die meisten „radiolucent lines“ jeweils in der CA-Gruppe, sowie in der FKN-Gruppe.
Die klinischen Outcomeparameter der Patienten, die mithilfe verschiedener Scores beurteilt wurde, sind generell in den FKN-Patienten niedriger als in den Coxarthrosepatienten. Signifikante Unterschiede wurden im SF-36 und HHS gefunden: Vor allem im Hinblick auf die physische Funktion, die soziale Funktion, die Beschwerden und den Allgemeinzustand. Die 3 Jahre postoperativ erhobenen Scores (vor allem die Beschwerden und die physische Funktionseinschränkung) könnten wie die vermehrt auftretenden „radiolucent lines“ einen Hinweis auf eine beginnende Lockerung in der Gruppe der Femurkopfnekrose-Patienten geben.
In den makroskopischen Analysen der Hüftköpfe zeigten sich keine signifikanten Unterschiede zwischen den einzelnen Femurkopfnekrose-Subgruppen.
Es ergaben sich keine signifikanten Unterschiede zwischen den einzelnen FKN- Subgruppen in der mikroskopischen Analyse. Wir schlussfolgern daraus, dass die Genese keine weiteren Unterschiede in der Knochenqualität ergibt. Dadurch ergibt sich kein Hinweis für die teils unterschieldiche Haltbarkeit der Prothese.
Unsere Bestimmung der Dichte der Knochentrabekel an der chirurgischen Absetzungsfläche des Femurkopfes mithilfe des Flächenanteils der Knochentrabekel an der Gesamtfläche des histologischen Schnittes zeigte keinen signifikanten Unterschied zwischen der Gesamt-FKN-Gruppe und der CA-Gruppe. Somit scheint die Dichte der Knochentrabekel nicht verantwortlich für die verminderte Osseointegration bei der Femurkopfnekrose zu sein, sondern eher die Qualität des Knochens.
In der mikrokopischen Analyse der Proben nahe der chirurgischen Absetzungsfläche zeigte sich ein vermehrtes Auftreten von Nekrosearealen in der Femurkopfnekrose im Vergleich zu der Coxarthrose-Gruppe (81% zu 50%).
Unser Ergebnis gibt einen Hinweis darauf, dass bei der Femurkopfnekrose nicht nur der Hüftkopf betroffen ist, sondern die Osteonekrose auch den angrenzenden Knochen miteinbezieht, sodass dies eine Ursache für die in einigen Studien nachgewiesenen niedrigeren Standzeiten der Hüfttotalendoprothesen in Patienten mit Femurkopfnekrose sein kann.
Schlussfolgernd aus den vermehrt auftretenden Lysesäumen 1 Woche postoperativ in den Coxarthrose-Patienten sollte zukünftig das Fräsen und Aufraffeln des Implantatlagers an die Knochenqualität angepasst werden. Dies könnte die Osseointegration der Prothese möglicherweise verbessern.
Die Arbeit gibt einen Hinweis darauf, dass die Femurkopfnekrose kein lokal begrenztes Krankheitgeschehen ist, sondern auch den angrenzenden Knochen beeinflusst und somit die Osseointegration der eingebrachten Prothese.
Übersetzung der Zusammenfassung (Englisch)
The objective of this study was to investigate whether signs of loosening of the hip prosthesis, such as radiolucent lines and subsidence, occur differently in the FKN group and coxarthrosis group, and in the different subgroups of FKN patients with respect to risk factors.In addition, the outcome should be considered using different scores between the coxarthrosis and FKN groups.The second ...
Übersetzung der Zusammenfassung (Englisch)
The objective of this study was to investigate whether signs of loosening of the hip prosthesis, such as radiolucent lines and subsidence, occur differently in the FKN group and coxarthrosis group, and in the different subgroups of FKN patients with respect to risk factors.In addition, the outcome should be considered using different scores between the coxarthrosis and FKN groups.The second section of this study investigated whether there were differences in histology in different femoral head necrosis genesis.We investigated the different genesis: rheumatoid arthritis, allogeneic stem cell transplantation, C2-Abusus and mixed forms and compared them with coxarthrosis.In addition, the question arose whether existing histological differences had an effect on the durability of the prostheses during different necrosis genesis.In this study, significant differences were found between matched FKN patients and CA patients regarding the occurrence of a radiolucent line.At baseline time (1 week postoperatively), significantly more radiolucent lines were found in coxarthrosis patients in the femoral zones ROI-1 and -7 and the acetabular zones ROI-1 to ROI-3.These radiolucent lines were significantly wider and more extensive in the x-rays of coxarthrosis patients than in the femoral head necrosis patients.This could be due to increased sclerotic bone in arthrosis patients, on the one hand subchondrally, acetabular but also endofemoral.Our work found significant differences in the radiolucent line between the coxarthrosis and femoral head necrosis patients in the femoral zone ROI-1, and the acetabular zone ROI-3. There was an increased widening over the average 37.58 months in the FKN group in the zones with the largest spongy portion.However, this does not affect the durability of the prosthesis in the period under consideration after approximately 3 years on average:There was no relaxation.The data in our study showed no significant difference in the subsidence between the FKN and CA groups, so the Corail stem used in this study is very well suited for patients with compromised bone in the proximal femur, such as femoral head necrosis.In our study, the patient was predominantly hydroxylapatite coated Corail shafts (DePuy) incorporated. This socket causes proximal jamming of the prosthesis in the bone and distal force transmission. (153) This type of jamming explains our results:In the proximal femoral zones ROI-1 and ROI-7 after green, most radiolucent lines were found in the CA group and in the FKN group.The clinical outcome parameters of the patients, which were assessed using different scores, are generally lower in FKN patients than in coxarthrosis patients.Significant differences were found in SF-36 and HHS:Especially with regard to the physical function, the social function, the complaints and the general condition.The scores collected 3 years postoperatively (above all the complaints and the physical functional impairment) could, like the increased "radiolucent lines", give an indication of an incipient loosening in the group of femoral head necrosis patients.Macroscopic analysis of femoral heads showed no significant differences between the individual femoral head necrosis subgroups.There were no significant differences between the individual FKN subgroups in the microscopic analysis.We conclude that the genesis does not result in any further differences in bone quality.This does not provide any indication of the sometimes differing durability of the prosthesis. Our determination of the density of the bone trabeculae at the surgical site of the femoral head using the area fraction of the bone trabeculae at the total area of the histological section showed no significant difference between the total FKN group and the CA group.Thus, the density of the bone trabecula does not seem to be responsible for the reduced osseointegration in femoral head necrosis, but rather for the quality of the bone. Microscopic analysis of the samples near the surgical site revealed an increased occurrence of necrosis areas in the femoral head necrosis compared to the coxarthrosis group (81% to 50%). Our results indicate that femoral head necrosis does not only affect the femoral head, but that osteonecrosis also involves the adjacent bone, so this may be a cause of the lower lifetime of total hip endoprostheses in patients with femoral head necrosis demonstrated in some studies.
Our results indicate that femoral head necrosis does not only affect the femoral head, but that osteonecrosis also involves the adjacent bone, so this may be a cause of the lower lifetime of total hip endoprostheses in patients with femoral head necrosis demonstrated in some studies.Concluding from the increased lysis seams 1 week postoperatively in coxarthrosis patients, the milling and grating of the implant site should be adapted to the bone quality in the future. This could possibly improve the osseointegration of the prosthesis.The study gives an indication that femoral head necrosis is not a localized disease but also affects the adjacent bone and thus the osseointegration of the inserted prosthesis.
Metadaten zuletzt geändert: 25 Nov 2020 17:15