Die Wichtigkeit und Wiederherstellung der Sagittalen Balance hat in den letzten Jahren insbesondere im operativen Management bei Wirbelsäulenerkrankungen immer mehr an Bedeutung gewonnen. Um ein bestmöglichstes Resultat in Form einer Schmerzreduktion und Steigerung der Lebensqualität zu erreichen, wurde bereits in mehreren Studien bewiesen, dass insbesondere die Korrektur der Werte PI – LL, PT ...
Zusammenfassung (Deutsch)
Die Wichtigkeit und Wiederherstellung der Sagittalen Balance hat in den letzten Jahren insbesondere im operativen Management bei Wirbelsäulenerkrankungen immer mehr an Bedeutung gewonnen. Um ein bestmöglichstes Resultat in Form einer Schmerzreduktion und Steigerung der Lebensqualität zu erreichen, wurde bereits in mehreren Studien bewiesen, dass insbesondere die Korrektur der Werte PI – LL, PT und SVA dafür ausschlaggebend ist.
In der vorliegenden Studie sollte untersucht werden, ob die Sagittale Balance nach lumbaler Spondylodese wiederhergestellt werden konnte und dies auch Einfluss auf die Patientenzufriedenheit hatte. Die Studie umfasste 71 Probanden mit einem Durchschnittsalter von 62,6 Jahren, die im Zeitraum von 2008 bis 2013 operiert wurden. Anhand gezielter Fragebögen, klinischer Untersuchungen und zusätzlicher Röntgenuntersuchungen der Wirbelsäule mit Ausmessung der entscheidenden Parameter, konnten die Daten in Bezug auf die PI – LL Diskrepanz sowie Fusionslänge erhoben werden.
Im Gesamtkollektiv (n = 63) konnte bei mehr als 50% der untersuchten Probanden die Sagittale Balance wiederhergestellt werden, auch unabhängig von der Fusionslänge, jedoch ohne statistische Signifikanz. Bezogen auf die PI – LL Diskrepanz konnten deutliche Unterschiede aufgezeigt werden: Patienten mit kleinerer PI – LL Diskrepanz zeigten neben einer positiven Schmerzveränderung in Form von Schmerzfreiheit bzw. -verbesserung auch eine eindeutig höhere Zufriedenheit als jene mit größerer PI – LL Diskrepanz. Dies wirkte sich dementsprechend auch positiv auf die Lebensqualität der Studienteilnehmer aus.
Auch in Bezug auf den postoperativen ISG – Druckschmerz gaben Probanden mit größerer PI – LL Diskrepanz prozentual häufiger Schmerzen an. Dies spiegelt auch den weiterhin hohen Gebrauch an Analgetika postoperativ bei diesen Patienten wider.
Hinsichtlich der Fusionslänge konnte gezeigt werden, dass „monosegmental“ versteifte Patienten weniger Druckschmerzen im Bereich des ISG aufwiesen als „multisegmental“ Versorgte. Dementsprechend verwundert es nicht, dass auch eine geringere Zahl an versteiften Segmenten zu einer signifikant höheren Zufriedenheit führte, als bei Patienten mit „multisegmentaler“ Versteifung.
Die Mehrheit der Probanden (> 70%) wies keine depressiven, ängstlichen oder stressbezogenen Merkmale auf, unabhängig von der Fusionslänge und der PI – LL Diskrepanz. Bezogen auf die SVA zeigte sich bei den „multisegmental“ Versteiften ein erhöhtes Risiko einer Depression bei steigenden SVA – Werten (> 50mm). Auch im Hinblick auf die Lebensqualität schnitten Probanden der „multisegmentalen“ Gruppe schlechter ab: Patienten, deren SVA – Werte > 50mm waren, wiesen signifikant schlechtere ODI – Werte und dementsprechend stärkere Einbußen hinsichtlich der Lebensqualität auf.
Übersetzung der Zusammenfassung (Englisch)
The importance and restoration of sagittal balance has become increasingly important in recent years, especially in the surgical management of spinal diseases. In order to achieve the best possible result in the form of pain reduction and increase in quality of life, several studies have already proven that the correction of the values PI – LL, PT and SVA in particular is decisive for this.
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Übersetzung der Zusammenfassung (Englisch)
The importance and restoration of sagittal balance has become increasingly important in recent years, especially in the surgical management of spinal diseases. In order to achieve the best possible result in the form of pain reduction and increase in quality of life, several studies have already proven that the correction of the values PI – LL, PT and SVA in particular is decisive for this.
The aim of the present study was to investigate whether the sagittal balance could be restored after lumbar spinal fusion and whether this also had an influence on patient satisfaction. The study included 71 subjects with an average age of 62.6 years who underwent surgery between 2008 and 2013. On the basis of targeted questionnaires, clinical examinations and additional X-ray examinations of the spine with measurement of the decisive parameters, the data with regard to the PI – LL mismatch and fusion length could be collected.
In the overall collective (n = 63), the sagittal balance could be restored in more than 50% of the subjects examined, regardless of the fusion length, but without statistical significance. With regard to the PI – LL mismatch, clear differences could be shown: Patients with a smaller PI – LL mismatch showed not only a positive change in pain in the form of freedom from pain or improvement, but also a clearly higher satisfaction than those with a larger PI – LL mismatch. Accordingly, this also had a positive effect on the quality of life of the study participants.
Also with regard to the postoperative ISG – pressure pain, subjects with a larger PI – LL mismatch reported more frequent pain in percentage terms. This also reflects the continued high use of analgesics postoperatively in these patients.
With regard to fusion length, it was shown that "monosegmentally" stiffened patients had less pressure pain in the area of the ISG than "multisegmental" patients. Accordingly, it is not surprising that a lower number of stiffened segments led to significantly higher satisfaction than in patients with "multisegmental" stiffening.
The majority of subjects (> 70%) had no depressive, anxious or stress-related characteristics, regardless of the fusion length and the PI – LL mismatch. In terms of SVA, the "multisegmental" stiffeners showed an increased risk of depression with rising SVA values (> 50mm). Subjects in the "multisegmental" group also performed worse in terms of quality of life: patients whose SVA values were > 50mm had significantly worse ODI values and correspondingly greater losses in terms of quality of life.