Abstract
Der Beitrag geht von der Beobachtung aus, dass Freiheit in der Christlichen Sozialethik zwar vielfach thematisiert, aber doch nicht so in ihre normative Grundlagenreflexion eingestellt ist, wie es angesichts der sozialtheoretischen Reflexion in anderen Disziplinen und dem freiheitlichen Selbstverständnis unserer und vieler anderer Gesellschaften zu erwarten wäre. Es wird dafür plädiert, Freiheit ...
Abstract
Der Beitrag geht von der Beobachtung aus, dass Freiheit in der Christlichen Sozialethik zwar vielfach thematisiert, aber doch nicht so in ihre normative Grundlagenreflexion eingestellt ist, wie es angesichts der sozialtheoretischen Reflexion in anderen Disziplinen und dem freiheitlichen Selbstverständnis unserer und vieler anderer Gesellschaften zu erwarten wäre. Es wird dafür plädiert, Freiheit neben Gerechtigkeit als normatives Grundprinzip der Sozialethik zu verstehen.
In einem schlaglichtartigen Blick auf einige theologische und philosophische Positionen wird dann verdeutlicht, dass in die fundierende Stelle nur eine Konzeption der Freiheit einrücken kann, die bestimmten Bedingungen genügt und hier versuchsweise mit dem Label soziale Freiheit versehen wird. Sie erhält eine genauere Bestimmung von der Gerechtigkeit her und richtet diese wiederum auf Freiheit aus.
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The article starts from the observation that freedom is often discussed in Christian social ethics, but it is not integrated into its normative basic reflection as would be expected in view of the social theoretical reflection in other disciplines and the liberal self-understanding of our and many other societies. It is argued that freedom, along with justice, should be understood as a normative basic principle of social ethics.