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- URN to cite this document:
- urn:nbn:de:bvb:355-opus-7293
- DOI to cite this document:
- 10.5283/epub.10474
Item type: | Thesis of the University of Regensburg (PhD) |
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Open Access Type: | Primary Publication |
Date: | 26 October 2006 |
Referee: | Ernil (Prof. Dr. Dr.) Hansen |
Date of exam: | 10 August 2006 |
Institutions: | Medicine > Lehrstuhl für Anästhesiologie |
Keywords: | Gastrointestinaler Tumor , Tumorzelle , Blutuntersuchung , , gastrointestinal tumour , tumour cell , blood test |
Dewey Decimal Classification: | 600 Technology > 610 Medical sciences Medicine |
Status: | Published |
Refereed: | Yes, this version has been refereed |
Created at the University of Regensburg: | Yes |
Item ID: | 10474 |
Abstract (German)
Im Rahmen der Fragestellung zur intraoperativen Autotransfusion bei tumorchirurgischen Eingriffen wurde erstmals von HANSEN 1994 das Wundblut verschiedenster Tumorentitäten auf Tumorzellen hin systematisch untersucht. Es konnten regelmäßig Tumorzellen mit weiterhin malignem Potenzial gefunden werden. Die Nachuntersuchung der Patienten und die statistische Auswertung von STIERSDORFER 2001 konnte ...
Abstract (German)
Im Rahmen der Fragestellung zur intraoperativen Autotransfusion bei tumorchirurgischen Eingriffen wurde erstmals von HANSEN 1994 das Wundblut verschiedenster Tumorentitäten auf Tumorzellen hin systematisch untersucht.
Es konnten regelmäßig Tumorzellen mit weiterhin malignem Potenzial gefunden werden. Die Nachuntersuchung der Patienten und die statistische Auswertung von STIERSDORFER 2001 konnte einen prognostischen Zusammenhang zwischen der Tumorzellzahl im Wundblut und den Parametern Rezidivwahrscheinlich, Auftreten von Fernmetastasen und der Überlebenszeit darstellen.
Eingeschränkt ist die Aussagekraft dieser retrospektiven Studie durch die große
Heterogenität der untersuchten Tumoren mit unzureichender Gruppengröße.
Ziel der vorliegenden Arbeit war die Quantifizierung von Tumorzellen aus dem Wundblut bei gastrointestinalen Karzinomen als Teil einer prospektiven Studie. Durch die Beschränkung sollten für die einzelnen Tumorentitäten ausreichende Fallzahlen ermöglicht werden, die eine spätere prognostische Auswertung untermauern.
Zur Anreicherung der Tumorzellen aus dem Wundblut wurde die zellschonende
Dichtegradientenzentrifugation mit Percoll® durchgeführt. Die anschließende Identifizierung und Zählung erfolgte nach Zytozentrifugation und zytologischen Färbungen. Dabei kamen der enzymimmunhistochemische Nachweis von Zytokeratinen, die Silberfärbung Nukleolus organisierender Regionen (AgNOR) und teilweise der enzymimmunhistochemische Nachweis des Proteins p53 zum Einsatz.
Zur Analyse wurde das Wundblut aus insgesamt 112 Operationen von gastrointestinalen Tumoren herangezogen, wobei es sich im Einzelnen um Eingriffe bei Kolonkarzinomen (n=18), bei Rektumkarzinomen (n=32), bei Magenkarzinomen (n=30) und bei Pankreaskarzinomen (n=17) handelte. Als Kontrollen dienten abdominalchirurgische Operationen bei gutartigen Veränderungen oder Entzündungen, wie stenosierendes Kolonadenom, chronische Divertikulitis, chronische Pankreatitis oder Pankreaskopfadenom (n=15).
Bei 95 von 97 (98%) Patienten mit gastrointestinalen Karzinomen konnten eindeutig Tumorzellen im Wundblut mit einem Medianwert von 13500 (AgNOR) nachgewiesen werden. In zwei Fällen fanden sich im Wundblut zwar Zytokeratin-positive Zellen, aber keine Tumorzellen in der AgNOR-Färbung. In den Kontrollen konnten keine Tumorzellen nachgewiesen werden. Eine Korrelationsanalyse zwischen der Tumorzellzahl und dem Wundblutvolumen erbrachte mit k=0,46 nur eine geringe Korrelation.
Die erreichte Gruppengröße erlaubte es, Zusammenhänge zwischen Tumorzellzahl und
Tumorausdehnung, Lymphknotenstatus, Fernmetastasierung, Differenzierungsgrad bzw. Residualtumorstatus nicht nur für das gesamte Kollektiv, sondern erstmalig für jede Tumorentität getrennt zu untersuchen.
Für die Gesamtheit aller gastrointestinalen Karzinome konnten steigende Tumorzellzahlen in Abhängigkeit von der Tumorausdehnung, dem Lymphknotenstatus, der Fernmetastasierung und dem Grading nachgewiesen werden. Ein Anstieg der Tumorzellzahlen in Zusammenhang mit dem Residualtumorstatus stellte sich nur zwischen R0- und R1-resezierten Patienten ein.
Das Kolonkarzinom zeigte eine Steigerung der Tumorzellzahlen mit zunehmender
Tumorausdehnung und bei Lymphknotenmetastasen. Eine signifikante Korrelation der
Zellzahlen bestand zwischen mäßig (G2) und gering differenzierten (G3) Kolonkarzinomen in beiden Färbungen.
Nur geringe Tumorzellzunahmen in Abhängigkeit von der Tumorausdehnung, dem
Lymphknotenstatus, sowie dem Grading konnten bei Patienten mit Rektumkarzinomen
beobachtet werden.
Die deutlichsten Unterschiede konnten für das Magenkarzinom nachgewiesen werden. Die Tumorzellzahlen bei Karzinomen geringerer Tumorausdehnung T1 und T2 unterschieden sich signifikant mit denen tieferer Invasion. Außerdem hatten Magenkarzinompatienten mit Lymphknotenbefall signifikant mehr Tumorzellen im Wundblut als Patienten ohne Lymphknotenmetastasen. Der Einfluss des Differenzierungsgrades auf die Werte war nur gering.
Uneinheitliche Tendenzen der Tumorzellzahlen zeigten sich beim Pankreaskarzinom in Zusammenhang mit der Invasionstiefe des Tumors und vom Lymphknotenstatus. Mit
Abnahme der Differenzierung der Karzinome wurden jeweils mehr maligne Zellen im
Wundblut identifiziert. Die hier erfolgte Auswertung des Residualtumorstatus erbrachte keinen Einfluss auf die Tumorzellzahlen.
Die Ergebnisse bestätigten den Sinn der einzelnen Betrachtung der Tumorzellzahlen für jede einzelne Tumorentität. Eine zusammenfassende Betrachtung der gastrointestinalen Karzinome hätte zu unscharfen Resultaten geführt.
Um zu bestätigen, dass im Wundblut wirklich Tumorzellen nachweisbar waren wurde eine weitere Färbemethode eingesetzt, nämlich der immunhistochemische Nachweis des Proteins p53. Insgesamt wurden 33 Präparate untersucht, wobei 19 Fälle p53-positiv waren. Eine anschließende Korrelationsanalyse zwischen den Tumorzellzahlen nach der AgNOR- und p53-Färbung zeigte eine hochsignifikante Korrelation mit k=0,95.
Auch für die Ergebnisse aus dem Zytokeratin-Nachweis und der AgNOR-Methode konnte eine hochsignifikante Korrelation mit k=0,55 nachgewiesen werden.
Die Quantifizierung und Auswertung der Tumorzellen aus dem Wundblut bei
gastrointestinalen Karzinomen stellte den Basisteil im Rahmen einer prospektiven Studie zur Untersuchung der prognostischen Bedeutung von Tumorzellen im Wundblut dar. Die weitere Begleitung der Patienten wird Aufschluss über eine mögliche prognostische Relevanz geben können.
Mit der vorliegenden Arbeit konnte der regelmäßige Nachweis von Tumorzellen im Wundblut als Form von disseminierten Tumorzellen eindeutig bestätigt werden. Sie können daher als weiterer Hinweis für das Vorliegen einer systemischen Tumorerkrankung gewertet werden.
Translation of the abstract (English)
Qunatification of tumour cells in the wound blood of gastrointestinal carcinomas.
Metadata last modified: 26 Nov 2020 12:55