Die Computertomographie stellt heute den Goldstandard zur Diagnostik komplexer Calcaneusfrakturen dar. Anhand der CT-Bilder können die Brüche mittels zahlreicher Klassifikationen eingeteilt und verschiedene morphologische Kriterien vermessen werden. Obwohl Studien gezeigt haben, dass Patienten mit Beteiligung des Calcaneocuboidgelenks ein schlechteres Outcome haben, wird dieses Gelenk nur in ...
Abstract (German)
Die Computertomographie stellt heute den Goldstandard zur Diagnostik komplexer Calcaneusfrakturen dar. Anhand der CT-Bilder können die Brüche mittels zahlreicher Klassifikationen eingeteilt und verschiedene morphologische Kriterien vermessen werden. Obwohl Studien gezeigt haben, dass Patienten mit Beteiligung des Calcaneocuboidgelenks ein schlechteres Outcome haben, wird dieses Gelenk nur in wenigen Klassifikationen berücksichtigt. In unserer Studie wurden zum Einen die Korrelationen zwischen den bereits bestehenden Klassifikationen nach Essex-Lopresti, Sanders, Zwipp und Eastwood/Atkins und zwischen den Klassifikationen und verschiedenen morphologischen Gesichtspunkten, wie dem Ausmaß der Verkürzung, der Größe des Isthmusdefekts und dem Böhlerwinkel, untersucht. Zum Anderen wurde der Frakturlinienverlauf im Calcaneocuboidgelenk vermessen und eine eigene Klassifikation dieses Gelenks erstellt. Hierzu wurden CT-Aufnahmen von 100 Calcaneusfrakturen von 85 Patienten, die im Zeitraum von November 2002 bis Mai 2009 im Universitätsklinikum Regensburg angefertigt wurden, untersucht. Es konnte gezeigt werden, dass zwischen der Einteilung nach Zwipp und den untersuchten Faktoren jeweils ein signifikanter Zusammenhang bestand, ebenso bei der Sanders-Klassifikation bei fast allen Kriterien. Bei der Klassifikation nach Eastwood/Atkins konnte nur eine Korrelation zu der Einteilung nach Sanders und nach Zwipp hergestellt werden, darüber hinaus auch zum Ausmaß der Verkürzung. Zu der Einteilung nach Essex-Lopresti konnte zu keinem der untersuchten Faktoren ein Zusammenhang hergestellt werden. Bei der Beurteilung der Fraktur im Calcaneocuboidgelenk zeigte sich, dass es zwischen der von uns erstellten Klassifikation sowie der Anzahl der frakturierten Gelenkflächen, der Einteilung nach Zwipp und nach Sanders, dem Böhlerwinkel und dem Isthmusdefekt einen signifikanten Zusammenhang gibt. Allerdings stellten wir aber auch fest, dass hohe Korrelationskoeffizienten entstehen, wenn anstelle unserer Klassifikationsgrade lediglich die Anzahl der Frakturlinien im Calcaneocuboidgelenk angegeben werden. Bei der Untersuchung des Zusammenhanges zwischen der Lokalisation der primären Frakturlinie und den eben genannten Faktoren konnte zu der Anzahl der Frakturlinien und der Einteilung nach Zwipp und nach Sanders eine signifikante Verbindung nachgewiesen werden. Bei der genauen Betrachtung der Frakturlinien in der coronaren Ansicht stellten wir des Weiteren fest, dass die deutliche Mehrheit entweder vertikal oder schräg von craniolateral nach mediocaudal verlaufen. Zusammenfassend für den klinischen Alltag halten wir fest, dass sowohl anhand der Einteilung nach Zwipp und als auch nach Sanders die Schwere der Fraktur adäquat beurteilt werden kann. Dies ist mit den Klassifikationen nach Eastwood und nach Essex-Lopresti unserer Meinung nach nur eingeschränkt möglich. Zusätzlich bietet nun unsere Klassifikation nicht nur eine genaue Beschreibung der Fraktur im Calcaneocuboidgelenk, sondern es besteht zusätzlich eine signifikante Korrelation mit dem Schweregrad der Fersenbeinfraktur. Weitere Studien müssen klären, inwieweit unsere Einteilung im klinischen Alltag Hilfestellung bei der Wahl des Therapieverfahrens beziehungsweise zur Prognoseabschätzung gibt.
Translation of the abstract (English)
Today the computer tomography represents the gold standard for the diagnosis of complex calcaneal fractures. There are different classifications based on the CT scan and morphological criteria. Although studies could show that patients with involvement of the calcaneocuboid joint have a worse outcome, the calcaneocuboid joint is only part of a few classifications.
The aim of this study was to ...
Translation of the abstract (English)
Today the computer tomography represents the gold standard for the diagnosis of complex calcaneal fractures. There are different classifications based on the CT scan and morphological criteria. Although studies could show that patients with involvement of the calcaneocuboid joint have a worse outcome, the calcaneocuboid joint is only part of a few classifications. The aim of this study was to correlate the classifications of Essex-Lopresti, Sanders, Zwipp and Eastwood/Atkins and furthermore to correlate the classifications and different morphological criteria as the grad of the abbreviation, the size of the isthmus damage and the böhler´s angle were probed. Also based on the fracture line in the calcaneocuboid joint a new classification was developed. CT scans from 100 calcaneal fractures from 85 patients, which were aquired from November 2002 to Mai 2009 in the university Regensburg, were therefore evaluated. A significant correlation could be shown between the classification of Zwipp and the probed factors, furthermore between the Sanders classification and most criteria. The classification of Eastwood/ Atkins only correlated with the classification of Sanders and Zwipp. There was no correlation with the classification of Essex-Lopresti . The evaluation of the calcaneocuboidjoint fracture showed a significant correlation between our own classification and the number of fractured bearing areas, the classification of Zwipp and Sanders, the Böhler´s angle and the damage of the Isthmus. There are high coefficients of correlation when, instead of our classification, only the number of fracture lines in the calcaneocuboid joint were counted. Also the correlation between the location of the primary fracture line and the above mentioned factors, there was a significant correlation with the number of the fracture lines and the classification of Zwipp and Sanders. At the detailed contemplation of the fracture lines in the coronal view, we saw that the conspicuous majority proceeds vertically or oblique from craniolateral to mediocaudal. In summary for the clinical practice we can say that the degree of the fracture can be evaluated appropriately by the classification of Zwipp and Sanders. From our point of view the feasability is small when using the classification of Eastwood/Atkins and Essex-Lopresti. In addition our classification not only offers a detailed description of the fracture in the calcaneocuboid joint, but also a significant correlation with the severity of the calcaneal fracture. Future studies have to clarify to what extend our classification serves as assistance in the clinical practice or the choice of therapy and the assessment of the prognosis.