Erfolg einer nichtoperativen, antibiotikafreien Therapie der unkomplizierten akuten Appendizitis bei Kindern

URN zum Zitieren dieses Dokuments:: urn:nbn:de:bvb:355-epub-404681
DOI zum Zitieren dieses Dokuments:: 10.5283/epub.40468

Ebert, John Blanford

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Lizenz: Creative Commons Namensnennung 4.0 International
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Veröffentlichungsdatum dieses Volltextes: 10 Jul 2019 04:39

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Dokumentenart:	Hochschulschrift der Universität Regensburg (Dissertation)
Open Access Art:	Primärpublikation
Ort der Veröffentlichung:	Regensburg
Datum:	10 Juli 2019
Begutachter (Erstgutachter):	Prof. Dr. Hans Jürgen Schlitt
Tag der Prüfung:	8 Mai 2019
Institutionen:	Medizin > Lehrstuhl für Chirurgie
Stichwörter / Keywords:	Appendicitis, Conservative, Children
Dewey-Dezimal-Klassifikation:	600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften > 610 Medizin
Status:	Veröffentlicht
Begutachtet:	Ja, diese Version wurde begutachtet
An der Universität Regensburg entstanden:	Ja
Dokumenten-ID:	40468

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Ziele: Bewertung des Erfolgs einer nichtoperativen, nichtantibiotischen Therapie der unkomplizierten Appendizitis bei Kindern
Methoden: Retrospektive Kohortenstudie, die in der Klinik für Kinderchirurgie und Kinderorthopädie der Klinik St. Hedwig, Regensburg durchgeführt wurde. Die Studienpopulation umfasst Kinder, die im Jahr 2011 und 2012 mit Verdacht auf akute Appendizitis stationär behandelt wurden. Komplizierte Appendizitiden wurden ausgeschlossen.
Die Wahrscheinlichkeit einer tatsächlich vorhandenen akuten Appendizitis zum Zeitpunkt der Aufnahme wurde, sofern alle nötigen Daten vorlagen, mittels Appendizitis-Score berechnet. Dazu wurde der Alvarado Score sowie der Pediatric Appendicitis Score (PAS) mit sonographischen Parametern kombiniert. Bei mittleren Scorewerten wurde eine Appendizitis bei Patienten mit einem Durchmesser der Appendix von weniger als 6mm ausgeschlossen. Als Scheitern der konservativen Behandlung wurde eine Appendektomie mit histologisch bestätigter Appendizitis in einem Zeitraum von weniger als 6 Monaten nach Entlassung aus der Klinik St. Hedwig definiert. Daten wurden durch telefonische Befragung der Eltern sowie durch Einsehen der Patientenakten gesammelt.
Ergebnisse: Von 2011 bis 2012 wurden 251 Kinder mit Verdacht auf akute Appendizitis konservativ behandelt. 14 Patienten wurden nachfolgend appendektomiert. Bei 10 Patienten konnte eine akute Appendizitis histologisch nachgewiesen werden. Bei nur einem Patienten fand eine Appendektomie mit histologischem Nachweis einer Appendizitis in einem Zeitraum von 6 Monaten nach konservativer Behandlung statt. Bei 53 Patienten konnte die Wahrscheinlichkeit einer akuten Appendizitis mittels Alvarado- oder PAS in Kombination mit Ultraschallbefunden berechnet werden. Gemäß dem erweiterten Alvarado Score hatten 46,1% der Patienten zum Zeitpunkt der Aufnahme eine akute Appendizitis. Dem PAS zufolge lag eine akute Appendizitis bei 61,4% der Patienten vor.
Schlussfolgerung: In unserer Studie liefern Appendizitisscores in Kombination mit Ultraschallbefunden Hinweise darauf, dass bei etwa der Hälfte der Patienten eine akute Appendizitis vorlag, welche sich in den meisten Fällen erfolgreich konservativ behandeln ließ. Die nichtoperative, antibiotikafreie Behandlung der unkomplizierten Appendizitis könnte bei Kindern künftig eine mögliche Therapieoption darstellen.

Übersetzung der Zusammenfassung (Englisch)

Objectives: To evaluate the feasibility of nonantibiotic conservative treatment for uncomplicated acute appendicitis in children.

Methods: Retrospective cohort study conducted at the department of pediatric surgery at the St.Hedwig children’s hospital in Regensburg. All patients who in 2011 and 2012 attended to the emergency department with suspected acute appendicitis and underwent nonoperative, non-antibiotic treatment were included. Our study did not include cases of complicated appendicitis.
If possible, the likelihood of the patients having acute appendicitis at the time of admission was estimated by using the Alvarado Score or the Pediatric Appendicitis Score (PAS) in combination with ultrasonography findings. For intermediate score results, when the appendiceal diameter was less than 6mm, patients were considered negative for acute appendicitis. A failure of nonoperative treatment was defined as positive appendectomy within six months after discharge from hospital. Data was collected by reviewing patient records and contacting the patients’ parents via telephone after discharge.

Results: From 2011 to 2012, 251 children received nonoperative treatment at our department. Among them, 14 patients underwent appendectomy after discharge from hospital. 10 of these patients had histologically confirmed appendicitis. However, only one patient had confirmed appendicitis within six months after discharge. In 53 patients, we were able to estimate the probabilty of patients having acute appendicitis by using the Alvarado Score or the PAS combined with ultrasonography. The combined Alvarado suggested that 46.1 % of patients in fact had acute appendicitis on admission. The PAS showed positive results for 61.4% of patients.

Conclusions: In our study, the use of clinical scoring systems combined with ultrasonography indicates that about half of all children in whom acute appendicitis was suspected upon admission were likely to have had acute appendicitis. Most patients were treated successfully without undergoing surgery or antibiotic treatment. Nonoperative, non-antibiotic treament of uncomplicated acute appendicitis in children can be a reasonable treatment option for selected patients.

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