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- URN to cite this document:
- urn:nbn:de:bvb:355-epub-439337
- DOI to cite this document:
- 10.5283/epub.43933
Item type: | Thesis of the University of Regensburg (PhD) |
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Date: | 20 October 2020 |
Referee: | Prof. Dr. Dr. Robert Weißert |
Date of exam: | 15 October 2020 |
Institutions: | Medicine > Lehrstuhl für Neurologie |
Keywords: | Multiple Sklerose, Klettern, Trainingsprogramm, multiple sclerosis, sport climbing |
Dewey Decimal Classification: | 600 Technology > 610 Medical sciences Medicine |
Status: | Published |
Refereed: | Yes, this version has been refereed |
Created at the University of Regensburg: | Yes |
Item ID: | 43933 |
Abstract (German)
Im Rahmen der Studie „Klettern mit MS“ nahmen insgesamt sieben MS-Patienten an einem viermonatigen Interventionsprogramm in einer Kletterhalle teil. Der Trainingsumfang betrug dabei bei drei Probanden 19 und bei den restlichen vier Probanden sieben Trainingseinheiten. In die Studie eingeschlossen wurden Patienten zwischen 18 und 55 Jahren, deren EDSS-Score nicht höher als vier ist. Ziel der als ...

Abstract (German)
Im Rahmen der Studie „Klettern mit MS“ nahmen insgesamt sieben MS-Patienten an einem viermonatigen Interventionsprogramm in einer Kletterhalle teil. Der Trainingsumfang betrug dabei bei drei Probanden 19 und bei den restlichen vier Probanden sieben Trainingseinheiten. In die Studie eingeschlossen wurden Patienten zwischen 18 und 55 Jahren, deren EDSS-Score nicht höher als vier ist. Ziel der als Pilotstudie angelegten Studie war es, Effekte des Klettertrainings auf verschiedene Parameter zu ermitteln. Mit Fragebögen untersucht wurde dabei die Entwicklung der Lebensqualität, der Ängstlichkeit und der Depressivität der Studienteilnehmer über den Interventionszeitraum hinweg. Die Durchführung einer neuropsychologischen Testung sollte dazu beitragen, mögliche Effekte des Trainings auf kognitive Funktionen zu ermitteln. Bei drei der Studienteilnehmer wurde zudem eine Biofeedbacktestung vorgenommen, um Aussagen über die Entwicklung im Umgang mit Stress treffen zu können. Alle Probanden wurden angehalten, zu zwei Zeitpunkten einmal zu Beginn der Studie und einmal nach Beendigung der Intervention jeweils über fünf Tage hinweg eine sogenannte Actiwatch zur Registrierung des allgemeinen Bewegungsumfangs zu tragen. Letztendlich wurde der klinische Verlauf der Erkrankung bei allen Studienteilnehmern unter Zuhilfenahme von MRT-Untersuchungen des Schädels ermittelt.
In der Gesamtheit betrachtet zeigt die Auswertung der mithilfe von Fragebögen ermittelten Werte ein signifikant besseres Abschneiden der Probanden zum Studienabschluss im Vergleich zum Studienbeginn. Obwohl keiner der Fragebogen einzeln untersucht ein signifikantes Ergebnis liefert, ist bei einer Vielzahl ein deutlich positiver Trend zu vermerken. Besonders zu betonen ist dabei die subjektive Einschätzung der Studienteilnehmer bezüglich ihrer Lebensqualität, ihrer Depressivität und ihrer Ängstlichkeit. Hierzu wurde jeweils einmal zu Studienbeginn und im Verlauf nach Abschluss des Klettertrainings der gleiche Fragebogen ausgefüllt. Bei Betrachtung der Ergebnisse zeigt sich, dass nach Studienabschluss eine insgesamt gesteigerte Lebensqualität und ein geringerer Grad einer Depression und der Ängstlichkeit angegeben wurde.
Bei Betrachtung der gesamten neurologischen Testung lässt sich keine signifikante Verbesserung der Studienteilnehmer nach der Studie im Vergleich zu davor erkennen. Bei vier der sieben Probanden zeigt sich jedoch ein etwas besseres Abschneiden zum Zeitpunkt der Folgetestung. Um eine differenziertere Analyse leisten zu können, wurden zudem jene Untertests genauer betrachtet, welche diejenigen Gehirnareale untersuchen, die aufgrund von Neuroplastizität mithilfe von Training beeinflusst werden können. Wird auf die Ergebnisse dieser insgesamt neun in der neuropsychologischen Testung durchgeführten Tests besonderes Augenmerk gelegt, so lässt sich bei insgesamt sechs dieser Tests ein verbessertes Testergebnis zum Zeitpunkt nach Interventionsabschluss ablesen. Die Verbesserung in einem dieser Tests ist als signifikant anzugeben.
Die Durchführung der Biofeedbacktestung bei drei der Studienteilnehmer liefert Anhaltspunkte für einen verbesserten Umgang mit Stress nach Abschluss der Studie. Bei zwei der untersuchten Personen zeigte sich in der Folgemessung eine Zunahme der Kohärenz, was für eine verbesserte Synchronisation von Puls und Atemrhythmus und somit für eine verbesserte Kompetenz im Umgang mit stressigen Situationen spricht. Insgesamt muss jedoch unbedingt betont werden, dass das Ergebnis der Biofeedbacktestung stark abhängig ist von äußeren Einflüssen und von der jeweiligen Tagesform der untersuchten Person, sodass man aus der nur zweimaligen Durchführung bei einer derartig geringen Anzahl von Testpersonen keine belastbaren Aussagen treffen darf.
Ähnlich verhält es sich bei der Ermittlung des allgemeinen Bewegungsumfanges mittels Actiwatch. Die so gewonnen Daten sind in hohem Maße abhängig von der Patientencompliance und äußeren Einflüssen. Im Rahmen dieser Studie sollte versucht werden, mögliche Tendenzen aufzudecken. Dies wurde dadurch erschwert, dass eines der verwendeten Geräte leider falsche Werte lieferte. Betrachtet man dennoch die erhobenen Daten, so lässt sich am ehesten feststellen, dass der Bewegungsumfang der Studienteilnehmer zum Interventionsende hin verglichen mit dem Zeitpunkt vor der Intervention abgenommen hat.
Die Sichtung von aktuellen MRT-Bildern zeigte bei sechs der sieben Studienteilnehmer einen stabilen Befund im Vergleich zur Voruntersuchung vor Studienbeginn. Bei einem Probanden konnte eine Befundbesserung festgestellt werden.
Die Studie „Effekte des Kletterns auf Multiple Sklerose“ liefert aufgrund der äußerst geringen Probandenzahl und des begrenzten Interventionszeitraums zwar sehr wenige signifikante Ergebnisse, lässt aber einen deutlich positiven Trend erkennen. Als Pilotstudie ist sie damit geeignet, um die Sinnhaftigkeit etwaiger Folgestudien zu bestätigen und um erste Anhaltspunkte dafür zu liefern, in welchen Bereichen besonders mit positiven Effekten zu rechnen ist.
Translation of the abstract (English)
The clinical trial „Effects of sport climbing on mutiple sclerosis“ examineses the impact of a four-month climbing program on patients suffering from multiple sclerosis. Seven study patients with the inclusion creterions EDSS less than 4 points, age between 18 and 55 and absence of internistic diseases completed the training program in two groups. One group trained for 19 times weekly, the other ...

Translation of the abstract (English)
The clinical trial „Effects of sport climbing on mutiple sclerosis“ examineses the impact of a four-month climbing program on patients suffering from multiple sclerosis. Seven study patients with the inclusion creterions EDSS less than 4 points, age between 18 and 55 and absence of internistic diseases completed the training program in two groups. One group trained for 19 times weekly, the other one climbed every three weeks for seven times.
The aim oft he study was to find out the effects of he training program on the depressiveness, the anxiety, the quality of life and the fatigue of the patients, which was examined through questionaries. The daily excursion was measured by wearing an Actiwatch (a device that is able to plot the activity). The effects on the cognitive function oft he study participants was examinied throgh a neuropsychological testing and the reaction to stress was shown in a biofeedback testing. Further the MRI oft he participants were sighted regarding potential change over the period oft he intervention.
The particular questionaries showed no significant impact on the examinied parameters, but an obvious positive trend for depressiveness, anxiety, fatigue and quality of life. The evaluation oft he data from the Actiwatch showed a lower excursion at the end of the study, but unfortunately one of the devices seemed to be devective, so the data may be invalid. The reaction on stress showed no significant change. Nevertheless it is important to notice that the return tot he normal stress level was faster in the final exam. The neuropsychological testing showed for one oft he tests a significant improvement over the period oft he study and overall a rather positive trend. The MRI showed no change in the images of six patients and an amendment in one case.
„Effects of sport climbing on multiple sclerosis“ can be seen as an pilot study that made it possible to see effects of a climbing program on multiple sclerosis. However there ist he need of follow-up studies to gather more valid data including a larger number of participants and an extended duration oft he study. Altogerther, the result oft he clinical trial „Effects of sport climbing on multiple sclerosis“ is surmising many-faceted effects on symptoms of multiple sclerosis.
Metadata last modified: 25 Nov 2020 16:00