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- URN to cite this document:
- urn:nbn:de:bvb:355-epub-530060
- DOI to cite this document:
- 10.5283/epub.53006
Item type: | Thesis of the University of Regensburg (PhD) |
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Open Access Type: | Primary Publication |
Date: | 12 October 2022 |
Referee: | PD Dr. Thomas Metterlein |
Date of exam: | 11 August 2022 |
Institutions: | Medicine > Lehrstuhl für Anästhesiologie |
Keywords: | Kognitive Fähigkeiten, Nachtschicht, Notarzt, Stimmung |
Dewey Decimal Classification: | 600 Technology > 610 Medical sciences Medicine |
Status: | Published |
Refereed: | Yes, this version has been refereed |
Created at the University of Regensburg: | Yes |
Item ID: | 53006 |
Abstract (German)
In der vorliegenden Arbeit wurden die kognitive Leistungsfähigkeit und die Stimmung von Notärzten nach einem Nachtdienst im Vergleich zu einer Nacht ohne Dienst untersucht und einflussnehmende Faktoren, wie zum Beispiel das Arbeitsaufkommen im Nachtdienst, bestimmt. Zu den Auswirkungen von Nachtarbeit, Schichtarbeit und Nachtdiensten existieren viele Studien. Gerade im medizinischen Bereich ...
Abstract (German)
In der vorliegenden Arbeit wurden die kognitive Leistungsfähigkeit und die Stimmung von Notärzten nach einem Nachtdienst im Vergleich zu einer Nacht ohne Dienst untersucht und einflussnehmende Faktoren, wie zum Beispiel das Arbeitsaufkommen im Nachtdienst, bestimmt.
Zu den Auswirkungen von Nachtarbeit, Schichtarbeit und Nachtdiensten existieren viele Studien. Gerade im medizinischen Bereich spielt dieses Thema eine große Rolle. Unserer Studie untersucht die Situation in der Notfallmedizin. Notärzte werden häufig mit Extremsituationen konfrontiert und sind auf sich allein gestellt. Außerdem wird die Notarzttätigkeit im Gegensatz zu anderen Fachrichtungen oft als Nebentätigkeit ausgeführt, was die Erstellung sinnvoller Schichtpläne und die Einhaltung des Arbeitszeitgesetzes in die Verantwortung des Einzelnen legt. Daher ist gerade in dieser Berufsgruppe interessant, inwieweit sich ein Nachtdienst auf die kognitiven Fähigkeiten auswirkt.
Zur Erfassung der kognitiven Fähigkeiten wurden fünf Tests der TAP ausgewählt, welche die folgenden Teilaspekte der Aufmerksamkeit abbilden: Alertness, Arbeitsgedächtnis, Flexibilität, geteilte Aufmerksamkeit und Inkompatibilität. Diese erfassen Reaktionsschnelligkeit, Fehler und Auslassungen. Zur Aufzeichnung der Stimmung wurde der „PANAS“-Fragebogen mit je 10 Emotionen, welche den positiven Affekt und 10 Emotionen, welchen den negativen Affekt abbilden, verwendet. Anhand eines Fragebogens wurden demografische Informationen, äußere Umstände (Alter, Berufserfahrung, Schlafzeit, usw.) und die subjektive Einschätzung der kognitiven Fähigkeiten erfasst. Eine Testung beinhaltete alle drei genannten Teilaspekte (Fragebogen, PANAS, TAP) und wurde bei jedem Notarzt zweimal durchgeführt: Nach einem Nachtdienst und nach einer dienstfreien Nacht, welche wir als „ausgeruhte“ Testung definierten. Wir haben insgesamt 30 Notärzte untersucht, die zu diesem Zeitpunkt am Universitätsklinikum Regensburg angestellt waren und regelmäßig am Notarztdienst teilnahmen. Im Durchschnitt waren die Probanden 38 Jahre alt. 11 Notärzte befanden sich noch in der Weiterbildung, 19 hatten Fach-/Oberarztstatus.
Bei der subjektiven Einschätzung der Leistungsfähigkeit, Konzentrationsfähigkeit und Aufmerksamkeit zeigte sich ein signifikanter Unterschied. Die Probanden schätzten sich nach Nachtdienst schlechter ein als ausgeruht.
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Bei der Beurteilung der Stimmung durch den PANAS-Fragebogen zeigte sich eine signifikante Verschlechterung des positiven Affekts durch den Nachtdienst. Das bedeutet, dass ein Nachtdienst die Stimmung negativ beeinflusst. Die subjektive Empfindung des Dienstes, sowie die Einnahme von Koffein im Nachtdienst haben einen signifikanten Einfluss auf die Nachtdienst-bedingte Stimmungsverschlechterung. Alter, Berufserfahrung, Anzahl der Einsätze, Schlaf, Unterbrechungen des Schlafes, letzte Aktivität vor dem Nachtdienst, Weiterbildungsstatus und Geschlecht zeigten keinen Einfluss auf die Stimmung.
Bei Betrachtung der kognitiven Fähigkeiten anhand der TAP wurden die Parameter Reaktionszeit, Fehler und Auslassungen beurteilt.
Eine signifikante Verschlechterung der kognitiven Leistungsfähigkeit durch den Nachtdienst konnte in den Untertests Alertness und Geteilte Aufmerksamkeit festgestellt werden. Bei der Alertness war eine Verlängerung der Reaktionszeit zu beobachten, bei der Geteilten Aufmerksamkeit war der Unterschied im Testparameter Auslassungen zu sehen.
Die Faktoren Stimmung, Berufserfahrung, letzte Aktivität vor dem Nachtdienst, Anzahl der Einsätze, Einnahme von Koffein im Nachtdienst, subjektive Empfindung des Dienstes und Schlafmenge zeigen einen signifikanten Einfluss auf die Nachtdienst-bedingte Veränderung der kognitiven Leistungsfähigkeit.
Inwieweit sich ein Nachtdienst auf die Stimmung und die kognitiven Fähigkeiten auswirkt, wird in der Literatur kontrovers diskutiert. Jedoch gibt es viele Studien, die unsere These, dass ein Nachtdienst negativen Einfluss auf die Stimmung hat, unterstützen. Bei der Untersuchung der kognitiven Leistungsfähigkeit fanden wir in zwei von fünf Gedächtnisleistungen einen signifikant negativen Einfluss des Nachtdienstes. Verlängerte Reaktionszeiten, und somit eine Verschlechterung der Alertness, werden auch in der Literatur häufig beobachtet. Eine Beeinträchtigung in komplexeren kognitiven Funktionen, wie Arbeitsgedächtnis und Daueraufmerksamkeit wird vereinzelt in der Literatur beschrieben. Ein Defizit in der Geteilten Aufmerksamkeit konnte in unserer Studie erstmalig nachgewiesen werden.
Diese Arbeit leistet somit einen relevanten Beitrag in der Untersuchung der komplexen Belastungssituation von Notärzten, vor allem in Hinblick auf Nachtarbeit und deren Einfluss auf Stimmung und kognitive Leistungsfähigkeit.
Translation of the abstract (English)
In this study, cognitive function and mood of emergency doctors after a night shift and without night shift were compared and influencing factors, for example the workload, were investigated. The emergency department has a special role in the medical faculty. Emergency doctors are often confronted with extreme situations bearing full responsibility. Working as an emergency doctor is regarded as ...
Translation of the abstract (English)
In this study, cognitive function and mood of emergency doctors after a night shift and without night shift were compared and influencing factors, for example the workload, were investigated.
The emergency department has a special role in the medical faculty. Emergency doctors are often confronted with extreme situations bearing full responsibility. Working as an emergency doctor is regarded as a side job in contrast to other medical specialities which means that the organisation of shift plans and rest plans are in their own responsibility. These aspects show the interest about how night shifts can affect cognitive function.
In this investigation, cognitive functions were recorded by five tests from the „TAP“, which captured the following parts of cognitive function: Alertness, Working Memory, Flexibility, Divided Attention, Incompatibility. Mood was detected by the Positive and Negative Affect Schedule (PANAS). A questionnaire queried demografic and other side information (age, time of sleep, work experience).
30 emergency doctors working at the University of Regensburg were tested two times: after a night shift and without a night shift. At both times, the investigation included the questionnaire, TAP and PANAS.
The analysis showed the following results:
The subjective assessment of cognitive performance was significant lower after nightshift than without night shift.
Positive affect was negatively affected by the night shift with influencing factors subjective feeling of stress at the night shift and caffeine consumption.
Concerning the cognitive functions a significant decline was found in Alertness and Divided Attention. As influencing factors were detected: mood, working experience, number of medical services, sleeping hours, caffeine consumption and subjective feeling of stress.
These results correspond to other studies that show the negative impact of night shifts to cognitive performance like reaction time. Negative impact to complex cognitive functions like Working Memory and Divided Attention are hardly found in literature. The decline in Divided Attention after night shift was detected for the first time in our study.
This study makes an important contribution to the investigation about the influence of a night shift in cognitive performance and mood at the emergency department.
Metadata last modified: 07 Nov 2022 08:49