Griechische Neomärtyrer: Heutige Verehrungsformen in Griechenland

Dokumentenart:	Hochschulschrift der Universität Regensburg (Dissertation)
Open Access Art:	Primärpublikation
Datum:	6 November 2023
Begutachter (Erstgutachter):	Prof. Dr. Daniel Drascek
Tag der Prüfung:	19 Januar 2022
Institutionen:	Sprach- und Literatur- und Kulturwissenschaften > Institut für Information und Medien, Sprache und Kultur (I:IMSK) > Lehrstuhl für Vergleichende Kulturwissenschaft
Stichwörter / Keywords:	Heiligenverehrung, Neomärtyrer, Reliquienkult, Wallfahrt, Wallfahrtstätte,
Dewey-Dezimal-Klassifikation:	200 Religion > 230 Theologie, Christentum 300 Sozialwissenschaften > 390 Ethnologie
Status:	Veröffentlicht
Begutachtet:	Ja, diese Version wurde begutachtet
An der Universität Regensburg entstanden:	Ja
Dokumenten-ID:	54909

Zusammenfassung (Deutsch)

In dieser Fallstudie geht es um die Verehrung von Neomärtyrern in Griechenland. Es handelt sich um eine spezielle Form von Märtyrern der orthodoxen Kirche, die in der Türkenherrschaft (13. Jh. bis 1922) wegen ihres christlichen Glaubens getötet wurden. Es wurden exemplarisch nur Neomärtyrer untersucht, die nach der Eroberung Konstantinopels (29. Mai 1453) lebten. Deren volksfromme Verehrung wurde ...

Zusammenfassung (Deutsch)

In dieser Fallstudie geht es um die Verehrung von Neomärtyrern in Griechenland. Es handelt sich um eine spezielle Form von Märtyrern der orthodoxen Kirche, die in der Türkenherrschaft (13. Jh. bis 1922) wegen ihres christlichen Glaubens getötet wurden. Es wurden exemplarisch nur Neomärtyrer untersucht, die nach der Eroberung Konstantinopels (29. Mai 1453) lebten. Deren volksfromme Verehrung wurde in der Zeitspanne von einem Jahrzehnt (2009–2018) erforscht. Der Untersuchungsschwerpunkt liegt demnach auf einer Befundaufnahme der Gegenwart: Welche Bedeutung haben die Neomärtyrer hier und jetzt für die Griechen? Wie sieht ihre Verehrung heute aus? Der Forschungsschwerpunkt liegt auf der eingehenden Analyse und Interpretation der vorkommenden Verehrungsformen der Griechen an ausgewählten Gnadenorten. Als exemplarisches Forschungsfeld dienten zwei in Griechenland bekannte und sehr gut besuchte Wallfahrtsstätte: Der erste Wallfahrtsort ist das Kloster des hl. Rafael auf der Insel Lesvos, wo als Neomärtyrer vor allem der hl. Rafael, der hl. Nikolaos und die hl. Irini (vmtl. †1463) verehrt werden. Der zweite Ort ist die Wallfahrtstätte des hl. Johannes Rossos (vmtl. 1690–1730) in Neo Prokopio auf der Insel Evia. Als methodische Vorgehensweise wurden Interviews, in Feldforschungstagebüchern beschriebene Beobachtungen vor Ort, Raumanalysen, Text- und Bildinterpretationen, ausgesucht. Fokus dieser Wallfahrtsstudie war nicht der Vergleich zwischen den verschiedenen Verehrungsformen und den kohärenten Strukturelementen der Brauchskomplexe in Ost und West. Die gewonnenen Befunde könnten jedoch für etwaige zukünftige vergleichende kulturwissenschaftliche Forschungen hilfreich sein. Im Bezug auf Griechenland, auch wenn die untersuchten Heiligen vor ca. 550 Jahren und vor ca. 300 Jahren gelebt haben sollen, so sind sie in der Wahrnehmung der Wallfahrer sehr präsent. Die Verehrung der Heiligen ist eng mit dem Reliquienkult verbunden.

Übersetzung der Zusammenfassung (Englisch)

This case study concerns the veneration of the Neomartyrs of the Orthodox Church. The Neomartyrs form a special group of martyrs of the Orthodox Church, who were killed due to their Christian faith during the period of the Ottoman conquests (from the 13th cent. to 1922). The characteristic examples I have dealt with belong to the period right after the Fall of Constantinople (29 May 1453). The ...

Übersetzung der Zusammenfassung (Englisch)

This case study concerns the veneration of the Neomartyrs of the Orthodox Church. The Neomartyrs form a special group of martyrs of the Orthodox Church, who were killed due to their Christian faith during the period of the Ottoman conquests (from the 13th cent. to 1922). The characteristic examples I have dealt with belong to the period right after the Fall of Constantinople (29 May 1453). The popular veneration of these saints was researched during the decade 2009–2018. The objective of this research project is oriented toward conclusions about the present: what is the significance of the Neomartyrs here and now for the Greeks? How does the veneration of the Neomartyrs look like? The core of this project consists in a thorough analysis and interpretation of the existing forms of veneration by the Greeks in selected pilgrimage sites. Two well-known pilgrimage sites in Greece were chosen as representative cases: the first is the monastery of St. Raphael in the island of Lesvos, where the saints Raphael, Nicholaos and Irini (acc. to tradition †1463) are primarily venerated. The second is the pilgrimage of St. John the Russian (acc. to tradition 1690–1730) in Neo Prokopio in the island of Evia. The research method included interviews, observations that were noted down in field research diaries, spatial analysis, interpretation of texts and images. The focus of this pilgrimage study was not the comparison between various forms of veneration and coherent structure elements of custom complexes in East and West. However, the results could be used for future research in the field of comparative cultural studies. With regard to Greece, even if the abovementioned saints might have lived ca. 550 or 300 years ago, they are still intensely present in the consciousness of the pilgrims. Finally, the veneration of the saints is tightly connected with the veneration of their relics.

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