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- URN zum Zitieren dieses Dokuments:
- urn:nbn:de:bvb:355-opus-2574
- DOI zum Zitieren dieses Dokuments:
- 10.5283/epub.10095
Dokumentenart: | Hochschulschrift der Universität Regensburg (Dissertation) |
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Open Access Art: | Primärpublikation |
Datum: | 1 Juni 2003 |
Begutachter (Erstgutachter): | Hans-Jürgen (Prof. Dr.) Becker |
Tag der Prüfung: | 5 März 2003 |
Institutionen: | Rechtswissenschaften |
Stichwörter / Keywords: | Wiederkauf , Sulzbach-Rosenberg , Rechtsgeschichte , Sulzbach-Rosenberg , Wald , Rechtholz , Wiederkauf , law , history , Sulzbach-Rosenberg |
Dewey-Dezimal-Klassifikation: | 300 Sozialwissenschaften > 340 Recht |
Status: | Veröffentlicht |
Begutachtet: | Ja, diese Version wurde begutachtet |
An der Universität Regensburg entstanden: | Ja |
Dokumenten-ID: | 10095 |
Zusammenfassung (Deutsch)
Thesenpapier zur Dissertation über die Untere Wagensaß: I. Methode Am Beginn der Arbeit stand eine Zusammenfassung der bis dahin bekannten Fakten. Darauf basierend wurde das relevante historische und juristische Grundlagenwissen erarbeitet. Die hierdurch entstandenen Konzeption und die darin aufgeworfenen Fragen bildeten den Ausgangspunkt für die Erforschung der genauen Geschehnisse unter ...
Zusammenfassung (Deutsch)
Thesenpapier zur Dissertation über die Untere Wagensaß:
I. Methode
Am Beginn der Arbeit stand eine Zusammenfassung der bis dahin bekannten Fakten. Darauf basierend wurde das relevante historische und juristische Grundlagenwissen erarbeitet.
Die hierdurch entstandenen Konzeption und die darin aufgeworfenen Fragen bildeten den Ausgangspunkt für die Erforschung der genauen Geschehnisse unter Verwendung der noch vorhandenen Archivalien im Stadtarchiv und im Forstamt Sulzbach-Rosenberg sowie im Staatsarchiv Amberg.
Die vorgefundenen Archivalien, insbesondere die Akten der Stadt Sulzbach und diejenigen der Herzoglichen Hofkammer, erlaubten eine weitgehende Klärung der damaligen Vorgänge von 1348 bis heute.
II. Forschungsergebnisse
1. Der Verkauf und Wiederkauf
Die Wirksamkeit des Verkaufs an den Landesherrn wurde wiederholt angezweifelt, aber anhand der vorhandenen Archivalien und aufgrund des Wissens über den damaligen rechtlichen Status der Stadt und ihrer inneren Verfassung handelte es sich um den rechtsgültigen Verkauf eines Lehens. Der weitaus bedeutendere Streit aber entstand wegen des gleichzeitig gewährten Wiederkaufsrechts. Es ließ sich feststellen, auf welchem Wege und mit welchem genauen Inhalt dieses wirksam zu Stande kam.
2. Die Rückkaufversuche von 1738 und 1786
Die Stadt versuchte zwei Mal vergeblich, ihr Wiederkaufsrecht durchzusetzen, wobei sie sich mit der Bürokratie des Landesherrn auseinandersetzen musste. Daher war es nötig, sich mit der Organisation des Fürstentums zu beschäftigen. Außerdem wurde die Frage des jeweils geltenden Rechts geklärt.
Der 1786 beginnende Wiederkaufsprozess ist interessant, weil er den Stand des Zivilprozesses in dieser Zeit sowie das Verhältnis der Gerichte zu den Bürgern veranschaulicht.
Trotz eines fortschrittlichen Prozessrechts, das keinerlei Sonderstellung für den Fiskus und mehrere Sanktionsmöglichkeiten bei Verzögerungen vorsah, konnte die Bürgerschaft ihr Recht nicht durchsetzen. Die Gerichte trafen trotz der Bemühungen der Stadt und der Möglichkeit dazu keine Entscheidung. Das Verhältnis zwischen Obrigkeit und Bürgerschaft war auch im zivilrechtlichen Bereich stark durch Über- und Unterordnung geprägt. Die Gerichte begriffen sich nicht als unabhängige und neutrale Stellen.
3. Das Holzbezugsrecht
Aufgrund der mangelnden Fortschritte im Prozess kam es 1792 zu einer außergerichtlichen Beendigung des Streits und zur Begründung eines Holzbezugsrechts. Es stellte sich überraschend heraus, dass es sich dabei mangels einer Einigung nicht um einen Vergleich handelte. Höchst erstaunlich war der Umstand, dass niemand der Bürgerschaft das für den Dissens ursächliche Rescript des Kurfürsten übermittelte. Wahrscheinlich hatte die dafür verantwortliche Hofkammer Angst, dass die Bürger wegen der Abweichungen von ihrer eigenen Erklärung den Prozess wieder aufnehmen und diesmal obsiegen könnten.
Unabhängig von den Wirksamkeitsfragen, legten Gerichte und Behörden das Rescript des Kurfürsten dem darin begründeten Holzrecht zugrunde und bestimmten seinen Inhalt nur daraus.
Das Holzbezugsrecht stellte eine echte Besonderheit dar, da es keine historischen Wurzeln hatte und in einer Zeit entstand, als man solche Rechten aus waldwirtschaftlichen Gründen bereits abzulösen begann.
Übersetzung der Zusammenfassung (Englisch)
Extract of the doctoral thesis: �The controversy in the town of Sulzbach-Rosenberg about the forest �Untere Wagensaß� and the common of estovers� a study in the field of law history I. Method This doctoral thesis is based on a summary of the history of the forest called Untere Wagensaß, which was handed down from the citizens of Sulzbach. These facts were taken as a starting point to acquire ...
Übersetzung der Zusammenfassung (Englisch)
Extract of the doctoral thesis:
�The controversy in the town of Sulzbach-Rosenberg about the forest �Untere Wagensa� and the common of estovers� a study in the field of law history
I. Method
This doctoral thesis is based on a summary of the history of the forest called Untere Wagensaß, which was handed down from the citizens of Sulzbach.
These facts were taken as a starting point to acquire basic knowledge about the history and the law of the duchy of Sulzbach.
Based on this, the exact incidents were researched into through the available archives.
There is a lot of material available not only in the archives of Sulzbach-Rosenberg, but also in the record office of Amberg. Some additional information comes from the archives of the forestry office of Sulzbach-Rosenberg.
The archive material, especially the files of the municipal authorities of Sulzbach and the ones from the financial administration of the duchy, made it possible to describe nearly the exact events connected with Untere Wagensaß from 1348 until today.
During the drawing up of the doctoral thesis the following topics became central to this work: the effectiveness of the option to buy back the land, the second attempt to repurchase it starting in 1786, and the common of estovers for the citizens of Sulzbach.
The major difficulty within the scope of the research was to allocate the competences of the town� citizens and the bureaucracy of the duchy, as well as to determine which law was in effect in the course of the different centuries. As far as these topics are concerned, hardly any archives exist.
II. Results of the research
1. Sale of the forest and option to repurchase
The effectiveness of the sale to the sovereign of Sulzbach was often doubted in the course of the centuries. But the archive material clearly shows that sale of the fiefdom was legal; the internal constitution of the town allowed the transaction. But the more important controversy arose from the simultaneously granted option to repurchase. The files of the financial administration made it possible to discover how the option was founded and what the precise text was.
2. Two attempts to repurchase in 1738 and 1786
The citizens of Sulzbach twice attempted in vain to buy the forest back. So they were obliged to bring actions against the bureaucracy of the sovereign.
Because of this, it was necessary to research into the organisation of the duchy. Furthermore, the thesis answers the question which law was in effect in 1738 and 1786.
The attempt which started 1786 is particularly interesting, as it shows the situation of civil action at this time and the relations between citizens and the courts of justice.
In spite of a very modern procedural law, which contained no preferential treatment for the state administration and possibilities of sanction for every delay, the citizens were not able to achieve the repurchase. The courts of justice in Sulzbach and Munich didn�t come to a decision, although they would have been able to judge. The relations between the authorities and the citizens were marked by a strong subordination of the citizens, also in the civil cases. The courts of justice thought of themselves not as independent and neutral authorities.
3. The common of estovers
Because of the standstill of civil action, the legal dispute was ended in 1792 by a extra-judicial conclusion. Part of this conclusion was the foundation of a common of estovers. Surprisingly, it was no arrangement at all, because of a lack of agreement between the financial administration of the duchy and the citizens.
This common of estovers was something very special, as it had no historical roots at the time. It was founded at a time when such options were redeemed on account of a better management of woods.
Metadaten zuletzt geändert: 25 Nov 2020 15:07