URN zum Zitieren dieses Dokuments: urn:nbn:de:bvb:355-opus-5645
Richard, Nadine
(2005)
Regensburger Beiträge zur Bodenkunde, Landschaftsökologie und Quartärforschung, Band 6: Historischer Ausbau oder natürliche Entwicklung? - Die fluviale Morphologie der Vils unter dem Einfluss des historischen Bergbaus.
Regensburger Beiträge zur Bodenkunde, Landschaftsökologie und Quartärforschung 6,
Dissertation, Universität Regensburg.
Zusammenfassung (Deutsch)
Die vorliegende Arbeit behandelt die Reaktion der fluvialen Morphodynamik auf eine ausgeprägte, jahrhundertelange Nutzung des Vilstales (Oberpfalz, Bayern) durch die Amberger Montanindustrie, die seit dem Mittelalter eine herausragende Entwicklung erfuhr. Im Vordergrund stehen die Fragen, wann die Montanindustrie im Vilstal Einzug hielt und inwieweit ein früher Flussausbau stattgefunden hat. ...
Zusammenfassung (Deutsch)
Die vorliegende Arbeit behandelt die Reaktion der fluvialen Morphodynamik auf eine ausgeprägte, jahrhundertelange Nutzung des Vilstales (Oberpfalz, Bayern) durch die Amberger Montanindustrie, die seit dem Mittelalter eine herausragende Entwicklung erfuhr. Im Vordergrund stehen die Fragen, wann die Montanindustrie im Vilstal Einzug hielt und inwieweit ein früher Flussausbau stattgefunden hat.
Qualitative Altkarteninterpretationen und Parameteranalysen in Karten des 16. bis 19. Jh. zeigen im Vergleich mit aktuellem Kartenmaterial, Luftbildern und einer geomorphologischen Kartierung das dynamische Potenzial des Gewässers auf. Sedimentologische Untersuchungen ermöglichen in sieben Profilschnitten Einsichten in die Flussgeschichte. Der zeitliche Fokus ist in dem bis zu 4 m mächtigen Auelehm repräsentiert, der in zwei Hauptfazies vorliegt. Die 14C-Datierung der Basis beider Fazies korreliert mit bekannten historischen Rahmendaten. Entsprechend fällt der Beginn der Auelehmsedimentation mit dem Beginn des Amberger Bergbaus um 1000 AD zusammen, und der Fazieswechsel innerhalb des Auelehms folgt in der Hochzeit der Montanindustrie im 15. Jh. Als Zeugen der historischen Wasserkraftnutzung sind bis heute Hammerwerke erhalten. Treidelpfade lassen sich dagegen nicht auffinden. Darüber hinaus steht eine weitgehende Lagestabilität und eingeschränkte Strukturvielfalt der Vils seit ca. 400 Jahren dem morphologischen Entwicklungspotenzial der Vils widersprüchlich gegenüber.
Der Sedimentaufbau lässt auf eine eigenständige Stabilisierung des Gerinnes durch den Wechsel von sandigem Substrat zu kohäsivem Lehm schließen. Parallel erfolgte spätestens seit dem 14. Jh. der Bau der Wehre und es kann von einer Sicherung der Vilsufer ab dem 15. Jh. ausgegangen werden. Dennoch hat es bis ins 17. Jh. keine künstlichen Laufverlagerungen oder Mäanderdurchstiche gegeben.
Übersetzung der Zusammenfassung (Englisch)
The reaction of the fluvial morphology of the river Vils (Bavaria, Germany) to the influence of historic ore mining is the topic of this thesis. The mining industry in the Amberg region developed to an outstanding dimension during the Middle Ages. The main questions of the thesis are: when did the mining activities start to influence the Vils valley, has the river been trained since the Middle ...
Übersetzung der Zusammenfassung (Englisch)
The reaction of the fluvial morphology of the river Vils (Bavaria, Germany) to the influence of historic ore mining is the topic of this thesis. The mining industry in the Amberg region developed to an outstanding dimension during the Middle Ages. The main questions of the thesis are: when did the mining activities start to influence the Vils valley, has the river been trained since the Middle Ages and how far did the training go?
The dynamical potential of the river can be determined from qualitative interpretation as well as a parameter analysis from historical maps of the 16th to 19th century. The comparison of old maps to recent maps, aerial photos and geomorphic mapping supports the study. In addition sedimentological work on seven cross sections give an insight in the rivers history. The top layer, consisting of meadow loam, contains the timely focus of the thesis. The two main facies of it correlate with historical data. The radiocarbon dates at the bottom of the loam connect with the early mining activities in the Amberg region around 1000 AD. The change in facies within the meadow loam occurred during the flowering period of the mining industry in the 15th century.
Forges are recent witnesses of the historical usage of hydropower, whereas towing paths cannot be found. In summary the morphodynamical potential of the river Vils is contradicting the overall stability and poverty of structure in the river course and the floodplain since at least 400 years.
It can be concluded that a self stabilisation of the river course has taken place caused by the change from sand to a domination of cohesive loam. Parallel wires were built since the 14th century at least and protection of the river-banks probably occured since the 15th century. Nevertheless no artifical course corrections or meander cut-offs can be found up to the 17th century.
Bibliographische Daten exportieren
Dokumentenart: | Hochschulschrift der Universität Regensburg (Dissertation) |
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Schriftenreihe der Universität Regensburg: | Regensburger Beiträge zur Bodenkunde, Landschaftsökologie und Quartärforschung |
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Datum: | 11 Oktober 2005 |
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Begutachter (Erstgutachter): | Prof. Dr. Jörg Völkel |
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Tag der Prüfung: | 13 Juli 2005 |
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Zusätzliche Informationen (Öffentlich): | ISBN 3-88246-281-7 |
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Institutionen: | Philosophie, Kunst-, Geschichts- und Gesellschaftswissenschaften > Institut für Geographie > Lehrstuhl für physische Geographie |
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Stichwörter / Keywords: | Angewandte Geomorphologie , Amberg <Oberpfalz> , Bergbau , Fließgewässer , Schmidmühlen , Landschaftsentwicklung , Mittelalter , Vils <Oberpfalz, Fluss> , Altkartenanalyse , historic maps , historic mining , fluvial geomorphology |
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Dewey-Dezimal-Klassifikation: | 500 Naturwissenschaften und Mathematik > 550 Geowissenschaften |
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Status: | Veröffentlicht |
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Begutachtet: | Ja, diese Version wurde begutachtet |
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An der Universität Regensburg entstanden: | Ja |
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Eingebracht am: | 27 Okt 2009 07:03 |
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Zuletzt geändert: | 08 Mrz 2017 08:23 |
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Dokumenten-ID: | 10350 |
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