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- URN zum Zitieren dieses Dokuments:
- urn:nbn:de:bvb:355-opus-7867
- DOI zum Zitieren dieses Dokuments:
- 10.5283/epub.10548
Dokumentenart: | Hochschulschrift der Universität Regensburg (Dissertation) |
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Open Access Art: | Primärpublikation |
Schriftenreihe der Universität Regensburg: | Regensburger Beiträge zur Bodenkunde, Landschaftsökologie und Quartärforschung |
Band: | 13 |
Datum: | 6 Mai 2007 |
Begutachter (Erstgutachter): | Prof. Dr. Jörg Völkel |
Tag der Prüfung: | 20 Dezember 2006 |
Institutionen: | Philosophie, Kunst-, Geschichts- und Gesellschaftswissenschaften > Institut für Geographie > Lehrstuhl für physische Geographie |
Stichwörter / Keywords: | Viereckschanze , Bodenerosion , Bronzezeit , Löss , Geoarchäologie , Landnutzung , Latène-Zeit , Geomagnetik , Kleine Laber , Sallach <Geiselhöring> , , soil erosion , colluvium , geoarchaeology , square enclosure , prehistoric , land use , La Tène Period , Bronze Age , loess |
Dewey-Dezimal-Klassifikation: | 500 Naturwissenschaften und Mathematik > 550 Geowissenschaften |
Status: | Veröffentlicht |
Begutachtet: | Ja, diese Version wurde begutachtet |
An der Universität Regensburg entstanden: | Ja |
Dokumenten-ID: | 10548 |
Zusammenfassung (Deutsch)
Diese Arbeit befasst sich mit prähistorischer Relief- und Bodenentwicklung im Lößgebiet südöstlich von Regensburg. Mit dem Einsatz sedimentologisch-bodenkundlicher Feld- und Labormethoden, Tachymetrie, Geophysik und Anthrakologie sowie einer bodenkundlichen Befundaufnahme an archäologischen Ausgrabungsflächen wurden interdisziplinäre Fragestellungen bearbeitet. Untersuchungsobjekte sind die zwei ...
Zusammenfassung (Deutsch)
Diese Arbeit befasst sich mit prähistorischer Relief- und Bodenentwicklung im Lößgebiet südöstlich von Regensburg. Mit dem Einsatz sedimentologisch-bodenkundlicher Feld- und Labormethoden, Tachymetrie, Geophysik und Anthrakologie sowie einer bodenkundlichen Befundaufnahme an archäologischen Ausgrabungsflächen wurden interdisziplinäre Fragestellungen bearbeitet. Untersuchungsobjekte sind die zwei benachbarten spätlatènezeitlichen Viereckschanzen von Sallach und ihr gemeinsames Umfeld.
Wie die Untersuchungen zeigen, bestehen die Viereckschanzen von Sallach weitgehend gleichzeitig ab der mittleren Latènezeit, ihre Nutzung endet infolge eines Brandereignisses in der ausgehenden Spätlatènezeit. Die Wälle der Viereckschanzen sind aus Materialien von Boden und Substraten der Gräben aufgeschüttet worden. Grabenseitig besitzen die Wälle bis heute meist einen stabilen Winkel von ca. 40°, auf der Innenraumseite ist die Wallschüttung dagegen häufig verebnet. Das Wallmaterial ist teilweise in den wallnahen Innenraum umgelagert worden und überdeckt bzw. schützt die ehemalige Oberfläche mit darin enthaltenen Gebäuderesten. Die Böden in den Innenräumen der Kleinen und Großen Viereckschanze sowie die fossilen Bodenbildungen im Liegenden der Wallschüttungen weisen eine gut entwickelte Parabraunerde aus stratigraphisch übereinstimmendem Löß bzw. Lößlehm auf. Die Oberböden der Parabraunerde sind dabei in allen Profilen erosiv verkürzt, so dass auch im Liegenden der Wallschüttungen (vor-wallbauzeitliche Oberfläche) keine vollständigen, holozänen Böden anzutreffen sind. Diese Befunde verweisen auf großflächigeren Bodenabtrag bereits vor Errichtung der Erdwerke. Die Böden und Substrate außerhalb der Viereckschanzen unterscheiden sich im Vergleich zu den Innenräumen kaum. Demzufolge ist im direkten untersuchten Umfeld der Viereckschanzen eine extensive Nutzung, z.B. als zeitgleiche Siedlungsareale anzunehmen. Ergänzt werden die Ergebnisse von der geomagnetischen Prospektion, die Gebäude in den Innenräumen der Erdwerke und auch im Außenraum südöstlich der Großen Viereckschanze belegt. Eine Ausnahme zur generellen Befundsituation, die eine Stabilitätsphase ab der Wallbauzeit für den größten Teil des untersuchten Außenraums dokumentiert, stellen die Ergebnisse zu kleinräumig begrenztem Bodenabtrag und Sedimentation entlang der Nordhänge der Kleinen und Großen Viereckschanze dar. Im direkten nördlichen Außenraum tritt parallel zu den Nordgräben eine streifenförmige Verebnung des Hangverlaufs auf, die auf einer nach-wallbauzeitlichen Wegnutzung um die Erdwerke beruhen könnte.
Außerdem liegen für das untersuchte Areal Nachweise zu weitaus älteren Bodenumlagerungen vor. Neben den regelhaft verkürzten Oberböden werden im Liegenden der Nordwallschüttung der Kleinen Viereckschanze, in der spätlatènzeitlich fossilisierten Siedlungsoberfläche (fAl-Horizont) Reste vor-wallbauzeitlicher Bebauung belegt. An der Kleinen Viereckschanze reichen die 14C-Datierungen von Proben aus den Befunden bis in die Frühlatène- und Späthallstattzeit zurück, an der Großen Viereckschanze liegen drei Daten der Spätbronzezeit vor. Die wallbauzeitlich überdeckten, erosiv verkürzten Oberböden, die einheitlich im Liegenden aller untersuchten Wälle auftreten, beinhalten somit eine ältere Nutzung des Gebiets als sie die Erdwerke darstellen. Die korrelaten Sedimente der vor-wallbauzeitlichen Umlagerungsprozesse sind in der Tiefenlinie eines Trockentals akkumuliert. Die 14C- und OSL-Datierungen von Holzkohle- und Sedimentproben der Kolluvien ergeben konsistent bronzezeitliche Alter, die zahlreiche archäologische Befunde der Bronzezeit im näheren Umfeld des Kleinen Labertals ergänzen.
Übersetzung der Zusammenfassung (Englisch)
The study investigates environmental changes caused by human history of settlement using interdisciplinary methods of soil science, geophysics, archaeology and botany. It focuses on two adjacent square enclosures of the La Tène Period, which are located in the loess area 30 km southeast of Regensburg. Ramparts and moats, characteristic structure elements of square enclosures, are very well ...
Übersetzung der Zusammenfassung (Englisch)
The study investigates environmental changes caused by human history of settlement using interdisciplinary methods of soil science, geophysics, archaeology and botany. It focuses on two adjacent square enclosures of the La Tène Period, which are located in the loess area 30 km southeast of Regensburg. Ramparts and moats, characteristic structure elements of square enclosures, are very well preserved. It is assumed that square enclosures were used as multifunctional estates. A geomagnetic survey documents many post traces of former typical buildings within the square enclosures and furthermore some anomalies of buildings on the outside. These results prove human activity and raise questions concerning the use and impact of these settlements on the surrounding area. Answers to these questions are given by direct comparison of the pedogenesis inside (preserved by ramparts) and outside the square enclosures. This is possible due to the spatial arrangement of the square enclosures. Both are situated on a ridge, surrounded by two arroyos, which serve as sediment traps.
Results of this study show stratigraphical similar soils (Parabraunerde) and substrate (loess or loessloam) inside the square enclosures and under the rampart sediments. The soils are all characterized by a partially eroded A-horizon which documents an older event of erosion, before the construction of the ramparts. The comparison of these results to the soil and substrate outside the square enclosures show predominantly only minor differences in their development. Consequently a phase of stability indicates an extensive anthropogenic usage of the surveyed area outside the square enclosures after the time of their construction in the late La Tène Period. Small soil erosion was found at both northern sides of the square enclosures. It eroded the upper moats and created a flattened area of two to five meters width next to the moats. This could be a result of a former road surrounding the square enclosures at a time after their construction.
Archaeological surveys on the smaller enclosure documents relics of older buildings in this area. Radiocarbon datings of charcoals from this finding indicate early La Tène Period to late Hallstatt Period and samples taken from the larger enclosure date into the late Bronze Age. Colluvial sediments of up to 140 cm are located in the arroyos. These deposits contain numerous charcoals. Radiocarbon dating of charcoals and OSL-dating of colluvial sediments consistently date into the Bronze Age. These results are in line with other archaeological results of the surrounding loess area of the �Tal der Kleinen Laber�. Pedological results as well as geomagnetic and archaeological surveys document an extensive land use inside the square enclosures and furthermore in the surrounding area which was presumably used for settling. Both square enclosures existed at the same time from the middle to the late La Tène Period. The usage ended due to a fire. Remains of the fire are found in the fillings of the moats and in excavation areas. The impact of a fire is also documented by the high amplitudes in the geomagnetic surveys.
Metadaten zuletzt geändert: 26 Nov 2020 12:46