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- URN zum Zitieren dieses Dokuments:
- urn:nbn:de:bvb:355-epub-196823
- DOI zum Zitieren dieses Dokuments:
- 10.5283/epub.19682
Dokumentenart: | Hochschulschrift der Universität Regensburg (Dissertation) |
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Open Access Art: | Primärpublikation |
Datum: | 4 März 2011 |
Begutachter (Erstgutachter): | PD Dr. Martin Rosentritt und Prof. Dr. Dr. Peter Proff |
Tag der Prüfung: | 16 Februar 2011 |
Institutionen: | Medizin > Lehrstuhl für Zahnärztliche Prothetik |
Themenverbund: | Nicht ausgewählt |
Stichwörter / Keywords: | Temporary restoration |
Dewey-Dezimal-Klassifikation: | 600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften > 610 Medizin |
Status: | Veröffentlicht |
Begutachtet: | Ja, diese Version wurde begutachtet |
An der Universität Regensburg entstanden: | Ja |
Dokumenten-ID: | 19682 |
Zusammenfassung (Deutsch)
Das Ziel der vorliegenden In-vitro-Studie war es, verschiedene provisorische Kunststoffe, befestigt auf Implantaten und Zähnen, miteinander zu vergleichen. Untersucht wurden dreigliedrige Brücken, welche rein starr auf zwei Implantaten (Prüfsituation „II“) bzw. starr-beweglich auf einem Implantat und einem Zahn („IZ“) gelagert waren. Aus acht verschiedenen Kunststoffen wurde je Lagerung („IZ“ ...
Zusammenfassung (Deutsch)
Das Ziel der vorliegenden In-vitro-Studie war es, verschiedene provisorische Kunststoffe, befestigt auf Implantaten und Zähnen, miteinander zu vergleichen. Untersucht wurden dreigliedrige Brücken, welche rein starr auf zwei Implantaten (Prüfsituation „II“) bzw. starr-beweglich auf einem Implantat und einem Zahn („IZ“) gelagert waren.
Aus acht verschiedenen Kunststoffen wurde je Lagerung („IZ“ und „II“) eine Serie, bestehend aus acht provisorischen Brücken hergestellt. Zur Verwendung kamen aktuelle Kompositmaterialien, welche in Kartuschenform zur direkten Herstellung angeboten werden: Protemp 4 Garant, Protemp 3 Garant (jeweils 3M ESPE®), Kanitemp (KANIEDENTA®), Luxatemp (DMG®), Integrity (DENTSPLY®), Struktur Premium (VOCO®) und Acrytemp (ZHERMACK®). Daneben wurde das Material Vita CAD-Temp (VITA® Zahnfabrik), welches im CAD/ CAM-Verfahren in indirekter Weise verarbeitet wird, getestet.
Alle Probekörper wurden einer künstlichen Alterung unterzogen: Nach 14tägiger Wasserlagerung bei 37ºC wurden die zementierten Brücken durch den Regensburger Kausimulator [50] thermomechanisch belastet (5°, 55°C, 50 N, 1,6 Hz für 240.000 Kauzyklen und 1.200 Thermozyklen). Auf diese Weise sollte eine Tragedauer von einem Jahr nachgeahmt werden.
Beurteilt wurden die Ausfallrate und die visuell erkennbaren Verschleißstellen, welche durch den Antagonisten (Keramikkugel, Durchmesser 6 mm) während der thermomechanischen Belastungsphase hervorgerufen wurden. Scanbilder des Oberflächenreliefs vor und nach der Kausimulation wurden zum Vergleich in Tabellen gegenübergestellt. Im direkten Anschluss an die künstliche Alterung erfolgte die Bruchfestigkeitsprüfung mit der Universalprüfmaschine „Zwick“. Die gewonnenen Bruchkräfte wurden statistisch mit dem Mann Whitney U-Test ausgewertet und grafisch in Boxplot-Darstellungen dokumentiert. Außerdem wurde der Verlauf des Bruches analysiert.
Bei den gemischt gelagerten Brücken („IZ“) zeigten fünf Kunststoffe im Vergleich zum Material Protemp 4 Garant keinen signifikanten Unterschied (p > 0,05). Die Festigkeitsprüfung ergab Medianwerte zwischen 903 N und 1382 N. Deutliche niedrigere Werte wies das Material Acrytemp auf (808 N). Aufgrund der sechs vorzeitigen Ausfälle ergab sich ein Medianwert von 0 N für das Material Struktur Premium.
Bei der rein starren Lagerung („II“) waren die Bruchwerte von sieben der acht getesteten Kunststoffe nicht signifikant verschieden (p > 0,05). Festigkeitswerte zwischen 1035 N und 1368 N wurden gemessen. Einzig das Material Vita CAD-Temp wies mit einem medianen Wert von 778 N eine wesentlich niedrigere Bruchkraft auf (p ≤ 0,05).
So zeigte sich bei fünf der acht untersuchten Materialien kein deutlicher Unterschied im Bezug auf die Lagerungsart. Die rein starre Lagerung („II“) lieferte bei Protemp 4 Garant, Protemp 3 Garant, Kanitemp, Luxatemp und Integrity im Vergleich zur starr-beweglich gelagerten Brückensituation („IZ“) ähnliche Bruchwerte. Bei den Materialien Struktur Premium und Acrytemp hielten die starr gelagerten Brücken signifikant höhere Belastungswerte (p ≤ 0,05) aus. Anders war die Situation beim Material Vita CAD-Temp. Hier wurde für die starr-beweglich gelagerte Situation („IZ“) eine höhere Festigkeit gemessen.
Beim Verlauf des Bruchspalts konnte kein eindeutiges Muster beobachtet werden. Es fiel aber auf, dass bei der rein starren Lagerung („II“) fast alle Brüche am zweiten Brückenpfeiler zu finden waren. Auch bei der starr-beweglich gelagerten Situation fielen die meisten Brüche auf den Bereich des zweiten Pfeilers. Es konnte jedoch eine verstärkte Verlagerung zum ersten Brückenpfeiler hin festgestellt werden.
Zwischen der visuell erkennbaren Abnutzung am Höckerrelief und den Ausfällen während der Kausimulation bestand ein Zusammenhang: Diejenigen Kunststoffe, bei welchen der Antagonist den stärksten Verschleiß verursachte, wiesen Ausfälle während der Kausimulation auf. Vom Material Protemp 3 Garant frakturierten in der Anordnung „IZ“ zwei Brücken vorzeitig. Bei der gleichen Lagerungsart („IZ“) fielen sechs der acht Brücken vom Material Struktur Premium aus. Hingegen hielten drei Brücken vom Kunststoff Vita CAD-Temp den thermomechanischen Belastungen bei der rein starren Lagerung („II“) nicht stand.
Aufgrund der Ergebnisse dieser In-vitro-Untersuchung kann zusammenfassend festgestellt werden, dass im Bezug auf die mechanische Festigkeit die getesteten Komposite für den klinischen Einsatz geeignet sind und als Langzeitprovisorien zum Einsatz kommen können.
Übersetzung der Zusammenfassung (Englisch)
The aim of the following in vitro study was to compare different temporary restorations on implants and teeth. The examined study consisted of three-unit provisional fixed partial dentures (FPD), which were supported purely rigid on two implants (test situation “II”) or rigid-flexibly on an implant and a tooth (“IZ”). Identical FPDs of eight provisional fixed partial denture materials were ...
Übersetzung der Zusammenfassung (Englisch)
The aim of the following in vitro study was to compare different temporary restorations on implants and teeth. The examined study consisted of three-unit provisional fixed partial dentures (FPD), which were supported purely rigid on two implants (test situation “II”) or rigid-flexibly on an implant and a tooth (“IZ”).
Identical FPDs of eight provisional fixed partial denture materials were fabricated. For the test we used current composites, which are offered in cartouche for the direct technique: Protemp 4 Garant, Protemp 3 Garant (both 3M ESPE®), Kanitemp (KANIEDENTA®), Luxatemp (DMG®), Integrity (DENTSPLY®), Structure Premium (VOCO®) and Acrytemp (ZHERMACK®). Besides the material Vita CAD-Temp (VITA® Zahnfabrik) was tested, which is processed with indirect technique (CAD/ CAM).
All samples were submitted to an artificial aging: After 14 days water storage with 37ºC, the FPDs were thermally cycled and mechanically loaded in an artificial oral environment (TC: 5º/ 55ºC, 1200x, ML: 240.000 x 50 N/ 1,6 Hz). The aging time simulated one year of oral service.
The failure rate and the visually recognizable abrasion spots, which were caused by the antagonist (ceramic ball, d = 6mm) during the TCML, were judged. So scan pictures of the surface relief before and after TCML were confronted for comparison in tables. In the following step the FPDs, which survived the TCML were loaded to fracture (steel ball, d = 12,5 mm, v = 1mm/ min; Zwick 1446, Ulm, G). The fracture resistance values were evaluated statistically with the Mann-Whitney-U-Test and were documented graphically in boxplot-representations. The level of significance was set at α = 0.05. Besides the fracture pattern was analysed.
With the test situation “IZ” five materials showed in comparison to Protemp 4 Garant no significantly difference (p > 0,05). The fracture resistance test resulted medians between 903 and 1382 N. The material Acrytemp offered significant lower values (808 N). Due to the six failures during TCML, the median fracture resistance for the material Struktur Premium was 0 N. With the purely rigid test situation (“II”) the fracture resistance values of seven tested composites were not significantly different (p > 0,05). Medians between 1035 N and 1368 N were measured. Only the material Vita CAD-Temp showed with a median of 778 N a significant lower fracture resistance value (p ≤ 0,05).
Thus no clear difference appeared with five examined materials with reference to the test situations: The purely rigid situation (“II”) showed with Protemp 4 Garant, Protemp 3 Garant, Kanitemp, Luxatemp and Integrity in comparison to the rigid-flexibly situation (“IZ”) similar fracture values. With the materials Struktur Premium and Acrytemp the FPDs of the situation “II” showed significantly higher fractures resistance values (p ≤ 0,05). The result with the material Vita CAD-Temp was different. Here were higher values measured for the rigid-flexibly situation (“IZ”).
The run of the fracture pattern was uncharacteristic. However, almost all fracture patterns with the purely rigid situation (“II”) could be found in the second dental bridge pillar. Also occurred with the rigid-flexibly situation (“IZ”) most fractures in the area of the second pillar. Nevertheless, a reinforced misalignment could be ascertained to the first dental bridge pillar.
There is a connection between the visually recognizable abrasion in the surface relief and the failures during the TCML: Those materials, where the antagonist caused the strongest abrasion, the failures appeared. From the composite Protemp 3 Garant fractured in the test situation “IZ” two FPDs prematurely. Also six FPDs of the material Struktur Premium fractured (“IZ”). However, three samples of the composite Vita CAD-Temp did not resist the thermo-mechanical charges with the test situation “II”.
Based on the results of this in vitro investigation we can resume, that concerning the fracture resistance values, the tested composites are suitable for the clinical application and can be used as long time provisional solutions.
Metadaten zuletzt geändert: 25 Nov 2020 15:21