Einfluss der Präparation ausgedehnter Kavitäten auf die marginale Adaptation und die Rissbildung in der Zahnhartsubstanz bei Keramikrestaurationen. Eine In Vitro Studie
Ziel der vorliegenden in vitro Studie war es zu klären, inwieweit bei Kavitäten, die mit vollkeramischen Inlays/Teilkronen unter Verwendung eines selbstadhäsiven, dualhärtenden Composite-Befestigungs-Zements versorgt wurden, die marginale Integrität und die Rissbildung im Schmelz am nichttragenden, stark ausgedünnten Resthöcker durch die Form der Präparation beeinflusst werden.
Material und ...
Zusammenfassung (Deutsch)
Ziel der vorliegenden in vitro Studie war es zu klären, inwieweit bei Kavitäten, die mit vollkeramischen Inlays/Teilkronen unter Verwendung eines selbstadhäsiven, dualhärtenden Composite-Befestigungs-Zements versorgt wurden, die marginale Integrität und die Rissbildung im Schmelz am nichttragenden, stark ausgedünnten Resthöcker durch die Form der Präparation beeinflusst werden. Material und Methode: 48 kariesfreie dritte menschliche Oberkiefermolaren wurden nach Präparation mit keramischen Inlays/Teilkronen versorgt. Die jeweils tragenden Höcker der wurden auf 2,5mm Restwandstärke reduziert und bei der Teilkronenpräparation zusätzlich um 2,0mm okklusal eingekürzt. Die jeweils nicht tragenden Höcker wurden auf 1,0mm (Präparation A) bzw. 2,0mm (Präparation B) Restwandstärke reduziert. Es folgte die Versorgung mit keramischen Restaurationen (Vita Mark II, Cerec 3D System) unter adhäsiver Befestigung (RelyX Unicem, 3M Espe). Die Prüfkörper wurden einem Belastungstest (thermomechanische Wechselbelastung, engl.: thermocycling and mechanical loading = TCML) ausgesetzt. Dies geschah in 5000 Zyklen im Wechsel von 30s, sowohl durch thermische Wechselbelastung von abwechselnd 5°C und 55°C, als auch durch eine simultane mechanische Belastung von 72,5N bei einer Frequenz von 1,5Hz. Die marginale Adaptation wurde mittels Farbpenetration (Fuchsinlösung) an den Grenzflächen Keramik/Befestigungssystem, Schmelz/Befestigungssystem und Dentin/Befestigungssystem untersucht. Vor und nach thermomechanischer Wechselbelastung wurden jeweils Rissauswertungen unter einem Auflichtmikroskop an den Vestibulär- und Oralflächen der Zähne durchgeführt. Die gewonnenen Ergebnisse wurden mittels Mann Whitney U-Test, Chi-Square Test (Risshäufigkeit) und der Error-Rates Methode statistisch analysiert. Die Ergebnisse der Farbpenetration zeigten, dass Präparationsform, Höckergestaltung und Grenzfläche einen statistisch signifikanten Einfluss auf die marginale Adaptation unabhängig von allen anderen Parametern haben. Die Ergebnisse der paarweisen Vergleich sind widersprüchlich: in drei Fällen wurden keine Unterschiede gefunden, weitere drei Fälle zeigten bei Präparation B höhere Farbpenetrationswerte als bei Präparation A. Die Rissauswertung ergab bei keramischen Inlays statistisch signifikante Unterschiede mit höheren Werten bei Präparation B. Schlussfolgerung: Ausgedünnte, nichttragende Resthöcker sollten bei Versorgung von Zähnen mit keramischen Inlays gekuppelt oder vollständig eingekürzt werden um langfristig Risse bzw. Zahnfrakturen zu vermeiden.
Übersetzung der Zusammenfassung (Englisch)
Objectives: This in vitro study of ceramic inlays (CI) and partial ceramic crowns (PCC) tested the effect of coverage of a thin non-functional cusp on marginal integrity and crack formation of enamel.
Methods: CI (n=48) and PCC (n=48) preparations were performed in extracted human cariesfree molars. Functional cusps were adjusted to 2.5mm thickness, for PCC the functional cusps were additionally ...
Übersetzung der Zusammenfassung (Englisch)
Objectives: This in vitro study of ceramic inlays (CI) and partial ceramic crowns (PCC) tested the effect of coverage of a thin non-functional cusp on marginal integrity and crack formation of enamel. Methods: CI (n=48) and PCC (n=48) preparations were performed in extracted human cariesfree molars. Functional cusps were adjusted to 2.5mm thickness, for PCC the functional cusps were additionally reduced by 2.0mm. Non-functional cusps were adjusted to (group1) 1.0mm thickness and (group2) additionally with 2.0mm reduction. Ceramic restorations (Vita Mark II,Cerec3 System) were adhesively luted to the cavities with RelyX Unicem (3M Espe). The specimens were exposed to thermocycling and central mechanical loading (TCML:5000x8°C-55°C;30s/cycle;500000x72.5N,1.6Hz). Marginal adaptation was assessed by dye penetration (fuchsine) on multiple sections at ceramic- (C), enamel- (E) and dentin- (D) luting agent (LA) interfaces. Cracks of enamel were documented before and after TCML. The data were statistically analysed with the Mann Whitney U-test, the Chi-Square-test (frequency of cracks) and the Error Rates Method (ERM). Dye penetration data indicated that cavity design, cusp design and interface had a statistically significant influence upon marginal integrity, in general, irrespective of all other parameters (ERM). The results of pairwise comparisons are inconsistent: in 3 cases no differences were found, in 3 cases group2 showed more microleakage than group1. Crack formation of CI increased significantly for group1 compared with group2. Conclusion: Thin non-functional cusp walls of CI should be covered or completely reduced to prevent crack formation and – in the long run – may avoid tooth fracture.