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- URN zum Zitieren dieses Dokuments:
- urn:nbn:de:bvb:355-epub-225459
Dokumentenart: | Hochschulschrift der Universität Regensburg (Dissertation) |
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Open Access Art: | Primärpublikation |
Datum: | 25 November 2011 |
Begutachter (Erstgutachter): | Prof. Dr. Andreas Schäffler und Prof. Dr. Andreas G. Schreyer |
Tag der Prüfung: | 17 Oktober 2011 |
Institutionen: | Medizin > Lehrstuhl für Innere Medizin I |
Stichwörter / Keywords: | Akut nekrotisierende Pankreatitis, Adiponektin, Resistin |
Dewey-Dezimal-Klassifikation: | 600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften > 610 Medizin |
Status: | Veröffentlicht |
Begutachtet: | Ja, diese Version wurde begutachtet |
An der Universität Regensburg entstanden: | Ja |
Dokumenten-ID: | 22545 |
Zusammenfassung (Deutsch)
Die nekrotisierende Pankreatitis hat auch im Zeitalter modernster medizinischer Technik eine hohe Komplikations- (80%) und Letalitätsrate (25%). Sie ist durch Lipase-induzierte extrapankreatische Nekrosen gekennzeichnet, welche den Hauptprognosefaktor der Erkrankung darstellen. Zusätzlich kommt es zu einer Monozytenimmigration in diese Nekrosen. Die Tatsache, dass sowohl die zerstörten Adipozyten ...
Zusammenfassung (Deutsch)
Die nekrotisierende Pankreatitis hat auch im Zeitalter modernster medizinischer Technik eine hohe Komplikations- (80%) und Letalitätsrate (25%). Sie ist durch Lipase-induzierte extrapankreatische Nekrosen gekennzeichnet, welche den Hauptprognosefaktor der Erkrankung darstellen. Zusätzlich kommt es zu einer Monozytenimmigration in diese Nekrosen. Die Tatsache, dass sowohl die zerstörten Adipozyten als auch die Monozyten daraufhin die Adipozytokine Resistin und Adiponektin freisetzen, bildete den Grundgedanken für diese Studie.
Die sich daraus ergebende Frage lautete, ob es möglich sei, durch Messung dieser beiden Zytokine einen Zusammenhang zwischen deren Serumkonzentration und dem klinischen Schweregrad herzustellen oder gar eine Aussage über das Ausmaß extrapankreatischer Nekrosen zu treffen.
Eine Antwort auf diese Frage ist auch deshalb so wichtig, weil bislang kein Einzelparameter existiert, mit dem der klinische Schweregrad und das Ausmaß der Nekrosen und somit die Prognose im klinischen Alltag zuverlässig abgeschätzt werden kann. So versucht diese Studie die Hypothese zu belegen, dass Resistin und Adiponektin geeignet sind, als positiv prädiktive Parameter für extrapankreatische Nekrosen zu dienen und eine Aussage über den klinischen Schweregrad und das Ausmaß dieser Nekrosen zu treffen.
Dazu wurden zwischen August 2002 und September 2008 50 Patienten, die wegen einer akuten Pankreatitis im Universitätsklinikum Regensburg behandelt wurden, in diese Studie eingeschlossen. Dabei handelte es sich um eine nicht-interventionelle, diagnostische, prospektive, monozentrische Kohortenstudie. Das Serum der Probanden wurde von Tag 1 bis 10 täglich hinsichtlich der Resistin- und Adiponektinkonzentration mittels ELISA untersucht und die Konzentrationen quantifiziert. Anhand des APACHE II Scores wurde die klinische Beeinträchtigung der Patienten beurteilt. Außerdem erfolgte die Einteilung in eine von zwei zuvor festgelegten Gruppen des radiologischen Balthazar Scores (1-3 vs. 4-5, entsprechend milde vs. schwerwiegende Form), um die Anwesenheit extrapankreatischer Nekrosen zu beurteilen.
Die statistische Auswertung der Daten für Adiponektin zeigte, dass sich die Serumkonzentration bei hohen (4-5) und niedrigen (1-3) Balthazar-Werten nicht signifikant unterscheidet. Es konnte auch kein Zusammenhang zwischen der Serumadiponektinkonzentration und dem klinischen Schweregrad (APACHE II Score) hergestellt werden. Diese Daten bestätigen frühere Untersuchungen von Landfried und Tukiainen, die ebenfalls keinen Zusammenhang finden konnten. Erklärbar ist das mit der antiinflammatorischen Wirkung des Adiponektins. Bei einem solch starken Entzündungsprozess wie einer nekrotisierenden Pankreatitis würde man eher erhöhte Werte für proinflammatorische Adipokine, wie das Resistin, erwarten.
Die Ergebnisse der Resistinmessung zeigten, dass die Serumkonzentration bei schwerem Erkrankungsverlauf gegenüber dem bei einer milden Form signifikant erhöht ist. Es besteht eine positive und signifikante Korrelation zwischen der Serumresistinkonzentration am Tag 1 und dem APACHE II Score (p<0,001) sowie dem Balthazar Score (p<0,03). Es konnte sogar ein cut-off Wert für Resistin am Tag 1 (>11,9 ng/ml) errechnet werden, der einen positiv prädiktiven Wert von 75% hinsichtlich der Vorhersage eines Balthazar- Scores >3 mit einer Sensitivität von 74% und einer Spezifität von 60% darstellt. Die Hypothese, dass die Resistinkonzentration am Aufnahmetag als positiv prädiktiver Marker für pankreatische und extrapankreatische Nekrosen bei einem Balthazar-Score >3 dienen kann, konnte somit bestätigt werden. Ferner ist zu betonen, dass es sich hierbei um eine einzelne Serumresistinmessung am stationären Aufnahmetag handelt. Somit stellt Resistin einen hochpotenten Marker dar, welcher den klinischen Schweregrad und extrapankreatische Nekrosen zuverlässig und frühzeitig beurteilen kann. Durch seine vergleichsweise einfache Bestimmung besitzt Resistin das Potenzial, sich möglicherweise in der klinischen Routine zu etablieren.
Dennoch sollten die vorliegenden Ergebnisse in Multizenterstudien mit einer größeren Anzahl an Patienten verifiziert werden.
Übersetzung der Zusammenfassung (Englisch)
Even today acute pancreatitis comes with a high rate of complications or even deaths. The main factor responsible for that is peripancreatic fat cell necrosis induced by pancreatic lipase. Furthermore monocytes immigrate into the necrosis. The fact that after this both fat cells and monocytes secrete adipocytokines Resistin and Adiponectin is the basic idea of our study. The question resulting ...
Übersetzung der Zusammenfassung (Englisch)
Even today acute pancreatitis comes with a high rate of complications or even deaths. The main factor responsible for that is peripancreatic fat cell necrosis induced by pancreatic lipase. Furthermore monocytes immigrate into the necrosis. The fact that after this both fat cells and monocytes secrete adipocytokines Resistin and Adiponectin is the basic idea of our study.
The question resulting out of this was if the serum concentration of these adipocytokines can predict severity of acute pancreatitis or extent of peripancreatic necrosis and therefore even predict the patient's outcome. Finding an answer is very important because until now there has no single parameter been discovered which is able to reliably predict clinical severity and extent of necrosis in daily routine.
So the aim of this study was to prove that the adipocytokines Resistin and Adiponectin are able to serve as positive predictive markers of peripancreatic necrosis and therefore predict clinical outcome.
The study consists of 50 patients who were treated for acute pancreatitis at University of Regensburg between August 2002 and September 2008. It is an non-interventional, monocentric, diagnostic, prospective cohort study. The patients' serum was taken from day 1 to 10 and the concentration of the adipocytokines was detected by ELISA. Using APACHE II score the patients' clinical severity was measured. Besides we used the Balthazar score for evaluating the extent of peripancreatic necrosis. Therefore we created two groups (Batlhazar score 1-2 vs Balthazar score 4-5 accordingly mild vs severe pancreatis).
Statistical analsysis for Adiponectin concentration shows no significant difference for patients with low (1-3) or high (4-5) Balthazar scores. Furthermore there is no correlation between Adiponectin concentration and clinical severity (APACHE II score). These results confirm previous studys made by Landfried and Tukiainen.
In contrast to that statistical analysis for Resisitin shows a significant higher concentration for patients suffering from severe pancreatitis compared to those with mild pancreatitis. There is a positive and significant correlation between serum concentration of day 1 and APACHE II score (p<0,001) as well as Balthazar score (p<0,03). There even is a cut off value for Resistin at day 1 (>11,9 ng/ml) which can provide a positive predictive value of 75% in predicting a Balthazar score >3, with a specifity of 60% and a sensitivity of 74%. So the hypothesis that Resistin concentration at day 1 can serve as a posisitive predictive marker for pancreatic and peripancreatic necrosis for Balthazar score >3 has been proven. It has to be emphasized that it is a single measurement at day 1. So Resisitin is a highly potential marker which predicts clinical severitiy and extent of peripancreatic necrosis reliably and at an early stage of disease. Because of its easy measurement there is a high potential that it might establish itself in clinical routine.
Metadaten zuletzt geändert: 25 Nov 2020 15:24