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- URN zum Zitieren dieses Dokuments:
- urn:nbn:de:bvb:355-epub-227905
- DOI zum Zitieren dieses Dokuments:
- 10.5283/epub.22790
Dokumentenart: | Hochschulschrift der Universität Regensburg (Dissertation) |
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Open Access Art: | Primärpublikation |
Datum: | 6 Dezember 2011 |
Begutachter (Erstgutachter): | Prof. Dr. Wolfgang Buchholz und Prof. Dr. Wolfgang Wiegard |
Tag der Prüfung: | 21 November 2011 |
Institutionen: | Wirtschaftswissenschaften > Institut für Volkswirtschaftslehre und Ökonometrie > Entpflichtete oder im Ruhestand befindliche Professoren > Lehrstuhl für Finanzwissenschaft, insbesondere Umweltökonomie (Prof. Dr. Wolfgang Buchholz) |
Themenverbund: | Nicht ausgewählt |
Stichwörter / Keywords: | Fiskalföderalismus, Transferzahlungen, Bereitstellung öffentliche Güter, CO2-Emissionen, BIP-Wachstum pro Erwerbstätigen, NUTS-3 Regionen in Bayern / fiscal federalism, transfer payments, public-good provision, carbon emissions, GDP growth rate per employee, NUTS-3 regions in Bavaria |
Dewey-Dezimal-Klassifikation: | 300 Sozialwissenschaften > 330 Wirtschaft |
Status: | Veröffentlicht |
Begutachtet: | Ja, diese Version wurde begutachtet |
An der Universität Regensburg entstanden: | Ja |
Dokumenten-ID: | 22790 |
Zusammenfassung (Deutsch)
Die Dissertation ist Bestandteil des DFG-Schwerpunktprogramms: „Institutionelle Gestaltung föderaler Systeme: Theorie und Empirie“. Der Fokus der Arbeit liegt in diesem Zusammenhang auf der theoretischen und empirischen Analyse des Einflusses von Transferzahlungen zur Bereitstellung öffentlicher Güter in föderalen Systemen. Die klassische Theorie des Fiskalföderalismus basiert im Wesentlichen auf ...
Zusammenfassung (Deutsch)
Die Dissertation ist Bestandteil des DFG-Schwerpunktprogramms: „Institutionelle Gestaltung föderaler Systeme: Theorie und Empirie“. Der Fokus der Arbeit liegt in diesem Zusammenhang auf der theoretischen und empirischen Analyse des Einflusses von Transferzahlungen zur Bereitstellung öffentlicher Güter in föderalen Systemen. Die klassische Theorie des Fiskalföderalismus basiert im Wesentlichen auf den Theorien zu Marktgleichgewicht und Marktversagen. Hierunter fallen die Themenbereiche „Externalitäten“ und „öffentliche Güter“. In den modernen Ansätzen des Fiskalföderalismus werden die genannten Themen erweitert. Es werden z.B. die Anreize von politischen Entscheidungsträgern berücksichtigt. In der gesamten Theorie des Fiskalföderalismus erweisen sich Transferzahlungen in föderalen Systemen als wichtiges Instrument zur effizienten Bereitstellung öffentlicher Güter. So auch in den drei theoretischen Modellen, die in der Dissertation thematisiert werden. Caplan, Cornes und Silva (2000) zeigen, dass eine effiziente Allokation resultiert, wenn die Mitgliedstaaten eines föderalen Systems vor Erhalt von Transferzahlungen entscheiden, wie hoch ihr Anteil an der Bereitstellung eines gemeinsamen öffentlichen Gutes ist. In einer modelltheoretischen Untersuchung zeigen Buchholz und Hildebrand (2008): Bei bestimmten Verteilungen der Anfangsausstattung von zwei Regionen kommt es durch eine freiwillige Einkommensumverteilung von einer Region an eine andere Region zu einem „Transfer-Paradoxon“. Die Region mit den schlechteren technologischen Möglichkeiten zur Vermeidung von CO2-Emissionen, d.h. die weniger produktive, kann durch eine freiwillige Zahlung an Region 2 erreichen, dass nur noch diese Emissionen vermeidet. Beide Regionen können ein höheres Nutzenniveau erreichen und es kommt zu einer Pareto-Verbesserung. Existiert eine Zentralregierung, die Einkommen zwischen den beiden Regionen umverteilen kann, dann stellt sich die produktivere Region besser, die weniger produktive Region jedoch schlechter als bei einer freiwilligen Umverteilung der Einkommen. Im Modell von Buchholz und Hildebrand (2009) wird untersucht, ob im Rahmen eines Marktes von Emissionszertifikaten ein effizientes Umverteilungssystem implementiert werden kann. Der Markt sorgt für eine effiziente Allokation bei der Vermeidung von Emissionen und für einen einheitlichen Preis für Emissionszertifikate. Das Umverteilungssystem sorgt dafür, dass die Teilnahme und die Einhaltung der Emissionsziele durch ärmere Länder gefördert werden kann. Es zeigt sich, dass es möglich ist, die beteiligten Länder zu einer effizienten Ausgabe von Zertifikaten zu bewegen und ein sich selbstfinanzierendes Umverteilungssystem zu implementieren.
In diesem Zusammenhang kommt der Preiselastizität der aggregierten Zertifikatenachfrage eine entscheidende Bedeutung zu. Ist dieser Wert kleiner als eins müssen alle Zertifikate versteigert werden und die dabei erzielten Einnahmen müssen in vollem Umfang an die zentrale Instanz überwiesen werden, die diese dann an die Länder zurückverteilt. Liegt der Wert hingegen über eins, so ist es möglich, die Erlöse aus dem Zertifikateverkauf teilweise in den Ländern zu behalten bzw. den Firmen einen Teil der Zertifikate gratis zu überlassen. Über die Effektivität eingesetzter Hilfszahlungen auf globaler und europäischer Ebene zur Bereitstellung öffentlicher Güter kann keine eindeutige Aussage getroffen werden. Die eingesetzten Hilfszahlungen haben, abhängig von der jeweiligen Analyse, einen (bedingt) positiven oder keinen statistisch signifikanten Einfluss auf das BIP-Wachstum in den finanziell unterstützten Regionen bzw. Ländern. In der empirischen Analyse der Dissertation wird speziell für bayerische Regionen untersucht, ob es einen statistisch signifikanten Einfluss von erhaltenen Zuweisungen für Investitionen auf das durchschnittliche BIP-Wachstum pro Erwerbstätigen in den Gemeinden Bayerns gibt. Es werden 95 NUTS-3 Regionen in Bayern für den Zeitraum von 1990-2005 mittels einer Paneldatenregression untersucht. Die wichtigsten Ergebnisse lauten: Es gibt einen Konvergenzprozess in Bezug auf das BIP pro Erwerbstätigen der NUTS-3 Regionen für den Zeitraum von 1990-2005 in Bayern. Bei der Untersuchung der einzelnen Regierungsbezirke zeigt sich, dass nur für die NUTS-3 Regionen des Regierungsbezirks Niederbayern erhaltene Zuweisungen einen statistisch signifikanten positiven Einfluss auf das durchschnittliche BIP-Wachstum pro Erwerbstätigen haben. Mögliche Erklärungen für den fehlenden Einfluss von erhaltenen Hilfszahlungen auf das durchschnittliche BIP-Wachstum pro Erwerbstätigen sind unter anderem die Einstellung von Investitionen wegen Fehlplanung oder die Fehlkalkulation der Folgekosten. In einer Diskussion über die Probleme bei der hier durchgeführten Datenanalyse werden die zur Verfügung stehenden Daten - es liegen nur nominale Daten vor - aber auch einige ökonometrische Schwierigkeiten, wie etwa eine Verzerrung der Schätzergebnisse durch Messfehler, thematisiert.
Übersetzung der Zusammenfassung (Englisch)
The thesis is part of the DFG-Priority Programme: “Institutional Design of Federal Systems: Theory and Empirical Evidence “. Within this context, the thesis focuses on theoretical and empirical analyses of the impact of transfers on public-good provision in federal systems. The classic theory on fiscal federalism mainly concentrates on market equilibrium and market failure in the context of ...
Übersetzung der Zusammenfassung (Englisch)
The thesis is part of the DFG-Priority Programme: “Institutional Design of Federal Systems: Theory and Empirical Evidence “. Within this context, the thesis focuses on theoretical and empirical analyses of the impact of transfers on public-good provision in federal systems. The classic theory on fiscal federalism mainly concentrates on market equilibrium and market failure in the context of externalities and public goods. Modern approaches on fiscal federalism expand these topics, for example, by political aspects. Within the theory on fiscal federalism, transfers are considered to be a very important instrument to achieve efficient allocation in the context of public-good provision - analog to the three theoretical approaches in the thesis. The first one, the model of Caplan, Cornes und Silva (2000), shows that an efficient allocation is possible, if two local governments within in a federal system decide about their individual contribution to a common public-good before the central government is redistributing income. In a theoretical approach by Buchholz and Hildebrand (2008) it is shown that voluntary transfers between two regions may lead to a transfer-paradox in case of certain income distributions. A region with a worse technological endowment to avoid carbon emissions compared to another region (i.e. a more productive) may be in a position where, by means of voluntary transfers to the other region, only the more productive region is avoiding carbon emissions. A Pareto-optimal solution is the result. No region can improve its situation without making the other region worse off. If there is a central government that can redistribute income in any order, the more productive region is always better off and the other region is always worse off compared to the situation with voluntary transfers. The model of Buchholz and Hildebrand (2009) examines whether it is possible to achieve an efficient allocation of carbon emissions by means of a market of emission permits and a redistribution mechanism that is self-financing. The market guarantees efficient allocation and a uniform price for emission permits. The redistribution scheme induces participation and compliance with emission targets of poorer countries. It is shown that efficient allocation and a self-financing redistribution scheme is possible. In this context the crucial parameter is the price elasticity of aggregate demand of emission permits. If the elasticity is less than one, all permits must be auctioned off and all gains must be transferred to the global fund that is redistributing all means back to the countries. If the elasticity is greater than one, it is possible to retain some of the auction gains within the countries. As of yet, there is no clear result regarding the effectiveness of received transfers to improve public-good provision on the real average GDP growth rate per capita. Some studies find a positive, some a conditional positive and others find no effect. The empirical part of the thesis examines whether there is a statistically significant impact of received transfers on the average GDP growth rate per employee in the NUTS-3 regions of Bavaria. The sample consists of data from 95 regions between 1990 and 2005 which is analyzed via panel regressions. The main results are: There is a convergence process with regard to the average GDP growth rate per employee in the sample regions. However, a positive effect of received transfers on the average growth rate per employee could only be found for the NUTS-3 regions of the subsample Lower Bavaria. A possible explanation (next to others) for the lacking effect might be that the maintenance costs of the public good are miscalculated and may be higher than the gains. Finally, problems of the empirical analyses are discussed with a focus on the quality of the data (nominal rather than real data) and econometric difficulties (biased estimates).
Metadaten zuletzt geändert: 26 Nov 2020 05:46