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- URN zum Zitieren dieses Dokuments:
- urn:nbn:de:bvb:355-epub-229618
- DOI zum Zitieren dieses Dokuments:
- 10.5283/epub.22961
Dokumentenart: | Hochschulschrift der Universität Regensburg (Dissertation) |
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Open Access Art: | Primärpublikation |
Datum: | 15 Dezember 2011 |
Begutachter (Erstgutachter): | Prof. Dr. Albrecht Reichle |
Tag der Prüfung: | 13 Dezember 2011 |
Institutionen: | Medizin > Lehrstuhl für Innere Medizin III (Hämatologie und Internistische Onkologie) |
Stichwörter / Keywords: | MSI, LOH, AML, Prognoseparameter |
Dewey-Dezimal-Klassifikation: | 600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften > 610 Medizin |
Status: | Veröffentlicht |
Begutachtet: | Ja, diese Version wurde begutachtet |
An der Universität Regensburg entstanden: | Ja |
Dokumenten-ID: | 22961 |
Zusammenfassung (Deutsch)
Veränderungen der DNA im Sinne einer Mikrosatelliteninstabilität (MSI) oder eines Loss of Heterzygosity (LOH) sind u.a. bei Patienten mit akuter myeloischer Leukämie (AML) bekannt. Da die AML-Therapie durch eine ausgeprägte therapieassoziierte Morbidität und Mortalität gekennzeichnet ist, ist es erforderlich, diagnostische Verfah-ren zu entwickeln, die die Überwachung des Verlaufs des behandelten ...
Zusammenfassung (Deutsch)
Veränderungen der DNA im Sinne einer Mikrosatelliteninstabilität (MSI) oder eines Loss of Heterzygosity (LOH) sind u.a. bei Patienten mit akuter myeloischer Leukämie (AML) bekannt. Da die AML-Therapie durch eine ausgeprägte therapieassoziierte Morbidität und Mortalität gekennzeichnet ist, ist es erforderlich, diagnostische Verfah-ren zu entwickeln, die die Überwachung des Verlaufs des behandelten Patienten in der Nachbeobachtungsphase verbessert. Ziel dieser Arbeit war es, genetische Instabilitäten (LOH, MSI) mittels acht selektionierter Primer-Panels bei AML-Blasten bereits bei Erstdiagnose der Erkrankung zu diagnostizieren und ihre prognostische Relevanz zu untersuchen.
Die erste Fragestellung der Arbeit zielte darauf ab, die Eignung von Wangenschleimhautabstrichen als konstitutionelle Referenz-DNA bei 30 Patienten (18 mit AML, 12 mit Nicht-Stammzellerkrankungen wie Lymphom, multiples Myelom, Ewing-Sarkom) zu analysieren. Es wurden insgesamt 30 Patienten untersucht, davon 18 mit AML und zwölf mit einer „Nicht-Stammzellerkrankung“ (zehn Lymphome, ein multiples Myelom und einem Ewing-Sarkom). Die Ergebnisse zeigten, dass, sofern Verfälschungen der Resultate durch im Vorfeld stattgefundene Stammzelltrans-plantationen vermieden werden, sich Epithelzellen der Wangenschleimhaut sowie CD34-negative Stammzellen als Referenz-DNA eignen. Es ist hierbei zudem keine Abgrenzung zwischen Patienten mit AML- bzw. mit nicht-AML-Erkrankung erforderlich.
Im zweiten Teil der vorliegenden Arbeit steht die Bewertung der genetischen Instabili-tät von AML-Blasten in Bezug auf deren prognostische Relevanz im Vordergrund. In Abhängigkeit des jeweiligen Primerpanels und des dadurch abgedeckten Chromosoms fanden sich folgende Raten an genetischer Instabilität (definiert als Vorhandensein von 2 LOH's und/oder einem MSI): Primerpanels D7S486/Chromosom 7q31-1 mit 15,4%, TP53ALS/Chromosom 17p12-13.1 mit 10,1%, APC/Chromosom 5q21-22 mit 9,4% s MFD15/Chromosom 17q11.2-12 mit 8,6%, D7S525/Chromosom 7q22-31.1 mit 6,8%, D8S559/Chromosom 8q22 mit 6%, D11S1356/Chromosom 11q23 mit 5,2% und D2S123/Chromosom 2p16 mit 4,8%. Die Rate genetischer Instabilität war bei älteren Patienten im Alter über 50 Jahre höher als bei jüngeren Patienten (22,2 vs. 9,8%), während der LDH-Wert und die zytogenetische Prognoseeinschätzung keine Rolle spielten. Bei dem gemischten Patientenkollektiv mit primärer und sekundärer AML und auch bei der Untergruppe von Patienten mit primärer AML zeigte sich, dass jüngere Patienten (< 50 Jahre) länger rezidivfrei überlebten als ältere Patienten, dass ein LDH-Wert über 700 U/l ebenfalls zu einem längeren rezidivfreien Überleben führt, dass Patienten mit einer guten Prognoseeinschätzung erheblich länger rezidivfrei überleben als Patienten mit einer intermediären oder schlechten Prognoseeinschätzung und dass eine genetische Instabilität (LOH/MSI) mit einer erheblich verkürzten rezidivfreien Überlebenszeit verbunden ist im Vergleich zu Patienten ohne genetische Instabilität. Patienten mit sekundärer AML wiesen ein signifikant kürzeres rezidivfreies Überleben auf als Patienten mit primärer AML. Das Rezidivrisiko war bei Patienten mit geneti-scher Instabilität 3,5fach höher als bei Patienten ohne eine solche Instabilität.
Die in der eigenen Arbeit ermittelten Ergebnisse für LOH und MSI bei Patienten, auf deren Chromosomen im Rahmen der zytogenetischen Untersuchung keine Veränderun-gen zu identifizieren waren, zeigt deutlich, dass die Analyse von Mikrosatelliteninstabi-litäten, die DNA-Sequestierung, das Array-CGH und das Gene Expression Profiling sensitive Methoden sind, um in dieser scheinbar unauffälligen Patientengruppe jene Patienten herauszufinden, bei denen eine schlechte Prognose vorliegt. Die in der Arbeit vorgenommene Kriterienwahl für eine genetische Instabilität bedarf jedoch noch der Überprüfung in weiteren prospektiven Untersuchungen, ggf. unter Hinfügung weiterer Mikrosatellitenprimerpanels.
Übersetzung der Zusammenfassung (Englisch)
Microsatellite instability in the AML and its prognostic impact Changes in DNA in terms of microsatellite instability (MSI) or loss of heterzygosity (LOH) are known to occur in patients, who are suffering from acute myeloid leukemia (AML). Since the AML therapy is characterized by a pronounced treatment-related morbidity and mortality, it is necessary to develop diagnostic procedures which ...
Übersetzung der Zusammenfassung (Englisch)
Microsatellite instability in the AML and its prognostic impact Changes in DNA in terms of microsatellite instability (MSI) or loss of heterzygosity (LOH) are known to occur in patients, who are suffering from acute myeloid leukemia (AML). Since the AML therapy is characterized by a pronounced treatment-related morbidity and mortality, it is necessary to develop diagnostic procedures which improve the monitoring of the treated patients‘ progress. The aim of this study was to determine genetic instability (LOH, MSI) using eight primer-selected panels already in AML blasts at the time of the diagnosis and to investigate their prognostic relevance. First, this research analyzes the suitability of buccal swabs as a constitutional reference DNA in 30 patients (18 with AML, 12 with non-stem cell disorders such as lymphoma, multiple myeloma, Ewing's sarcoma). The results showed that the epithelial cells of the buccal mucosa and CD34-negative stem cells are a suitable reference DNA if distortions like prior stem cell transplantation are avoided,. It is not necessary to distinguish between patients with AML or with a non-AML disease. In its second part, this study evaluates the genetic instabilities of AML blasts with respect to their prognostic relevance. Depending on the respective primer panels and the investigated chromosomes we found the following rates of genetic instability (defined as the presence of 2 LOH and / or MSI): primer panels D7S486/Chromosom 7q31-1: 15.4% TP53ALS/Chromosom 17p12-13.1: 10.1%, APC / chromosome 5q21-22: 9.4%, MFD15/Chromosom 17q11.2-12: 8.6%, D7S525/Chromosom 7q22-31.1: 6.8%, D8S559/Chromosom 8q22 %: 6%, D11S1356/Chromosom 11q23: 5,2% and D2S123/Chromosom 2p16: 4.8%. The rate of genetic instability was higher in elderly patients over 50 years of age than in younger patients (22.2 % vs. 9.8%), while the LDH value and cytogenetic prognostic assessment was of no importance. In the mixed group of patients with primary and secondary AML and also in the subgroup of patients with primary AML shows that younger patients (<50 years of age) have longer relapse-free survival than older patients. An LDH value of more than 700 U / l results in a longer relapse-free survival. Patients with a good prognosis assessment significantly survive longer relapse-free than patients with intermediate or poor prognosis assessment. Genetic instability (LOH / MSI) is connected to a significantly shorter relapse-free survival compared to patients without genetic instability. Their risk of relapse is 3,5 times higher. Patients with secondary AML had a significantly shorter relapse-free survival than patients with primary AML. The LOH and MSI detected, in patients whose chromosomes in the cytogenetic study had no changes in their genetic map, clearly show that the analysis of microsatelliteinstability, DNA-sequestration, array-CGH and gene expression profiling are sensitive methods to detect those patients, who have a poor prognosis. Finally,the choice of criteria for finding a genetic instability still requires verification through further prospective studies, possibly with additional microsatellite primerpanels.
Metadaten zuletzt geändert: 26 Nov 2020 05:38