Dokumentenart: | Artikel | ||||
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Titel eines Journals oder einer Zeitschrift: | Strahlentherapie und Onkologie | ||||
Buchtitel: | DEGRO 2009: 15. Jahreskongress der Deutschen Gesellschaft für Radioonkologie | ||||
Verlag: | Springer Verlag | ||||
Band: | 185 | ||||
Nummer des Zeitschriftenheftes oder des Kapitels: | SNr.1 | ||||
Seitenbereich: | S. 58 | ||||
Datum: | 11 Juni 2009 | ||||
Zusätzliche Informationen (Öffentlich): | DEGRO 2009 15. Jahreskongress der Deutschen Gesellschaft für Radioonkologie, Radioonkologie · Medizinische Physik · Strahlenbiologie Bremen, 11. bis 14. Juni 2009 | ||||
Institutionen: | Medizin > Lehrstuhl für Strahlentherapie | ||||
Identifikationsnummer: |
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Stichwörter / Keywords: | Prostata, Lagevariation, Rektum | ||||
Dewey-Dezimal-Klassifikation: | 600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften > 610 Medizin | ||||
Status: | Veröffentlicht | ||||
Begutachtet: | Ja, diese Version wurde begutachtet | ||||
An der Universität Regensburg entstanden: | Ja | ||||
Dokumenten-ID: | 23382 |
Zusammenfassung
Hintergrund: Die Lagevariation (LV) des Rektums stellt bei der 3D-konformalen,perkutanen Strahlentherapie der Prostata ein erhebliches Problem dar. Ziel dieser Studie war es, die interfraktionäre LV des Rektums prospektiv zu untersuchen. Material und Methode: Von insgesamt 23 Patienten (Pat.) waren 20 für die Studie auswertbar. Alle Pat. wurden aufgrund eines histologisch nachgewiesenen ...
Zusammenfassung
Hintergrund: Die Lagevariation (LV) des Rektums stellt bei der 3D-konformalen,perkutanen Strahlentherapie der Prostata ein erhebliches Problem dar. Ziel dieser Studie war es, die
interfraktionäre LV des Rektums prospektiv zu untersuchen.
Material und Methode: Von insgesamt 23 Patienten (Pat.) waren 20 für die Studie auswertbar. Alle Pat. wurden aufgrund eines histologisch nachgewiesenen Prostatakarzinoms im Bereich der
Prostataloge in Mehrfeldershrinking-field-Technik bestrahlt. Die Immobilisation der Pat. erfolgte in einer Vakuummatratze (BlueBAG BodyFIX, Medical Intelligence). Das Referenz-CT wurde mit einer Schichtdicke von 5 mm im Isozentrum erstellt und ins Bestrahlungsplanungssystem (BPS; Oncentra® MasterPlan, Nucletron BV, Veenendahl/NL, Version 1.4-3.0) importiert. Im Verlauf wurden jeweils 6 wöchentliche CT-Datensätze in identischer Technik angefertigt und mit dem Referenz-CT im BPS registriert. In allen 138 CTDatensätzen wurde das Rektumvolumen konturiert und die LV anhand einer virtuellen Messebene (caudal des Acetabulum) als Entfernung von der Rektumvorderwand (RVW) in jeweils 5 Messpunkten (A-E, coronale Ebene, Abstand jeweils 10mm) berechnet. Als LV wurde die jeweilige Abweichung vom Referenz-CT definiert. Die statistische Auswertung erfolgte mit SPSS für Windows© (LEAD Technologies Inc.; Version 15.0).
Ergebnisse: Das Rektumvolumen variierte im Mittel um 15 ml (Minimum 0 ml, Maximum 67 ml) im Behandlungsverlauf. Die mediane LV der RVW im Bezug auf die virtuelle Messebene des Referenz-CTs betrug für Punkt A 8,9mm nach ventral und 5,9mm nach dorsal, für B 7,5mm / 6,1mm, für C 5,3mm / 6,6mm, für D 5,8mm / 6,2mm, sowie für E 3,6mm / 5,6 mm. Die Median- als auch Maximalwerte der LV nach ventral nahmen kontinuierlich von cranial (A) nach caudal (E) ab. Hierbei fand sich bei jeweils 20% der Messwerte eine Abweichung von mindestens 18,8mm nach ventral bzw. 17,8mm nach dorsal in Punkt A, in B 16,1mm / 13,2mm, in C 13,4mm / 14,4mm, in D 10,6mm / 10,2mm, in E 8,2mm / 9,8mm. Ausmass und Richtung der LV der RVW waren hierbei stets nicht vorhersehbar und folgten keinem System.
Schlussfolgerung: Die zielvolumenrelevante LV der RVW nach ventral halbiert sich von cranial (18,8mm, Samenblasenebene) nach caudal (8,2mm, Prostataebene). Starre, kompensatorische
Sicherheitsaumvorgaben erscheinen daher eher ungeeignet. Es wäre demnach konsequent, bei der Definition kompensatorischer Sicherheitssäume die individuellen anatomischen Verhältnisse mehr zu berücksichtigen. In Abhängigkeit von der jeweiligen Zielvolumendefinition (Prostata ± Samenblasen) ist dies insbesondere für den Einsatz hochkonformaler Techniken (z.B. IMRT, IMAT,VMAT) mit geringen Sicherheitssäumen von Bedeutung, wenn diese ohne tägliche Online-Verifikation (CT) eingesetzt werden.
Metadaten zuletzt geändert: 29 Sep 2021 07:38