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- URN zum Zitieren dieses Dokuments:
- urn:nbn:de:bvb:355-epub-236501
- DOI zum Zitieren dieses Dokuments:
- 10.5283/epub.23650
Dokumentenart: | Hochschulschrift der Universität Regensburg (Dissertation) |
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Open Access Art: | Primärpublikation |
Datum: | 11 April 2012 |
Begutachter (Erstgutachter): | PD Dr. Sebastian Hahnel und PD Dr. Andreas Faltermeier |
Tag der Prüfung: | 13 März 2012 |
Institutionen: | Medizin > Lehrstuhl für Zahnärztliche Prothetik |
Stichwörter / Keywords: | Streptococcus gordonii DL1, Actinomyces naeslundii T14V, zahnärztliche Restaurationsmaterialien, Biofilmbildung, freie Oberflächenenergie, Oberflächenrauigkeit, Speichelpellikel, Inkubationszeit, dental materials, bacterial adhesion, surface free energy, surface roughness, salivary pellicle, incubationtime |
Dewey-Dezimal-Klassifikation: | 600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften > 610 Medizin |
Status: | Veröffentlicht |
Begutachtet: | Ja, diese Version wurde begutachtet |
An der Universität Regensburg entstanden: | Ja |
Dokumenten-ID: | 23650 |
Zusammenfassung (Deutsch)
Das häufige Versagen zahnärztlicher Restaurationen aufgrund von Sekundärkaries und Parodontitis wirft die Frage auf, ob bestimmte Werkstoffe von oralen Keimen bevorzugt kolonisiert werden, welche Materialeigenschaften hierfür verantwortlich sein könnten und welche weiteren Faktoren die Biofilmbildung auf zahnärztlichen Restaurationen beeinflussen. In der vorliegenden Arbeit wurde deshalb die ...
Zusammenfassung (Deutsch)
Das häufige Versagen zahnärztlicher Restaurationen aufgrund von Sekundärkaries und Parodontitis wirft die Frage auf, ob bestimmte Werkstoffe von oralen Keimen bevorzugt kolonisiert werden, welche Materialeigenschaften hierfür verantwortlich sein könnten und welche weiteren Faktoren die Biofilmbildung auf zahnärztlichen Restaurationen beeinflussen. In der vorliegenden Arbeit wurde deshalb die Adhäsion der oralen Keime Streptococcus gordonii DL1 und Actinomyces naeslundii T14V an verschiedene prothetische Werkstoffe und der Einfluss der Rauigkeit einer Oberfläche sowie der Anwesenheit einer Speichelpellikel auf die Biofilmbildung in vitro untersucht. Ein weiteres Ziel bestand darin, Aussagen über die gegenseitige Beeinflussung der beiden koaggregierenden Keime hinsichtlich ihres Adhäsionsverhaltens treffen zu können.
Der Einsatz von Streptococcus gordonii DL1 und Actinomyces naeslundii T14V für eine Untersuchung zur Biofilmbildung auf zahnärztlichen Restaurationsmaterialien stellte in gewisser Weise ein Novum dar und erforderte eine Untersuchung des Wachstumsverhaltens dieser beiden Keime. Dies erfolgte im ersten Teil der vorliegenden Arbeit, indem Wachstumskurven aufgestellt und nach dem Ausplattieren normierter Bakterienkulturen eine Zellzahlbestimmung vorgenommen wurde. Dabei wurde sowohl mit Einzelkulturen von Streptococcus gordonii DL1 und Actinomyces naeslundii T14V als auch mit Kokulturen der beiden Keime gearbeitet. Diese Untersuchungen ergaben zum einen, dass Streptococcus gordonii DL1 deutlich früher in die exponentielle Wachstumsphase eintritt als Actinomyces naeslundii T14V; weiterhin wurde gezeigt, dass sich beide Keime gegenseitig im Wachstum beeinflussen.
Im zweiten Teil der vorliegenden Arbeit wurde in unterschiedlichen Versuchsreihen die Adhäsion von Streptococcus gordonii DL1 und Actinomyces naeslundii T14V an unterschiedlich raue bzw. aus unterschiedlichen Materialien (Verblendkeramik Empress, Verblendkomposit Sinfony, Co-Cr-Mo-Legierung Girobond) gefertigte und hinsichtlich ihrer freien Oberflächenenergie vermessene Prüfkörperoberflächen unter semistatischen Versuchsbedingungen untersucht, wobei ein Drittel der Prüfkörper mit Streptococcus gordonii DL1, ein Drittel mit Actinomyces naeslundii T14V und ein Drittel mit beiden Keimen inkubiert wurde. Dadurch war eine Beurteilung der gegenseitigen Beeinflussung beider Keime während des Adhäsionsprozesses möglich. Darüberhinaus wurde in einer weiteren Versuchsreihe der Einfluss der Inkubationsdauer (2,5/4/24 Stunden) auf das Adhäsionsverhalten von Streptococcus gordonii DL1 und Actinomyces naeslundii T14V und ihre gegenseitige Beeinflussung untersucht. Weiterhin war für alle Versuchsreihen stets die Hälfte der Prüfkörper zunächst mit Speichel inkubiert worden, um so die Bildung einer Speichelpellikel zu imitieren und auch deren Einfluss auf die Adhäsion der untersuchten Keime analysieren zu können.
Die Quantifizierung der (viablen) adhärierten Zellen erfolgte mit Hilfe des auf fluoreszierender Färbung beruhenden Vitalitätsassays CytoX-Violet™ und rasterelektronenmikroskopischer Analyse der Prüfkörperoberflächen.
Die untersuchten Keime adhärierten an die unterschiedlichen Restaurationsmaterialien unterschiedlich stark (am geringsten an Empress, am häufigsten an Sinfony), wobei dies nicht im Zusammenhang mit der freien Oberflächenenergie der Materialien stand. Eine Korrelation zwischen der Rauigkeit einer Oberfläche und der Adhäsion von Streptococcus gordonii DL1 und Actinomyces naeslundii T14V konnte ebenfalls nicht festgestellt werden. Der Einfluss der Pellikel auf die Adhäsion der beiden Keime zeigte sich hingegen deutlich; ihre Anwesenheit führte generell zu einer reduzierten Zahl adhärierter Zellen. Hinsichtlich der gegenseitigen Beeinflussung beider Keime wurde festgestellt, dass der Biofilm bei gemeinsamer Inkubation beider Keime von Streptokokken dominiert war. Darüberhinaus zeigte die Adhäsion von Streptococcus gordonii DL1 und Actinomyces naeslundii T14V eine gegenläufige Abhängigkeit von der Inkubationszeit.
Übersetzung der Zusammenfassung (Englisch)
The frequently observed failure of dental restorations due to secondary caries and periodontal infections raises the question whether certain dental materials are preferentially colonized by oral bacteria, which substratum properties might influence microbial adhesion, and which additional factors can affect bio film formation on dental restorative materials. Therefore, in the present study, the ...
Übersetzung der Zusammenfassung (Englisch)
The frequently observed failure of dental restorations due to secondary caries and periodontal infections raises the question whether certain dental materials are preferentially colonized by oral bacteria, which substratum properties might influence microbial adhesion, and which additional factors can affect bio film formation on dental restorative materials. Therefore, in the present study, the adhesion of the co-aggregating bacteria Streptococcus gordonii DL1 and Actinomyces naeslundii T14V to various prosthetic dental materials was investigated in vitro.
The use of Streptococcus gordonii DL1 and Actinomyces naeslundii T14V for the investigation of bio film formation on dental restorative materials was – to a certain extent – a novelty and required analysis of their growth behavior, which was assessed by measurement of growth curves and cell number determination after plating normalized bacterial cultures. Monocultures of Streptococcus gordonii DL1 and Actinomyces naeslundii T14V as well as co-cultures were used. The data indicated that Streptococcus gordonii DL1 reaches its exponential phase of growth earlier than Actinomyces naeslundii T14V; furthermore, a reciprocal affection of the two bacteria was identified.
In a second part of the study, the adhesion of Streptococcus gordonii DL1 and Actinomyces naeslundii T14V to test specimens differing in surface roughness and to test specimens manufactured from different dental materials such as ceramic, composite, and alloy was analyzed in different test series using semi-static incubation conditions. Each one third of the test specimens were incubated with either Streptococcus gordonii DL1 or Actinomyces naeslundii T14V or both species. This procedure allowed the evaluation of the reciprocal affection of the two bacteria during the adhesion process. Furthermore, the impact of incubation time on the adhesion behavior of the single or co-aggregating strains was analyzed in an additional test series. 50% of the test specimens were incubated with human whole saliva prior to exposition to the bacteria suspensions for simulating the formation of an acquired salivary pellicle. Quantification of viable adherent cells was performed using the fluorescent staining based Cell Proliferation/Cytotoxicity Assay Kit CytoX-Violet™ and scanning electron microscopic analysis of the specimens` surfaces.
The bacteria adhered to the various restorative materials to a different extent, with the ceramic showing the lowest and the composite showing the highest adhesion of bacteria. However, these results did not correlate with the test materials` surface free energies or surface roughness.
However, in the presence of an acquired salivary pellicle the number of adherent cells was generally reduced. Concerning the reciprocal affection of the two strains it can be concluded that co-incubation produced bio films dominated by streptococci. Furthermore, the adhesion of Streptococcus gordonii DL1 and Actinomyces naeslundii T14V showed a reverse dependency on incubation time.
Metadaten zuletzt geändert: 26 Nov 2020 04:55