Abstract (German)
Es wurde ein bereits bestehendes in-vitro-Modell weiterentwickelt, mit dem die Wirksamkeit unterschiedlicher endodontischer Desinfektionsmethoden an künstlich infizierten Rinderzahnwurzeln getestet werden kann. Die Proben wurden für eine Woche mit dem Bakterium Enterococcus faecalis infiziert. Für die Desinfektion verwendete man ausschließlich NaOCl in den Konzentrationen 0,5%, 1% und 3%. Die ...
Abstract (German)
Es wurde ein bereits bestehendes in-vitro-Modell weiterentwickelt, mit dem die Wirksamkeit unterschiedlicher endodontischer Desinfektionsmethoden an künstlich infizierten Rinderzahnwurzeln getestet werden kann. Die Proben wurden für eine Woche mit dem Bakterium Enterococcus faecalis infiziert. Für die Desinfektion verwendete man ausschließlich NaOCl in den Konzentrationen 0,5%, 1% und 3%. Die Einwirkzeiten betrugen 30 sec und 60 sec, wobei sofort im Anschluss eine Inaktivierung des NaOCl mit Natriumthiosulfat erfolgte, um ein Nachwirken des Agens zu unterbinden. Somit wurden nur gestoppte Desinfektionen durchgeführt.
Anhand des optimierten Modells sollte versucht werden, ein Tiefenprofil der mit dem Testmikroorganismus besiedelten Dentintubuli darzustellen. Mit einem selbst entwickelten, vollständig autoklavierbaren Bohrständer gelang es, Bohrspanproben definierter Volumina aus drei unterschiedlich tiefen Schichten des Wurzeldentins zu entnehmen. Die Bohrschichten besaßen jeweils eine Dicke von 0,5mm und lagen im Wurzeldentin in den Intervallen ]0; 0,5] mm, ]0,5; 1,0] mm und ]1,0; 1,5] mm. Die aus dem Wurzeldentin isolierten Bohrspäne wurden in je 2 ml sterilem Medium aufgefangen und anschließend 100 µl der gewonnenen Bohrspansuspension auf Enterokokkenplatten ausplattiert. Nach 24-stündiger Inkubation erfolgte die Auswertung anhand der gezählten kolonienbildenden Einheiten. Die Auswertung erfolgte für die Infektionskontrollen durch Darstellung der absoluten Koloniezahlen und für die Desinfektionsprüfkörper durch Angabe der verbliebenen Bakterien nach Desinfektion in Prozent. Hierbei war jeder Zahn seine eigene Kontrolle.
Mit Hilfe des so durchgeführten Bohrvorgangs war es möglich, ein Tiefenprofil mit fallender Tendenz in den Infektionskontrollen darzustellen. Man hielt fest, dass sich in oberflächlichen Dentinschichten mehr Bakterien befanden, als in den tieferen Dentinschichten. Die Unterschiede bewegten sich innerhalb einer bis zwei log10 Stufen.
Eine biologisch relevante Desinfektion durch die Herabsetzung der anfänglichen Bakterienkontamination um 3 log10 Stufen konnte in keinem Versuch erzielt werden. Die höchste antimikrobielle Wirkung konnte mit 3%igem NaOCl und einer Einwirkzeit von 60 sec erreicht werden. Hier fand man nur noch 1% der ursprünglich vorhandenen Bakterien. Allerdings zeigte sich, dass es bei den durchgeführten gestoppten Versuchen für die beiden Einwirkzeiten kaum Unterschiede bei den Ergebnissen gab.
Um eine Kontamination der Agarplatten mit Bacillus subtilis, ein natürlicherweise im Rinderzahn vorkommender aerob wachsender Sporenbildner, zu vermeiden, entschied man sich für die Verwendung von speziellen Enterokokkenplatten. Der anfänglich verwendete Trypticase-Soy-Broth-Agar erlaubte das Wachstum des sterilisationsunempfindlichen Sporenbildners auf den Platten, wodurch die Ergebnisse unbrauchbar wurden. Durch die Verwendung von selektiven Enterokokken-Platten konnte eine problemlose Auswertung des E.-faecalis-Wachstums stattfinden.
Translation of the abstract (English)
Objective: This in vitro study enhanced an already existing model to investigate the antimicrobial effectiveness of sodium hypochlorite in different concentrations and residence times on the basis of artificially infected bovine root canals with Enterococcus faecalis.
Study design: 60 extracted bovine teeth were cut into slices, were sterilized and divided into six groups with each ten teeth. The ...
Translation of the abstract (English)
Objective: This in vitro study enhanced an already existing model to investigate the antimicrobial effectiveness of sodium hypochlorite in different concentrations and residence times on the basis of artificially infected bovine root canals with Enterococcus faecalis.
Study design: 60 extracted bovine teeth were cut into slices, were sterilized and divided into six groups with each ten teeth. The apical piece of each tooth was used as sterile control, the median piece as infection control and the coronal slice as test piece for disinfection. The infection controls and the test pieces were inoculated with Enterococcus faecalis for seven days, the sterile controls were treated with sterile medium. After that the disinfection of the test pieces with sodium hypochlorite in the concentrations 0.5%, 1% and 3% for 30 and 60 seconds followed. The use of sodium thiosulfate helped to avoid the exceeding of the defined residence times. After disinfection, drill samples of the dentine were taken out of different layers (0-0.5mm, 0.5-1.0mm and 1.0-1.5mm). Afterwards, the dentine drilling chips were collected with liquid culture medium and the solution was plated on a kanamycin-aesculin-azide culture medium, the number of colony forming units was counted. At this juncture the bacterial load of each disinfection sample was compared to the infection control originating from the same tooth. With the help of a scanning electron micrograph some of the bovine root canals were examined and pictures of the root canal surface and dentinal tubules were taken.
Results: The sterile controls were free of microorganisms in all cases. Under the described conditions, there was no biological relevant disinfection with sodium hypochlorite at any concentration and residence time. The best results were found with 3% sodium hypochlorite and 60 seconds residence time. Only 1% of the bacteria that existed before the disinfection were detected after the treatment. The differences between the two residence times were not statistically relevant. Moreover, the number of bacteria was analyzed and compared on different drilling levels. In deep drilling depths, less bacteria were found.
Conclusions: Comparing the results of the antibacterial effect of sodium hypochlorite in different concentrations, there was no significant difference between the three concentrations. Furthermore, a statistically significant difference between the two residence times could neither be found.