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- URN zum Zitieren dieses Dokuments:
- urn:nbn:de:bvb:355-epub-277414
- DOI zum Zitieren dieses Dokuments:
- 10.5283/epub.27741
Dokumentenart: | Hochschulschrift der Universität Regensburg (Dissertation) |
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Open Access Art: | Primärpublikation |
Datum: | 27 Februar 2013 |
Begutachter (Erstgutachter): | Prof. Dr. Karin Tritt und Prof. Dr. Thomas Loew |
Tag der Prüfung: | 25 Februar 2013 |
Institutionen: | Medizin > Abteilung für Psychosomatische Medizin |
Stichwörter / Keywords: | PHQ,PHQ-D, ISR, Validität, validity, Fragebogen, questionnaire, Konstruktvalidität, konvergente Validität, concordant validity, divergente Validität, discriminant validity |
Dewey-Dezimal-Klassifikation: | 600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften > 610 Medizin |
Status: | Veröffentlicht |
Begutachtet: | Ja, diese Version wurde begutachtet |
An der Universität Regensburg entstanden: | Ja |
Dokumenten-ID: | 27741 |
Zusammenfassung (Deutsch)
Der Selbstbeurteilungsfragebogen „ICD-10-Symptom-Rating (ISR)“ stellt ein neues Instrument zur psychometrischen Symptomerfassung häufiger psychischer Erkrankungen dar, welches eine verlässliche Diagnosevergabe anhand der ICD-10-Diagnosekriterien ermöglichen soll. In der vorliegenden Arbeit erfolgt anhand einer Stichprobe von 741 Testteilnehmern der Vergleich mit dem „Gesundheitsfragebogen für ...
Zusammenfassung (Deutsch)
Der Selbstbeurteilungsfragebogen „ICD-10-Symptom-Rating (ISR)“ stellt ein neues Instrument zur psychometrischen Symptomerfassung häufiger psychischer Erkrankungen dar, welches eine verlässliche Diagnosevergabe anhand der ICD-10-Diagnosekriterien ermöglichen soll. In der vorliegenden Arbeit erfolgt anhand einer Stichprobe von 741 Testteilnehmern der Vergleich mit dem „Gesundheitsfragebogen für Patienten (PHQ-D)“, der deutschen Version des „Patient Health Questionnaire (PHQ)“, zu den beiden Zeitpunkten Aufnahme und Entlassung. Hinsichtlich der soziodemographischen Faktoren Alter und Geschlecht ist die vorliegende Stichprobe mit einem Überwiegen des weiblichen Geschlechtes (70,2%) und einem Durchschnittsalter von 44,97 (SD=13,24) Jahren typisch für den psychosomatischen Bereich. Die Verteilung der häufigsten psychischen Diagnosen ähnelt hierbei der Verteilung von psychischen Erkrankungen in der Allgemeinbevölkerung (vgl. Schulz et al. 2008, S.9). Die Testteilnehmer weisen eine mit durchschnittlich 2,42 (SD=1,04) psychischen Diagnosen erhebliche psychische Komorbidität auf, die höher liegt als in vergleichbaren Arbeiten (vgl. Gangl (2011, S.34), Brandt (2010, S.49) und Fischer et al. (2009, S.2)). 80,1% der Testteilnehmer weisen mindestens eine somatische Diagnose auf. Die somatische Komorbidität ist bei diesen mit durchschnittlich 2,83 Diagnosen (SD=1,44) erheblich.
Die deskriptive Statistik zeigt eine gute Ausnutzung aller Skalenkennwerte mit Ausnahme der Skalen „Somatische Symptome“ und „Alkoholstörungen“ des PHQ-D, in denen die Maximalwerte nicht erreicht werden. Die nicht vollständige Ausnutzung des Skalenbereiches der Zusatz- und Gesamtskala des ISR im Sinne eines Fehlens der Maximalwerte ist durch die Fragebogenkonzeption gut erklärbar.
Die Auswertung des Einflusses der soziodemographischen Faktoren Alter und Geschlecht auf die verschiedenen Skalen ergibt deutlich mehr signifikante Befunde und auch höhere Einflüsse auf die Skalen des PHQ-D.
Der Vergleich der Syndromskalen des ISR mit denen des PHQ-D erbringt bei Aufnahme Korrelationen zwischen rmin=0,13 und rmax=0,76, bei Entlassung zwischen rmin=0,17 und rmax=0,75. Es zeigen sich wie erwartet die höchsten Zusammenhänge zwischen den konstruktverwandten Skalen.
Die meisten Korrelationen zwischen nichtkonstruktverwandten Skalen zeigen sich wie erwartet schwach bis sehr schwach (0,15 ≤ r ≤ 0,39), allerdings finden sich einige Ausnahmen im Sinne teils mittlerer (0,46 ≤ r ≤ 0,60), einmalig einer hohen Korrelation (r=0,65). Erklärt werden können diese unter anderem durch die in der Stichprobe erhebliche psychische Komorbidität sowie die bekannte wechselseitige Beeinflussung von psychischer und somatischer Erkrankung (vgl. Härter et al. 2007, S. 49, Wittchen et al., 2000 und Perugi et al. 2011, S.119), die in der vorliegenden Stichprobe aufgrund der ausgeprägten psychischen und somatischen Komorbidität wesentlich sein dürfte.
Das Ausmaß der Interkorrelationen des ISR entspricht insgesamt dem, was bereits in vergleichbaren Arbeiten, wie denen von Gangl (2011, S.48), Brandt (2010, S.98), Bauer (2010, S. 81) und Fischer et al. (2009, S.6) gefunden wurde.
Die arithmetischen Mittelwerte aller Syndromskaleninterkorrelationen, also aller mit Ausnahme derer mit Zusatz- und Gesamtskala, zeigen sich mit r=0,32 (Aufnahme) bzw. r=0,38 (Entlassung) durchaus vergleichbar mit denen des PHQ-D (r=0,30 bzw. r=0,38) sowie dem von Gangl (2011, S.34) in seiner Stichprobe bestimmtem Mittelwert (r=0,32), was als Bestätigung für die Trennschärfe der konstruktfremden ISR-Skalen angesehen werden kann. Die Zusammenhänge sind meist schwach bzw. sehr schwach (0,13 ≤ r ≤ 0,38).
Als ursächlich für die beobachteten teils erhöhten Interkorrelationen einzelner Skalen kann auch hier vor allem die erhebliche psychische und somatische Komorbidität der Stichprobe betrachtet werden.
Die Betrachtung der Interkorrelationen der PHQ-D-Skalen ergibt ebenfalls hauptsächlich allenfalls schwache (0,12 ≤ r ≤ 0,34) bzw. nicht signifikante Korrelationen. Das arithmetische Mittel aller Interkorrelationen inklusive der nichtsignifikanten Werte beträgt zum Aufnahmezeitpunkt r=0,30, zum Entlasszeitpunkt r=0,38.
Die beobachteten mittleren und hohen Interkorrelationen (0,41 ≤ r ≤ 0,76) treten hierbei hauptsächlich zwischen denjenigen Skalen auf, die die in der Stichprobe sowie der Allgemeinbevölkerung (vgl. Schulz et al. 2008, S.9) häufigsten psychischen Störungsgruppen abbilden und sind somit ebenfalls in der hohen psychischen Komorbidität begründet.
Im Lichte der klassischen Testtheorie betrachtet würden die Ergebnisse dieser Arbeit als ein weiterer Beleg für die konkordante und diskriminante Validität des ISR gewertet werden.
Übersetzung der Zusammenfassung (Englisch)
The self-rating-questionnaire „ICD-10-Symptom-Rating (ISR)“ is a new instrument designed to psychometrically detect symptoms of frequent mental disorders. It is intented to reliably assign diagnoses according to ICD-10 diagnostic criteria. In this thesis, a sample of 741 participants is being compared to the „Gesundheitsfragebogen für Patienten (PHQ-D)“, the german version of the „Patient Heatlh ...
Übersetzung der Zusammenfassung (Englisch)
The self-rating-questionnaire „ICD-10-Symptom-Rating (ISR)“ is a new instrument designed to psychometrically detect symptoms of frequent mental disorders. It is intented to reliably assign diagnoses according to ICD-10 diagnostic criteria. In this thesis, a sample of 741 participants is being compared to the „Gesundheitsfragebogen für Patienten (PHQ-D)“, the german version of the „Patient Heatlh Questionnaire (PHQ)“, whereby the data points were gathered from times of admission and dismissal. With regards to the sociodemographic factors of age and gender, the sample shows a pattern typical for the psychosomatic sector with a predominance of the female sex (70.2%) and an average age of 44.97 years (SD=13.24). The distribution of the most frequent psychiatric diagnoses resembles the distribution of mental disorders in the general population (see Schulz et al. 2008, S.9). With an average of 2.42 psychological diagnoses (SD=1.04), the participants show a considerable psychological co-morbidity which is higher than in comparative studies (see Gangl (2011, p.34), Brandt (2010, p.49) and Fischer et al. (2009, p.2)). 80.1% of the participants have at least one somatic diagnosis. With an average of 2.83 somatic diagnoses (SD=1.44), the somatic co-morbidity among them is considerable.
The descriptive statistics show a good utilization of all scale values except the scales „Somatische Symptome“ and „Alkoholstörungen“ of PHQ-D where the maximum values are not reached. The incomplete utilization of the ISR-scales „Zusatzskala“ and „Gesamtskala“, which is characterized by the missing of the maximum values, can be explained by the design of the questionnaire.
The evaluation of the influence of the sociodemographic factors of age and gender on the different scales indicates distinctly more significant findings and higher influences on the PHQ-D-scales.
The comparison of the ISR-syndrom-scales with those of the PHQ-D is revealing correlations between rmin=0.13 and rmax=0.76 at the time of admission and corrleations between rmin=0.17 and rmax=0.75 at the time of dismissal. As expected, the highest correlations are observed between structurally related scales. Further more, most of the correlations between structurally non-related scales are small or very small (0.15 ≤ r ≤ 0.39), however a few exceptions of scales show medium-sized (0.46 ≤ r ≤ 0.60) correlations and once a high correlation (r=0.65) can be found. Among other things, these can be explained by the considerable psychological co-morbidity of the sample and the phenomenon of mutual interference of mental and somatic disorder (see Härter et al. 2007, p. 49, Wittchen et al., 2000 and Perugi et al. 2011, p.119), which is believed to be essential in this actual sample because of its distinct mental and somatic co-morbidity.
The extent of the ISR- inter-correlations is corresponding with the findings of other comparative studies (see Gangl (2011, p.48), Brandt (2010, p.98), Bauer (2010, p. 81) and Fischer et al. (2009, p.6)).
The arithmetic averages of the inter-correlations of all syndrom-scales (syndrom scales refers to all scales except the scales „Zusatzskala“ and „Gesamtskala) r=0.32 for the time of admission and r=0.38 for the time of dismissal is quite comparable to the data calculated for the PHQ (r=0.30 resp. r=0.38) and the arithmetic average r=0.32 found by Gangl (2011, p.34). This confirms the assumption of the discriminatory power of the structurally non-related ISR-scales. Most of the correlations are small or very small (0.13 ≤ r ≤ 0.38). Similar to the findings for the correlations between PHQ- and ISR-scales, the partly elevated inter-correlations can be attributed to the considerable mental and somatic co-morbidity of the sample.
The majority of the inter-correlations of the PHQ-D-scales is at best small (0.12 ≤ r ≤ 0.34) or non-significant but a few higher correlations are found as well. The arithmetic averages of all inter-correlations including the non-significant values is r=0.30 at the time of admission and r=0.38 at the time of dismissal. The observed medium-sized and high inter-correlations (0.41 ≤ r ≤ 0.76) are mainly seen between those scales, which describe the most frequent mental disorders in both the sample and the general population (see Schulz et al. 2008, p.9) and are therefore also caused by the mental co-morbidity.
In light of the classical test theory, the results of this study could be interpreted as further evidence for the concordant and discriminant validity of the ISR.
Metadaten zuletzt geändert: 26 Nov 2020 03:06