Retrospektive Studie drei- und viergliedriger metallkeramischer Brücken auf Basis einer hochgoldhaltigen Edelmetall-Legierung. Häufigkeit von Sekundärkaries, Pulpitis, Parodontitis und Lockerung der Zementierung
Diese retrospektive Studie untersuchte die Häufigkeit und das zeitliche Auftreten von Parodontitis, Zementlockerung, endodontischen Behandlungen und Sekundärkaries bei drei- und viergliedrigen zahngetragenen Metallkeramikbrücken.
654 Metallkeramikbrücken wurden gemäß einem standardisierten Behandlungsablauf in der Poliklinik für Zahnärztliche Prothetik der Medizinischen Fakultät der Universität ...
Zusammenfassung (Deutsch)
Diese retrospektive Studie untersuchte die Häufigkeit und das zeitliche Auftreten von Parodontitis, Zementlockerung, endodontischen Behandlungen und Sekundärkaries bei drei- und viergliedrigen zahngetragenen Metallkeramikbrücken. 654 Metallkeramikbrücken wurden gemäß einem standardisierten Behandlungsablauf in der Poliklinik für Zahnärztliche Prothetik der Medizinischen Fakultät der Universität Regensburg zwischen Januar 1984 und Mai 2009 eingesetzt. Das zeitliche Auftreten und die Häufigkeit der Komplikationen, sowie potentielle Risikofaktoren wurden anhand der Daten in den Patientenakten ausgewertet. Zu den potentiellen Risikofaktoren zählten Art des Antagonisten (herausnehmbarer Zahnersatz im Vergleich zu festsitzendem), Bruxismus, genaue Position im Kiefer (Ober-, Unterkiefer, Front- oder Seitenzahnregion) oder Stumpfaufbaumaterialien (verschiedene Zemente, Kunststoffe). Kontinuierliche Variablen wurden als Mittelwerte und Standardabweichungen aufgeführt, kategoriale Variablen hingegen als absolute Zahlen und Proportionen. Die Überlebensrate der Metallkeramikbrücken wurde mit Hilfe der Kaplan-Meier-Analyse beurteilt. Die durchschnittliche Beobachtungszeit betrug drei Jahre und wurde mittels der inversen Kaplan-Meier-Methode errechnet. Die 5-Jahres-Überlebensrate (Zeitraum bis zur Neuanfertigung bzw. bis zum Verlust der Brücke) aller Brücken betrug 94% und nach zehn Jahren 87%. Die Komplikation Parodontitis trat bei 121 von 654 Gesamtfällen auf (18,5%). Die Überlebensrate für fünf Jahre ohne eingetretenes Ereignis betrug gemäß Kaplan-Meier-Analyse 65% und für zehn Jahre 37%. Hier lag die jährlich berechnete Hazard Rate im ersten Jahr bei 0,018 und stieg im zwölften Jahr auf ein Maximum von 0,185. Zur Zementlockerung kam es bei 34 von 654 Fällen (5,2%). Laut Kaplan-Meier lag die 5-Jahres-Überlebensrate ohne eingetretenes Ereignis bei 85% und nach zehn Jahren bei 79%. Die jährlich berechnete Hazard Rate begann im ersten Jahr bei 0,009 und stieg bis zum 14. Beobachtungsjahr auf 0,04. Das heißt es kam bei vier von 100 zur Exposition stehenden Personenjahren zur Zementlockerung. Zu pulpitischen Beschwerden kam es bei 28 von 654 Fällen (4,3%). Die 5-Jahres-Überlebensrate lag bei 89%. Nach zehn Jahren waren immer noch 79% der Brücken beschwerdefrei. Desweiteren lag die jährlich berechnete Hazard Rate bei anfangs 0,005 und stieg bis zum neunten Jahr auf 25 Fälle von 1000 zur Exposition stehenden Personenjahren. Sekundärkaries trat bei 19 von 654 Brücken auf, dies entspricht 2,9%, dabei betrug die 5-Jahres-Überlebensrate 98% und nach zehn Jahren 88%. Desweiteren lag die jährliche Hazard Rate im ersten Jahr bei 0,01 und stieg von 0,03 im neunten auf 0,10 im zwölften Beobachtungsjahr. Die Frage nach einem signifikanten Einfluss der potentiellen Risikofaktoren, wie Bruxismus, Lokalisation der Metallkeramikbrücke im Kiefer oder Art der Gegenbezahnung wurde in der vorliegenden Auswertung nicht behandelt. Das Hauptaugenmerk lag auf den Verlustgründen der Metallkeramikbrücken. Das Risiko, dass eine Komplikation eintrat, war jeweils verschieden und stieg bei allen untersuchten Risikofaktoren im Laufe der Untersuchungszeit an. Die Komplikation „Parodontitis“ nahm besonders ab dem neunten Beobachtungsjahr zu. Das Risiko „Sekundärkaries“ blieb gleichbleibend niedrig. Zusammenfassend können Patienten mit zahngetragenen Metallkeramikbrücken, trotz der vorliegenden Komplikationen, eine hohe Überlebensrate von ihren Restaurationen erwarten.
Übersetzung der Zusammenfassung (Englisch)
This retrospective study investigated the frequency and time history of parodontitis
(PA), loss of retention (LR), secondary-caries (SC) or need of endodontic treatment
(EDT) of porcelain-fused-to-metal (PFM) three- and four-unit fixed-partial-dentures
(FPDs).
654 PFM FPDs were inserted according to a standardized treatment protocol between
January 1984 and May 2009 at the Department of ...
Übersetzung der Zusammenfassung (Englisch)
This retrospective study investigated the frequency and time history of parodontitis (PA), loss of retention (LR), secondary-caries (SC) or need of endodontic treatment (EDT) of porcelain-fused-to-metal (PFM) three- and four-unit fixed-partial-dentures (FPDs). 654 PFM FPDs were inserted according to a standardized treatment protocol between January 1984 and May 2009 at the Department of Prosthodontics. The frequency and time history of the FPDs, PA, LR, SC and the need of EDT were evaluated from the clinical history data. Continuous variables were presented as means and standard deviations. The survival times of FPDs were estimated by means of Kaplan-Meier analysis (KM). The median follow-up time calculated with the inverse KM method was 38 months. The five years survival rate of all PFM-FPDs was 94%, and 84% for 10-years. PA had 121 (18.5%), LR had 34 (5.2%), SC had 19 (2.9%) and EDT 28 (4.3%) events of the PFM- FPDs. According to KM, the five years free-of-event-rate for PA was 64.4% and for LR 85%. After ten years for PA 37% and for LR 79%, respectively. The five years free-of- event-rate for EDT was 89% and for SC 98%, and 78%, 88% for ten years, respectively. The annual hazard rate of PA of PFM-FPDs in the first year was 0.018, i.e. 18 of 1000 person years of exposure had PA, and increased until the ninth year of exposure on a maximum of 0.185. Furthermore the annual hazard rate of LR in the first year was 0.009. The hazard rised moderately until the 14. year of exposure, than no more LR events occured. The annual hazard rate of EDT in the first year was 0.005 staying nearly constant until year nine with an annual hazard rate of 0.025. After ten years no more EDT events occured. The annual hazard rate of SC of PFM in the first year was 0.01 and remained almost constant for the next eleven years. From year 13 on, the hazard rates increased in an exponential way from 0.03 to 0.10 (year 16). There were no more investigations related to an influence of potential risk-factors, like bruxism, kind of antagonists or localisation in the jaw. The main focus of attention lied on the reasons of failure of FPDs. The risk of an event was different, but it increased through the time of exposure. Concluding there can be said, patients with PFM-FPD can expect a long survival rate of their restoration.