Abstract (German)
Hintergrund:
Lagerungsschäden in Erythrozytenkonzentraten (EK) führen zu einer Anhäufung von Kaliumionen, freiem Hämoglobin, Zytokinen und anderen Substanzen, die Komplikationen vor allem bei Neugeborenen, massiv transfundierten Patienten mit Polytrauma oder Patienten mit Leber- oder Niereninsuffizienz hervorrufen können. Es existieren Berichte von Organversagen, Gerinnungsstörungen und ...
Abstract (German)
Hintergrund:
Lagerungsschäden in Erythrozytenkonzentraten (EK) führen zu einer Anhäufung von Kaliumionen, freiem Hämoglobin, Zytokinen und anderen Substanzen, die Komplikationen vor allem bei Neugeborenen, massiv transfundierten Patienten mit Polytrauma oder Patienten mit Leber- oder Niereninsuffizienz hervorrufen können. Es existieren Berichte von Organversagen, Gerinnungsstörungen und kardiovaskulären Zwischenfällen einschließlich tödlichem Herzstillstand. Das Waschen von gelagerten EK verbessert deren Qualität. Deshalb wurde vorgeschlagen, Autotransfusionsgeräte für den intraoperativen Einsatz zum Waschen von EK einzusetzen. Diese Geräte wurden aber für verdünntes Wundblut entwickelt und es gibt nur wenige veröffentlichte Studien zu diesem Thema.
Studiendesign und Methodik:
In einer experimentellen Studie wurden drei Autotransfusionsgeräte: Electa (Sorin), C.A.T.S (Fresenius) und OrthoPAT (Haemonetics), die sich im Aufbau und in der Funktion ihrer Zentrifugatioskammern unterscheiden, mit EK und zwei Verdünnungen davon gegen Ende ihrer Haltbarkeit untersucht. Dabei wurden die Eliminationsraten von Kalium, freiem Hämoglobin, Gesamtprotein, Citrat und Imeron (ein Röntgenkontrastmittel, das als externe Markersubstanz für Plasma dem Blut zugesetzt worden war) bestimmt, sowie die Erythrozytenausbeute.
Ergebnisse:
Die Produkthämatokritwerte lagen zwischen 54,8% und 72,6%. Für die Erythrozytenausbeute ergaben sich Werte zwischen 62,7% und 95,0%, wobei die niedrigsten bei der Aufbereitung von unverdünntem EK mit OrthoPAT erzielt wurden. Die Plasmaeliminationsraten erhöhten sich durch Vorverdünnung und reichten von 46,6 bis 99,5%, wobei die Messwerte für Imeron am höchsten waren. Die niedrigsten Auswaschraten wurden bei C.A.T.S mit unverdünntem EK beobachtet.
Schlussfolgerungen:
Autotransfusionsgeräte bieten eine praktische und kostengünstige Möglichkeit, um Blutkonserven intraoperativ zu waschen, um Hyperkaliämie und andere Störungen bei Massivtransfusionen, Patienten mit Leber- oder Niereninsuffizienz und pädiatrischen Patienten zu verhindern. Eine Vorverdünnung verbessert die Eliminationsraten, vor allem bei Geräten, die einen hohen Produkthämatokrit erzeugen. Damit können potentiell schädliche Konzentrationen und Gesamtmengen von Kalium, Citrat, freiem Hämoglobin und anderen Substanzen (wie durch das Imeron dargestellt), die sich während der Lagerung von EK ansammeln, um mehr als 90% reduziert werden.
Technische Probleme wie die Exposition gegenüber hämolysierendem Vakuum im Reservoir, und rechtliche Aspekte, was die Zumischung zu dem lizenzierten Blutprodukt „EK“ angeht, können mit der Verwendung eines Y-Schlauchstücks oder T-Konnekors umgangen werden. Das Verfahren sollte außerdem durch Beachtung nationaler und regionaler Bestimmungen, schriftlicher Niederlegung der Vorgehensweise, sowie der Anwendung eines Qualitätsmanagements kontrolliert werden.
Translation of the abstract (English)
Background:
Storage lesions in packed red blood cells lead to an accumulation of soluble contaminants that can compromise the patient. Organ failures, coagulopathies and cardiovascular events including lethal cardiac arrest have been reported, especially with massive transfusion or in pediatric patients. Washing improves the quality of stored RBC, and autotransfusion devices have been proposed ...
Translation of the abstract (English)
Background:
Storage lesions in packed red blood cells lead to an accumulation of soluble contaminants that can compromise the patient. Organ failures, coagulopathies and cardiovascular events including lethal cardiac arrest have been reported, especially with massive transfusion or in pediatric patients. Washing improves the quality of stored RBC, and autotransfusion devices have been proposed for intraoperative processing. But these devices were designed for diluted wound blood, and limited data on their performance with packed RBC are available.
Study Design and Methods:
Three autotransfusion devices (Electa, CATS, OrthoPAT) differing in function of their centrifugation chambers were evaluated with packed RBC at the end of their shelf-life, and with dilutions thereof. Elimination rates of potassium, plasma free hemoglobin, total protein, citrate and iomeprol added as a marker substance were analyzed, in addition to RBC recoveries.
Results:
Product hematocrits ranged between 54.8% and 72.6%. RBC recovery rates were between 62.7% and 95.0%, lowest with OrthoPAT processing undiluted RBC. Plasma elimination rates increased with pre-dilution and ranged from 46.6 to 99.5%, lowest with CATS and undiluted RBC.
Conclusion:
Autotransfusion devices offer a practical and obviously economical option to wash banked RBC intraoperatively to prevent hyperkalemia and other disturbances in massive transfusion or pediatric patients. Pre-dilution improves elimination rates, especially in devices that produce high product hematocrits. With a Y-tubing the RBC should bypass reservoir and vacuum , and the procedure should be guarded by a policy and procedure manual and a quality management system.