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- URN zum Zitieren dieses Dokuments:
- urn:nbn:de:bvb:355-epub-299375
Dokumentenart: | Hochschulschrift der Universität Regensburg (Dissertation) |
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Open Access Art: | Primärpublikation |
Datum: | 21 Mai 2014 |
Begutachter (Erstgutachter): | Prof. Dr. Birgit Seelbach-Göbel |
Tag der Prüfung: | 24 April 2014 |
Institutionen: | Medizin > Lehrstuhl für Frauenheilkunde und Geburtshilfe (Schwerpunkt Geburtshilfe) |
Stichwörter / Keywords: | fetale Makrosomie, Risikofaktoren, kindliches Outcome, geburtshilfliches Management |
Dewey-Dezimal-Klassifikation: | 600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften > 610 Medizin |
Status: | Veröffentlicht |
Begutachtet: | Ja, diese Version wurde begutachtet |
An der Universität Regensburg entstanden: | Ja |
Dokumenten-ID: | 29937 |
Zusammenfassung (Deutsch)
In unserer retrospektiven Studie zum Thema fetale Makrosomie wurden zwei Kollektive bezüglich Risikofaktoren für fetale Makrosomie, maternalen Charakteristika, Schwangerschaftsrisiken, geburtshilflichem Management und fetalem Outcome in Abhängigkeit von der Parität, dem mütterlichen Stoffwechsel und dem geburtshilflichen Management miteinander verglichen: ein Kollektiv makrosomer Kinder mit ...
Zusammenfassung (Deutsch)
In unserer retrospektiven Studie zum Thema fetale Makrosomie wurden zwei Kollektive bezüglich Risikofaktoren für fetale Makrosomie, maternalen Charakteristika, Schwangerschaftsrisiken, geburtshilflichem Management und fetalem Outcome in Abhängigkeit von der Parität, dem mütterlichen Stoffwechsel und dem geburtshilflichen Management miteinander verglichen: ein Kollektiv makrosomer Kinder mit Geburtsgewichten über der 90. Perzentile und ein Kollektiv normosomer Kinder mit Geburtsgewichten zwischen der 10. und 90. Perzentile. Grundlage unserer Studie stellen die Geburten in der Klinik für Geburtshilfe und Frauenheilkunde der Universität Regensburg- St. Hedwig im Zeitraum vom 26.06.2000 bis zum 31.05.2010 dar. Die Daten der jeweiligen Kinder und ihrer Mütter sowie sämtliche Parameter zur Schwangerschaft und der Geburt wurden retrospektiv mit Hilfe der Kreissaaldatenbank rekrutiert.
Risikofaktoren, die in dieser Studie mit dem Auftreten von Makrosomie beim Neugeborenen in Zusammenhang gebracht werden konnten, waren ein fortgeschrittenes Alter der Mutter in der Schwangerschaft, Pluriparität, ein hoher BMI bzw. Übergewicht der Mutter, eine hohe Gewichtszunahme in der Schwangerschaft, Gestationsdiabetes und Übertragung. Obwohl das männliche Geschlecht unter den makrosomen Kindern nicht überwog, waren makrosome männliche Neugeborene signifikant schwerer als weibliche.
Trotz der ansteigenden Häufigkeit von Risikofaktoren wie Gestationsdiabetes, Übergewicht und zunehmendem Alter der Mutter konnte in der Klinik St. Hedwig in den letzten Jahren keine eindeutige Tendenz der Zu- oder Abnahme der Makrosomieinzidenz festgestellt werden, welche zwischen 9,0 und 9,9% schwankte.
Geburtseinleitungen wurden im makrosomen Kollektiv zur Vermeidung von Übertragung signifikant häufiger durchgeführt als im normosomen Kollektiv, wobei der Verdacht auf Makrosomie und die Terminüberschreitung der Schwangeren die häufigsten Einleitungsindikationen darstellten. Der Anteil an Sectiones war im makrosomen Kollektiv größer als im normosomen Vergleichskollektiv und nahm im Gesamtkollektiv mit steigendem Geburtsgewicht zu. Die protrahierte Geburt bzw. der Geburtsstillstand stellte die häufigste Sectioindikation dar. Der Anteil an Sectiones war bei Erstgebärenden, bei diabetischer Stoffwechsellage und nach Geburtseinleitung größer. Die Geburtsdauer war in beiden Kollektiven annähernd gleich lang. Beim Vergleich von Primi- und Pluriparae nahmen Geburt und Austreibungsperiode im makrosomen Kollektiv mehr Zeit in Anspruch als im normosomen Kollektiv. Nach Geburtseinleitung war die Geburtsdauer im makrosomen Kollektiv signifikant verkürzt.
Das makrosome Kollektiv unterschied sich signifikant vom normosomen Kollektiv durch niedrigere Apgar-Werte in der ersten und fünften Lebensminute sowie durch niedrigere pH- und BE-Werte. Mittelgradige und leichte Azidosen sowie Schulterdystokien traten im makrosomen Kollektiv häufiger auf. In zwei Schulterdystokiefällen resultierten Lähmungen des Plexus brachialis. Die Verlegungsrate war unter den übergewichtigen Neugeborenen größer als unter den normalgewichtigen. Die Mortalitätsrate war ebenfalls höher.
Bei Terminüberschreitung und Übertragung war das kindliche Outcome in beiden Kollektiven gleichermaßen schlechter.
Die Mittelwerte für Apgar, pH und BE waren bei Primiparae niedriger als bei Pluriparae und die Azidoseinzidenz höher. Im Kollektivvergleich in Abhängigkeit von der Parität schnitten die makrosomen Neugeborenen im Outcome schlechter ab.
Ähnliche Tendenzen wurden bei der Analyse des Outcomes in Abhängigkeit vom mütterlichen Stoffwechsel nachgewiesen. So waren die Apgar-Werte bei diabetischer Stoffwechsellage und bei Makrosomie des Neugeborenen niedriger.
Nach vaginaler Entbindung aus Schädellage wiesen die Neugeborenen im Gesamtkollektiv weniger mittelgradige Depressionen auf und waren lebensfrischer als Kinder, die per Sectio entbunden wurden. Allerdings waren pH- und BE-Werte nach Sectiones höher als nach vaginaler Entbindung. Eine höhere Azidoseinzidenz wurde folglich nach vaginalem Entbindungsmodus festgestellt. Dagegen mussten nach Sectiones in beiden Kollektiven signifikant mehr Kinder verlegt werden. Nur bei vaginalem Entbindungsmodus unterschieden sich beide Kollektive signifikant in den kindlichen Outcome-Parametern, die bei normalgewichtigen Neugeborenen besser waren.
Es ließ sich feststellen, dass sich trotz der erhöhten Morbidität der Neugeborenen bei Übertragung das neonatale Outcome nach Geburtseinleitung zur Vermeidung einer Terminüberschreitung nicht verbesserte. Nach Einleitung der Geburt verschlechterte sich das Outcome der Neugeborenen in beiden Kollektiven unserer Studie gleichermaßen.
Übersetzung der Zusammenfassung (Englisch)
In our retrospective study about fetal macrosomia we compared two collectives regarding risc factors for fetal macrosomia, maternal characteristics, pregnancy risc factors, obstetrical management and fetal outcome as main point of interest in relation to parity, maternal metabolic status and obstetrical management: one collective of macrosomic infants with birth weights > 90th percentile and one ...
Übersetzung der Zusammenfassung (Englisch)
In our retrospective study about fetal macrosomia we compared two collectives regarding risc factors for fetal macrosomia, maternal characteristics, pregnancy risc factors, obstetrical management and fetal outcome as main point of interest in relation to parity, maternal metabolic status and obstetrical management: one collective of macrosomic infants with birth weights > 90th percentile and one collective of normosomic infants with birth weights between the 10th and 90th percentile. Therefore the medical records of St. Hedwig’s Hospital in Regensburg were retrospectively reviewed to obtain maternal, obstetric and neonatal data over a period of 10 years (June 2000 until May 2010).
Risc factors for fetal macrosomia we found in our study were: increased maternal age in pregnancy, multiparity, maternal overweight, excessive maternal weight gain in pregnancy, gestational diabetes and postdatism. The newborn’s gender could not be linked to an increase in macrosomia.
Despite an increase in the incidence of risc factors for macrosomia among women giving birth at St. Hedwig’s Hospital during the last ten years there was neither an increased nor a decreased incidence of macrosomic infants being born, with the rate varying between 9,0% and 9,9% from 2005 to 2010.
Induction of labor was performed more frequent in the macrosomic collective with fetal macrosomia being the most common indication for induction of labor next to postdatism.
Cesarean section was found to be more common with macosomic infants compared to normosomic infants. There was a positive correlation between numbers of cesarean section and birth weight. Prolonged labor was the most frequent indication for cesarean section. The number of cesarean sections was higher in primigravidae, diabetic pregnancies and after induction of labor. In a comparison between primi- and pluriparae the duration of labor proved to be longer in the macosomic collective than in the normosomic collective. After labor induction duration of labor was significantly shorter with macosomic infants.
Macrosomic infants had significantly lower apgar scores after one and five minutes and also significantly lower pH- and BE- values than normosomic infants. Moderate and slight acidosis as well as shoulder dystocia occurred more often among macrosomic infants. Two cases of shoulder dystocia of macrosomic infants resulted in brachial plexus injuries. The postnatal rate of admission to paediatric clinic and the mortality rate were higher among macrosomic infants compared to normosomic infants.
Neonatal outcome was worse in prolonged pregnancies in both collectives.
Mean values for apgar scores, pH and BE were lower in primiparae for both collectives compared to pluriparae. Primiparae also showed a higher incidence of acidosis. Concearning neonatal outcome macrosomic infants performed worse in relation to parity compared to normosomic infants.
Similar findings were seen analyzing neonatal outcome in relation to maternal metabolic status. Apgar scores were lower in diabetic pregnancies and among macrosomic infants.
After vaginal delivery neonatal apgar scores for both collectives were higher compared to cesarean delivery. Normosomic infants had a better outcome after vaginal delivery compared to macrosomic infants. PH- and BE- values were higher after cesarean delivery with increased acidosis after vaginal delivery. Macrosomic as well as normosomic infants had to be admitted to paediatric clinic more often after cesarean delivery compared to vaginal delivery. Just after vaginal mode of delivery differences in neonatal outcome were found between the macrosomic and normosomic collective.
Neonatal outcome could not be improved by avoiding postdatism through induction of labor, even though postdatism was shown to correlate with higher morbidity rates. Both collectives showed reduced neonatal outcome after induction of labor.
Metadaten zuletzt geändert: 25 Nov 2020 15:33