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- URN zum Zitieren dieses Dokuments:
- urn:nbn:de:bvb:355-epub-310876
- DOI zum Zitieren dieses Dokuments:
- 10.5283/epub.31087
Dokumentenart: | Hochschulschrift der Universität Regensburg (Dissertation) |
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Open Access Art: | Primärpublikation |
Datum: | 8 Januar 2015 |
Begutachter (Erstgutachter): | Prof. Dr. Thomas Loew |
Tag der Prüfung: | 22 Dezember 2014 |
Institutionen: | Medizin > Lehrstuhl für Innere Medizin I |
Stichwörter / Keywords: | autogenes Training, autogenic relaxation, autogenic training |
Dewey-Dezimal-Klassifikation: | 600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften > 610 Medizin |
Status: | Veröffentlicht |
Begutachtet: | Ja, diese Version wurde begutachtet |
An der Universität Regensburg entstanden: | Ja |
Dokumenten-ID: | 31087 |
Zusammenfassung (Deutsch)
Die Therapieoption „Autogenes Training“ wird heutzutage immer häufiger bei psychosomatischen und auch somatischen Erkrankungen diskutiert und bereits angewendet. Professor Stetter veröffentlichte im Jahr 2002 eine Metaanalyse, in der er 64 kontrollierte randomisierte klinische Studien zur Anwendung des Autogenen Trainings untersuchte. Hiermit wurde ein erster großer Schritt zur Etablierung ...
Zusammenfassung (Deutsch)
Die Therapieoption „Autogenes Training“ wird heutzutage immer häufiger bei psychosomatischen und auch somatischen Erkrankungen diskutiert und bereits angewendet. Professor Stetter veröffentlichte im Jahr 2002 eine Metaanalyse, in der er 64 kontrollierte randomisierte klinische Studien zur Anwendung des Autogenen Trainings untersuchte. Hiermit wurde ein erster großer Schritt zur Etablierung dieser Therapieform getan. Aufgrund der noch unzureichenden Datenlage, machte es sich die vorliegende Arbeit zur Aufgabe, die Studienlage von 2002 bis 2013 zu prüfen, deren Ergebnisse mit den Ergebnissen Stetters zu vergleichen und auch neue Anwendungsbereiche zu untersuchen.
Es wurde eine umfangreiche Literaturrecherche in den Datenbanken PubMed, Medline und Psycinfo mit Hilfe der Suchbegriffe „Autogenes Training“, „autogenic training“ und „autogenic relaxation“ durchgeführt. Ausschließlich englisch- und deutschsprachige Artikel wurden herangezogen. Das Studiendesign betreffend wurden nur kontrollierte randomisierte Studien ausgewählt. Aus ursprünglich 36 Suchergebnissen konnten schließlich zehn Studien in die Auswertung einbezogen werden.
Zur Behandlung von Migräne und Spannungskopfschmerzen wurden drei Arbeiten untersucht. Hier konnten große Effektstärken bezüglich der Reduzierung der Kopfschmerzintensität, der Kopfschmerzfrequenz und der Angst nachgewiesen werden. Somit konnten die Ergebnisse Stetters, der bereits elf Studien untersuchte, bestärkt werden und die Datenlage durch drei weitere Arbeiten ergänzt und verbessert werden.
Ein neues Anwendungsfeld für das Autogene wurde in der Behandlung des kardialen Syndrom X entdeckt. In bislang einer Studie konnten große Effekte für die Reduzierung der Symptomfrequenz verzeichnet werden.
Die mittleren bis großen Effekte, die bei der Behandlung von Angstpatienten nach Koronarplastik gefunden wurden, sind aufgrund des Studienprotokolls nicht eindeutig dem Autogenen Training zuzuordnen. Hier stellt sich die Frage, ob sie eventuell unspezifischer Natur sind. Da es bislang die einzige Studie ist, müsste dies in nachfolgenden Studien geklärt werden.
Dass das Autogene Training die Lebensqualität bei Patientinnen mit Brustkrebs verbessert, konnten mittlere bis große Effekte belegen. Auch in der Therapie der Multiplen Sklerose wurden mittlere bis große Effekte für die Verbesserung der Lebensqualität der Patienten gemessen. Stetter analysierte 2002 ebenfalls eine Studie zur Verbesserung der Lebensqualität bei Krebspatienten. Er konnte keinen signifikanten Nutzen feststellen.
Eine Studie zur Behandlung des Reizdarmsyndroms konnte die von Stetter bereits beobachteten positiven Effekte nochmals unterstreichen.
Zur Behandlung der Rheumatoiden Arthritis stellte das Autogene Training in einer Studie lediglich die Kontrollbedingung dar. Jedoch konnten mittlere Effektstärken gefunden werden.
Für die Verbesserung der Lebensqualität bei Patienten mit Fibromyalgie wurden durch eine Studie große Effekte gezeigt. Stetter musste hingegen in einer Studie feststellen, dass das Autogene Training der Hypnose unterlegen war.
Die vorliegende Arbeit zeigt, dass das Autogene Training bei einigen somatischen und psychosomatischen Fragestellungen eine Therapieoption ist, mit dem gute Effekte erzielt werden können. Da die aktuelle Studienlage noch sehr übersichtlich ist, ergibt sich die Notwendigkeit für weitere Untersuchungen. Zukünftige Studien sollten ein gutes Design und große Fallzahlen aufweisen, um die Etablierung des Autogenen Trainings als geeignete Therapieform weiter voranzubringen.
Übersetzung der Zusammenfassung (Englisch)
Nowadays, “Autogenic Training” is being considered and used more and more often for psychosomatic as well as somatic conditions, thus providing an optional therapy. In 2002, Professor Stetter published a meta-analysis surveying 64 controlled randomised clinical studies which were all dealing with Autogenic Training and its application. This survey was a first big step towards establishing this ...
Übersetzung der Zusammenfassung (Englisch)
Nowadays, “Autogenic Training” is being considered and used more and more often for psychosomatic as well as somatic conditions, thus providing an optional therapy. In 2002, Professor Stetter published a meta-analysis surveying 64 controlled randomised clinical studies which were all dealing with Autogenic Training and its application. This survey was a first big step towards establishing this form of therapy. Based on an insufficient data basis after now 12 years, the objective of this thesis is to analyse the surveys carried out from 2002 through to 2013, compare these findings with those of Stetter and also research new areas of indication where Autogenic Training has been used.
We carried out an extensive search of all the literature in the data bases PubMed, Medline and Psycinfo, using the search terms „Autogenes Training“, „autogenic training“ and „autogenic relaxation“. We included only articles written in English or German. As to the methods applied, we chose only controlled randomised studies. Thus, from initially 36 studies we could include 10 in our analysis which fulfilled these criteria.
There were three studies which dealt with treatment of migraine and tension headache which we included in the analysis. They revealed a strong effect on reducing the intensity of headache, its frequency and the anxiety accompanying these types of headache. Hence, the findings of Stetter who had analysed 11 studies, could be confirmed and the database for this aspect could be complemented and improved.
A new area for applying Autogenic Therapy: treating cardiac Syndrome X, was identified. Until now, only one study revealed big effects for reduction of frequency of symptoms.
Other findings show medium to big effects among patients with anxiety after coronary intervention, which, however, cannot clearly assigned to the application of Autogenic Training. One has to determine whether they are more of unspecific nature, which needs to be further explored in a more specific study.
Amongst patients with breast cancer, Autogenic Training brought clearly medium to high impact of on Quality of Life. The same medium to high effects on Quality of Life could be shown for patients with multiple sclerosis. In 2002, Stetter analysed another study on the impact on Quality of Life among cancer patients but could not find a significant benefit. A study on patients with irritable bowel syndrome confirmed the positive effects which Stetter had found before as well.
In a study with RA patients, Autogenic Training was used as a control factor. It nevertheless yielded a medium impact.
A study among patients with fibromyalgia, a study showed big effects on Quality of Life for these patients. Stetter, though, found in another study, that Autogenic Training provided inferior results versus hypnosis.
This thesis shows, that Autogenic Training constitutes a therapy option with good effects when applied for some somatic and psychosomatic conditions. Since the current database is still not very rich, further studies are necessary. Future studies should be designed properly and include sufficiently sized samples so that Autogenic Training can be taken forward as a suitable therapy.
Metadaten zuletzt geändert: 26 Nov 2020 00:31