Ziel der Arbeit war es eine non-invasive, zeitsparende und exakte Untersuchungsmethode zur multilokulären Bestimmung der Gingivadicke vorzustellen. Unter Anwendung dieser sonographischen Messmethode sollten Zusammenhänge zwischen der Dicke der Gingiva und den parodontalen Parametern Breite der Gingiva, Ausformung des Gingivasaums und Zahnform, sowie alters- und geschlechtsbedingte Unterschiede ...
Zusammenfassung (Deutsch)
Ziel der Arbeit war es eine non-invasive, zeitsparende und exakte Untersuchungsmethode zur multilokulären Bestimmung der Gingivadicke vorzustellen. Unter Anwendung dieser sonographischen Messmethode sollten Zusammenhänge zwischen der Dicke der Gingiva und den parodontalen Parametern Breite der Gingiva, Ausformung des Gingivasaums und Zahnform, sowie alters- und geschlechtsbedingte Unterschiede der Parameter untersucht werden. Des Weiteren wurde die Genauigkeit der Beurteilung der Gingivadicke anhand der Transluzenz einer in den Sulkus eingeführten Sonde mithilfe der sonographischen Messdaten überprüft. Untersucht wurde die Frontzahnregion des Oberkiefers. Eine Vorversuchsreihe am Schweinekiefer wurde zur Validierung der Messmethode, unter Verwendung des Esaote® MyLabOneTM mit der Sonde Sl3116 durchgeführt. Die Untersucher-unabhängigkeit und die Reproduzierbarkeit des Messverfahrens wurden ebenfalls überprüft. Untersucht wurden 59 weibliche und 38 männliche kaukasische Patienten im Alter zwischen 13 und 73 Jahren. Die Patienten wurden in drei Altersgruppen eingeteilt (<18J; 19-30J; >30J). Patienten, bei denen eine Beeinflussung der Gingivadicke aufgrund von Gesundheitszustand oder Medikamenteneinnahme vermutet werden kann, wurden von der Untersuchung ausgeschlossen. Die Mundhygienesituation der Patienten wurde anhand des BOP- und des QHI-Index bestimmt. Nach dem Ausfiltern von Patienten mit unzureichender Mundhygiene, setzte sich das Patientenkollektiv aus 56 weiblichen und 33 männlichen Patienten zusammen. Die Beurteilung des Gingivatransparenz erfolgte an den beiden mittleren Incisivi, alle weiteren Untersuchungen wurden jeweils an den sechs Frontzähnen des Oberkiefers durchgeführt. Die Dicke der Gingiva wurde unter Anwendung des Ultraschallgeräts MyLabOneTM (Esaote®, Genua) an zwei Punkten, je 1 mm apikal und inzisal des limbus alveolaris, gemessen. Die Überprüfung der Reproduzierbarkeit der sonographisch gewonnenen Messergebnisse ergab eine hohe Reliabilität des Messverfahrens. Die Bestimmung der Zahnform und der gingivalen Ausformung erfolgte nach Olsson et Lindhe (1991) und Olsson et al. (1993). Zur Beurteilung der gingivalen Ausformung wurde demnach die Höhe der Interdentalpapillen der Oberkieferfrontzähne vermessen. Zur Bestimmung der Zahnform wurde die Zahnkronenbreite und die Zahnkronenlänge gemessen. Die Breite der Gingiva wurde mithilfe eines Messschiebers bestimmt. Die parodontalen Parameter wurden auf geschlechts- und altersspezifische Unterschiede hin überprüft. Die Dicke sowohl der Gingiva fixa als auch der Gingiva libera männlicher Patienten war signifikant höher als die weiblicher Patienten. Die übrigen Parameter erwiesen sich als geschlechtsunabhängig. Das Ergebnis des altersbezogenen Vergleichs lässt eine Abnahme der Gingivadicke und eine Zunahme der gingivalen Breite mit dem Alter vermuten, dies wurde jedoch nicht signifikant nachgewiesen. Eine Verlängerung der Zahnform mit dem Alter wurde signifikant nachgewiesen, dies mag unter anderem durch die Messmethode begründet sein. Die Papillenhöhe erwies sich als altersunabhängig. Die Analyse der Korrelation zwischen dem Parameter Gingivadicke und den übrigen parodontalen Parametern lieferte nur für die Korrelation zwischen der gingivalen Breite und der Dicke der Gingiva libera signifikante Ergebnisse. Die Korrelationen waren jedoch so gering, dass ein Zusammenhang dennoch anzuzweifeln ist. Die Beurteilung der Dicke der Gingiva anhand ihrer Transluzenz erwies sich als fehlerbehaftet.
Übersetzung der Zusammenfassung (Englisch)
The aim of this study was to present a new, non-invasive, valid method to measure gingival thickness. Using this method, the hypothesis of the existence of periodontal or gingival biotypes was to be investigated, as well as differences of the periodontal parameters that are sex- or age-related. Furthermore, the accuracy of assessing gingival thickness by evaluating the translucency of a ...
Übersetzung der Zusammenfassung (Englisch)
The aim of this study was to present a new, non-invasive, valid method to measure gingival thickness. Using this method, the hypothesis of the existence of periodontal or gingival biotypes was to be investigated, as well as differences of the periodontal parameters that are sex- or age-related. Furthermore, the accuracy of assessing gingival thickness by evaluating the translucency of a periodontal probe that's placed in the gingival sulcus was tested. The validity and reliability of the sonographic measurements with the Esaote® MyLabOneTM and Probe Sl3116 was tested on pig jaws. The six upper anterior teeth of 59 female and 38 male caucasian patients were investigated. Three age groups (<18J; 19-30J; >30J) were investigated. Patients with conditions or intake of medicine that could interfere with gingival thickness were excluded from this study. Before investigations were proceeded the patient database was tested for consistency and patients whose oral hygiene (described by the QHI- and BOP- Index) was statistically significant influencing gingival thickness were excluded from the study, leaving 56 female and 33 male patients for further investigations. Gingival transparency was tested on both central incisors by insertion of a periodontal probe into the gingival sulcus. Gingival thickness was measured in two position, 1mm apical of the edge of the limbus alveolar is and 1mm inzisal on all six anterior teeth (accuracy 0,01mm). Width of gingiva was measured with a caliper (accuracy 0,1mm). Papilla height as well as tooth form was measured according to Olsson et Lindhe (1991) and Olsson et al. (1993) with a caliper (accuracy 0,1mm) on stone cast models. To evaluated a numerical value for the tooth form the lengths and width of the tooth crown were divided. Papillary heights was used to evaluated the gingival shape. The gingival thickness was significantly higher in male then in female patients. The other periodontal parameters were not influenced by sex. Gingival thickness seems to decrease, gingival width to increase with age, these findings, however, were not statistically significant. An increase of tooth length was found, which seems to be due to the method of measurement. Papillary height proved to be not significantly age-related. Evaluating the correlation of the periodontal parameters with gingival thickness, the only statistically significant correlation could be found for the gingival width and the thickness of the gingiva libera. The correlation, however, is so small that it cannot be overestimated. The estimation of gingival thickness by it's translucency proved to be not sufficient.