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- URN zum Zitieren dieses Dokuments:
- urn:nbn:de:bvb:355-epub-347080
- DOI zum Zitieren dieses Dokuments:
- 10.5283/epub.34708
Dokumentenart: | Hochschulschrift der Universität Regensburg (Dissertation) |
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Open Access Art: | Primärpublikation |
Datum: | 19 Oktober 2016 |
Begutachter (Erstgutachter): | Prof. Dr. Klaus Schlottmann |
Tag der Prüfung: | 19 Oktober 2016 |
Institutionen: | Medizin > Lehrstuhl für Innere Medizin I |
Stichwörter / Keywords: | Sonographie;Interventionen;Phantom;interventionelle Sonographie;Kontrastmittelsonographie;Ultrasound; |
Dewey-Dezimal-Klassifikation: | 600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften > 610 Medizin |
Status: | Veröffentlicht |
Begutachtet: | Ja, diese Version wurde begutachtet |
An der Universität Regensburg entstanden: | Ja |
Dokumenten-ID: | 34708 |
Zusammenfassung (Deutsch)
Der Stellenwert der Sonographie ist in den letzten Jahren stetig größer geworden, sowohl in der bildgebenden Diagnostik als auch in der Therapie. Zahlreiche Fortschritte, insbesondere die kontrastmittelverstärkte Sonographie, haben diese Methode zum weit verbreitetsten bildgebenden Verfahren werden lassen. Dabei ist sie kostengünstig, flexibel einsetzbar und äußerst patientenschonend. Unter Sicht ...
Zusammenfassung (Deutsch)
Der Stellenwert der Sonographie ist in den letzten Jahren stetig größer geworden, sowohl in der bildgebenden Diagnostik als auch in der Therapie. Zahlreiche Fortschritte, insbesondere die kontrastmittelverstärkte Sonographie, haben diese Methode zum weit verbreitetsten bildgebenden Verfahren werden lassen. Dabei ist sie kostengünstig, flexibel einsetzbar und äußerst patientenschonend.
Unter Sicht können gezielt und mit reduzierten Komplikationsraten invasive Maßnahmen wie Punktionen, Biopsien oder Drainagen durchgeführt werden. Sonographisch-gesteuerte, interventionelle Verfahren sind den anderen (CT oder MRT) in den meisten Fällen überlegen.
Allerdings setzt die Anwendung dieser Verfahren ein intensives Üben derselben voraus. Da invasive Maßnahmen möglichst nicht an Patienten geübt werden sollten, benötigt man hierzu ein Simulationsobjekt, meist „Phantom“ genannt. Diese sind käuflich, aber sehr teuer zu erwerben. Eine Alternative stellen selbst hergestellte Phantome dar. Die wenigen bisher veröffentlichten Modelle überzeugen nicht.
In dieser Arbeit wurde ein Grundmodell geschaffen, welches je nach Bedarf modifiziert und von jedermann schnell und leicht selbst hergestellt werden kann, zu einem Kostenfaktor von unter 2 € je Phantom. Die Zutaten dazu sind alle in einem normalen Lebensmittelgeschäft käuflich zu erwerben.
Hierzu wurden verschiedene Geliermittel, Behältnisse, Trainingsobjekte, Zusatzstoffe, sonographische und interventionelle Geräte und Modi ausprobiert.
Bei den Geliermitteln hat sich Gelatine als das Sinnvollste herausgestellt. Nahezu alle Behältnisse können benutzt werden. Am Sinnvollsten eignet sich ein eckiges, hohes, 1,6-2 l fassendes Plastikgefäß. Als Trainingsobjekte für die Punktion solider Objekte eignen sich am besten entsteinte mit möglichst kontrastfarbiger Füllung versehene Oliven. Die kontrastfarbige Füllung ermöglicht die präzise Kontrolle einer Stanzbiopsie.
Die Punktion zystischer Objekte kann durch Einbringung von mit Wasser oder Joghurt gefüllten, kleinen Luftballons simuliert werden.
Um Gefäßpunktionen zu trainieren, können längliche Hohlräume geschaffen werden, durch Einbringung und wieder Entfernung von am besten Plastikstangen oder -rohren.
Zusatzstoffe können das Aussehen und die Haltbarkeit des Phantoms beeinflussen, für den eigentlichen Zweck sind sie aber nicht notwendig.
Es zeigte sich eine gute Darstellbarkeit aller Materialien, die in realen sonographischen Interventionen benutzt werden. Selbst im Modus der kontrastmittelverstärkten Sonographie waren die Interventionsmaterialien, gut allerdings nur in Bewegung, erkennbar. Hier zeigten sich erste Ansätze für das Üben kontrastmittelverstärkter sonographischer Interventionen.
Es folgt das Rezept für das Idealphantom:
In einem hohen Gefäß 500 ml Wasser mit 100 g Gelatine zehn Minuten quellen lassen, dann zwei Minuten in der Mikrowelle erhitzen und dadurch die Gelatine auflösen, danach einen Liter kaltes Wasser langsam in die flüssige Gelatine einrühren.
Den Behälter verschließen und bis zur halben Höhe der Gelatinefüllung in ein kaltes Wasserbad stellen.
Nach circa ein bis zwei Stunden, gefüllte Oliven und/oder einen mit Wasser gefüllten kleinen Luftballon an die gewünschten Stellen vorsichtig in die nun halbfeste Gelatine platzieren.
Nach weiteren sechs Stunden im Kühlschrank bei 8 °C ist das Ganze ausgehärtet und einsatzbereit.
Eine Schicht Wasser auf dem Phantom ersetzt das Sonographie-Gel. Sie vermeidet Lufteinschlüsse durch die Interventionen in dem Phantom.
Mit diesem Ideal-Phantom lassen sich die gängigsten Interventionen alleine oder in der Gruppe schnell, einfach und kostengünstig erlernen.
Es konnte auch gezeigt werden, das ein Einsatz des Phantoms in der kontrastmittelverstärkten Sonographie grundsätzlich möglich ist.
Übersetzung der Zusammenfassung (Englisch)
The importance of ultrasound has steadily grown in recent years, both in imaging diagnostics and therapy. Numerous advances, especially contrast enhanced ultrasound, have made this method the most widespread imaging technique. It is cost-effective, flexible and extremely patient-friendly. During continuous visibility, invasive measures such as punctures, biopsies or drainages can be carried out ...
Übersetzung der Zusammenfassung (Englisch)
The importance of ultrasound has steadily grown in recent years, both in imaging diagnostics and therapy. Numerous advances, especially contrast enhanced ultrasound, have made this method the most widespread imaging technique. It is cost-effective, flexible and extremely patient-friendly.
During continuous visibility, invasive measures such as punctures, biopsies or drainages can be carried out specifically and with reduced complication rates. Ultrasound-controlled interventional procedures are superior to the others (CT or MRT) in most cases.
The application of these methods requires intensive practice. As invasive measures should not be practiced on patients, a simulation object, usually called "phantom", is needed. These are for sale, but very expensive to purchase. An alternative is a self-made phantom. The few previously released models are not convincing.
In this work, a basic model has been created, which can be modified as required and quickly and easily manufactured by everyone, at a cost factor of less than 2€ per phantom. The ingredients for this are all available in a normal grocery shop.
Various gelling agents, containers, training objects, additives, sonographic and interventional devices and modes were tried for this purpose.
In gelling agents, gelatin has been found to be the most sensible. Almost all containers can be used. The most suitable is an angular, high-capacity plastic vessel, weighing 1.6-2 liters. As training objects for the puncture of solid objects, the best are stuffed olives, which filling has a different color, as much contrast as possible. The contrast-colored filling allows the precise control of a punch biopsy.
The puncture of cystic objects can be simulated by introducing small balloons filled with water or yoghurt.
In order to train vascular punctures, elongated cavities may be created by introducing and removing plastic rods or tubes.
Additives can affect the appearance and durability of the phantom, but they are not necessary for the actual purpose.
It showed a good reproducibility of all materials, which are used in real sonographic interventions. Even in the mode of contrast-enhanced sonography, the interventional materials, but only in movement, were recognizable. Here, first approaches for the practice of contrast-enhanced sonographic interventions were shown.
The recipe for the ideal phantom follows:
In a high vessel, drain 500 ml of water with 100 g of gelatin for ten minutes, then heat for two minutes in a microwave, until the gelatine dissolves, then gradually stir a liter of cold water into the liquid gelatin.
Close the container and place it in a cold water bath up to half the height of the gelatin filling.
After about one or two hours, carefully place the olives and / or a small balloon filled with water into now semi-solid gelatine.
After a further six hours in the refrigerator at 8 ° C the whole is cured and ready for use.
A layer of water on the phantom replaces the ultrasound gel. It avoids air inclusions through the interventions in the phantom.
With this ideal phantom, the most common interventions can be learned quickly, simply and cost-effectively, either alone or in the group.
It could also be shown that an application of the phantom is basically possible in contrast-enhanced ultrasound.
Metadaten zuletzt geändert: 25 Nov 2020 22:01