Zusammenfassung (Deutsch)
Bei ADHS handelt es sich um eine besondere Erkrankung, die nicht nur im Kindesalter eine große Rolle spielt. Wenn die Erkrankung bis ins Erwachsenenalter persistiert, kann dies der Grund für Probleme im sozialen Leben sein. Somit ist das Erkennen und Behandeln dieser Erkrankung von großer Bedeutung.
Für die vorliegende Studie konnten 40 Patienten mit ADHS und 40 gesunde Probanden gewonnen ...
Zusammenfassung (Deutsch)
Bei ADHS handelt es sich um eine besondere Erkrankung, die nicht nur im Kindesalter eine große Rolle spielt. Wenn die Erkrankung bis ins Erwachsenenalter persistiert, kann dies der Grund für Probleme im sozialen Leben sein. Somit ist das Erkennen und Behandeln dieser Erkrankung von großer Bedeutung.
Für die vorliegende Studie konnten 40 Patienten mit ADHS und 40 gesunde Probanden gewonnen werden. Die Teilnehmer mit ADHS nahmen schon als Kinder einmal an einer Studie teil, welche die Genetik bei Kindern mit ADHS untersuchte und waren bereits in der Kindheit sorgfältig untersucht und diagnostiziert worden. Beide Gruppen wurden in den Kategorien Alter, Geschlecht und IQ gematcht und ebenfalls mit folgenden Bewertungsinstrumenten untersucht: der SCID I und II Persönlichkeitsfragebogen, der Wender Utah Rating Scale (WURS) (Ward et al. 1993), die Conners Adult ADHD observer and self- reporting scales (CAARS- S:L und CAARS-O:L; C. Keith Conners, PhD und Drew Erhardt, PhD and Elizabeth Sparrow, PhD); der Hamilton Rating Scale for Depression (HAMILTON 1960) und der Beck Depression Inventory (Beck und Steer 1987). Ausgeschlossen von der Studie wurden Patienten mit einer Kopfverletzung und Bewusstseinsverlust, Kortisol-Einnahme, weiteren psychischen Erkrankungen, aktueller Abhängigkeit oder Alkoholkonsum. Von allen Studienteilnehmern wurden MRT-Bilder (T1- Wichtung) angefertigt, welche dann mit dem Computerprogramm FSL weiterbearbeitet wurden. Die Segmentierung der einzelnen Gehirnstrukturen wurde mit dem FSL-Unterprogramm FIRST vorgenommen. Die Volumina- Berechnung der einzelnen subkortikalen Strukturen wurde mit dem FSL Unterprogramm FSLstats und die Volumina- Berechnung des Gesamthirns mit dem FSL Unterprogramm Sienax vorgenommen. Die statistische Auswertung wurde mit dem Programm SPSS (Version 21) durchgeführt. Die verwendeten Methoden beruhten auf dem gleichen Verfahren, welches die ENIGMA- Gruppe benutzte. So wurden unsere Daten auch dort verwendet und stellen einen Teil einer weltweiten Studie dar. Zwar gibt es schon einige Studien, die das Thema ADHS im erwachsenen Alter behandeln, doch häufig handelt es sich um retrospektive Studien, die eine richtige Einschätzung der Kindheitsentwicklung erschweren. Außerdem beachteten wir in unserer Studie auch die Patienten, bei denen im Kindesalter ADHS diagnostiziert wurde, in der Folge Verbesserungen aufwiesen und als Erwachsene als remittiert gelten. So stellten wir uns einerseits die Frage, ob es subkortikale Volumina Unterschiede zwischen den ADHS-Patienten und den gesunden Kontrollen im Allgemeinen gibt. Andererseits untersuchten wir, ob es Unterschiede zwischen den remittierten ADHS-Patienten und den gesunden Kontrollen gibt. Außerdem überprüften wir, ob die Hirnvolumina signifikante Assoziationen zu klinischen Parametern zeigen. Ebenfalls gingen wir der Frage nach, ob es Korrelationen zwischen den demographischen Variablen, sozialen Umständen der Therapie und der ADHS-Symptomatik gibt. Wie erwartet, ergaben sich bei den ADHS-Patienten in diesen Fragebögen auffällige Werte, sowohl bei der Testung von zwei Gruppen (ADHS-Patienten vs. gesunde Probanden) als auch bei drei Gruppen (remittierte ADHS-Patienten, persistierende ADHS-Patienten und gesunde Probanden). Des Weiteren ergaben sich kleinere Volumina bei den ADHS-Patienten im linken Nucleus Caudatus und in beiden Hemisphären des Globus Pallidus im Vergleich zu den gesunden Probanden. Das zeigt, dass bestimmte Gehirnstrukturen bei erwachsenen ADHS-Patienten verändert sind. Der Nucleus Caudatus scheint eine Rolle in der exekutiven Lokomotorik und Aufmerksamkeit zu spielen, was mit unseren Ergebnissen zusammen passt. Außerdem wurden mit dem Statistikprogramm SPSS Korrelationen zwischen den subkortikalen Hirnstrukturen und den Bewertungsfragebögen berechnet. Signifikanzen ergaben sich beim ADHD- INDEX des CAARS-OR zwischen dem Hippocampus und den remittierten ADHS-Patienten. Ebenso zeigten sich Signifikanzen in der Korrelation bei den remittierten ADHS-Patienten zwischen der Subskala der CAARS-OR Impulsivität und dem Hippocampus. So kann auch dem Hippocampus möglicherweise eine zentrale Rolle in der Diagnostik der ADHS-Symptomatik zugeschrieben werden.
Übersetzung der Zusammenfassung (Englisch)
Subcortical alterations in the structure between adults with persistent ADHD since the childhood, adults with ADHD in remission and healthy controls. In our study we used the program FSL for preparing MRT images. For the statistical evaluation we used the program SPSS. We found smaller volumes in the left caudatus and right and left pallidum in adults with ADHD.