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- URN zum Zitieren dieses Dokuments:
- urn:nbn:de:bvb:355-epub-367842
- DOI zum Zitieren dieses Dokuments:
- 10.5283/epub.36784
Dokumentenart: | Hochschulschrift der Universität Regensburg (Dissertation) |
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Open Access Art: | Primärpublikation |
Datum: | 14 Mai 2018 |
Begutachter (Erstgutachter): | Prof. Dr. Berthold Schalke |
Tag der Prüfung: | 21 Februar 2018 |
Institutionen: | Medizin > Lehrstuhl für Neurologie |
Stichwörter / Keywords: | Blitzschlag/neurologische, neuropsychologische und psychiatrische Langzeitschäden/Behandlung und Prognose |
Dewey-Dezimal-Klassifikation: | 600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften > 610 Medizin |
Status: | Veröffentlicht |
Begutachtet: | Ja, diese Version wurde begutachtet |
An der Universität Regensburg entstanden: | Ja |
Dokumenten-ID: | 36784 |
Zusammenfassung (Deutsch)
Am Anfang dieser Dissertation stand die Frage nach dem aktuellen Forschungsstand der neurologischen, neuro-psychologischen und psychiatrischen Langzeitschäden durch Blitzschlag, deren Behandlung und Prävention. Dazu wurde anhand einer vergleichenden Literaturrecherche der vor-handenen Fachliteratur und der, soweit vorhandenen, Blitzschlagregister der untersuchten Länder zu diesem Thema eine ...
Zusammenfassung (Deutsch)
Am Anfang dieser Dissertation stand die Frage nach dem aktuellen Forschungsstand der neurologischen, neuro-psychologischen und psychiatrischen Langzeitschäden durch Blitzschlag, deren Behandlung und Prävention. Dazu wurde anhand einer vergleichenden Literaturrecherche der vor-handenen Fachliteratur und der, soweit vorhandenen, Blitzschlagregister der untersuchten Länder zu diesem Thema eine systematische Auswertung vorgenommen. Als Zeitraum der Auswertung wurden die Jahre 1970 bis 2011 gewählt. Es erfolgte der Vergleich von 7 Ländern. Das waren die Vereinigten Staaten von Amerika, Kanada, Deutschland, Österreich, Schweiz, Großbritannien und Australien. Neben der Fachliteratur wurden auch die Daten der jeweiligen Landesstatistikämter und Informationen der verschiedenen Massenmedien, wie Zeitungen, Fernsehen et cetera, ver-wendet.
Bezüglich der Zahl der Toten und Verletzten durch Blitzschlag lässt sich für die einzelnen Länder ein fast kontinuierlicher Abfall der Opferzahlen über den untersuchten Zeitraum konstatieren. Am besten ist dabei die Datenlage für die Vereinigten Staaten von Amerika. Es weist als einziges Land einen durchgehenden Datensatz des hiesigen Bundesstatistikamts über die Zahl der Toten durch Blitzschlag zwischen 1970 und 2011 auf. Bezüglich der Verletztenzahlen durch Blitzschlag gibt es auch nur in den USA verlässliche Datensätze über das Bundesstatistikamt, die Jahre 1995 bis 2011 betreffend. Die Jahre davor und sämtliche Daten zu Verletztenzahlen der anderen Länder weisen nur Schätzzahlen auf, die darauf beruhen, dass in der gängigen Fachliteratur recht sicher von einem Verhältnis zwischen Toten und Verletzten durch Blitzschlag von 1:10 ausgegangen wird. Deshalb wurden alle Todeszahlen, bei denen nicht gleichzeitig die Zahl der Verletzten in diesem Jahr bekannt waren, mit dem Faktor 10 multipliziert, um eine möglichst genaue Schätzzahl bezüglich der Verletztenzahlen durch Blitzschlag zu haben. Für die USA zeigt sich von 1970 bis 2011 ein Abfall der Zahl der Toten von 122 auf 26. Das entspricht in etwa einem Abfall der Opferzahlen auf ein Zehntel. Gleichzeitig fällt der Abfall der Verletztenzahlen in den Jahren 1995 bis 2011 von 433 auf 245 relativ niedrig aus. Das liegt zum einen an dem relativ kleinen Beobachtungszeitraum mit statistisch gesicherten Daten und den über die Jahre verbesserten Möglichkeiten zur Erfassung von Verletzten durch Blitzschlag, das heißt, dass in den letzten Jahren entscheidende Fortschritte bezüglich der statisti-schen Erfassung, wie Einführung von Verletztenzahlen innerhalb des Blitzschlagregisters, verfeinerte Krankenhausstatistiken und Sensibilisierung der Bevölkerung et cetera, gemacht wurden. Trotzdem sind auch die offiziel-len Zahlen des Bundesstatistikamts der USA bezüglich der Verletztenzahlen durch Blitzschlag sehr kritisch zu sehen, da es diesbezüglich eine sehr hohe Dunkelziffer gibt. Bezüglich der statistisch erhobenen Verletztenzahlen ergibt sich auch das Problem, dass bei den Blitzschlagopfern nicht nach aufgetretenen Schäden und deren Schwere unterschieden wird.
Bezüglich der Blitzschlaghäufigkeiten zwischen Mann und Frau lässt sich für alle untersuchten Länder nachweisen, dass Männer viel häufiger durch Blitzschläge getötet oder verletzt werden als Frauen. Das liegt hauptsächlich daran, dass Männer nach wie vor häufiger als Frauen ihren Arbeitsplatz und ihre Freizeitaktivitäten im Freien haben. Das Geschlechterverhältnis schwankt zwischen 5:1 in Kanada und 1,33:1 in Australien, wobei das Verhältnis für Australien kritisch zu sehen ist, da für die einzelnen Geschlechter erst eine Aufteilung von 2000 bis 2009 vorliegt. Damit ist dieser Wert nicht repräsentativ. In den anderen Staaten liegt das Verhältnis zwischen 4,7:1 und 3,39:1 zuungunsten der Männer.
Wenn man die beiden Geschlechter nach Altersstufen aufteilt, gibt es für Deutschland eine gemeinsame Häufung der Todesopfer in der Altersgruppe 40 bis < 45 Jahren. Für Österreich besteht diese Häufung in beiden Ge-schlechtergruppen zwischen 40 und 44 Jahren sowie zwischen 10 und 14 Jahren. Die Schweiz zeigt eine geschlechtsübergreifende Häufung der Todesfälle durch Blitzschlag in den Altersstufen von 15 bis 19, von 20 bis 24 und von 50 bis 54 Jahren. Bezüglich Kanadas ergibt sich eine gemeinsame Häufung der Blitzschlagtoten in den Altersgruppen 20-24, 15-19 und 30-34 Jahren, absteigend nach der Zahl der Toten. Die USA weisen bei beiden Geschlechtern Peaks bei der Zahl der Toten in den Altersgruppen 30-39 und 40-49 Jahren auf. In Großbritannien gibt es aufgrund der geringen Zahl an Blitzschlagtoten in beiden Geschlechtern keine gemeinsamen Altersgruppen mit vielen Blitzschlagtoten. Für Australien gibt es vom dortigen Statistikamt keine Aufteilung in die einzelnen Geschlechter und nur eine grobe Alterstufeneinteilung in insgesamt 3 Stufen. Zusammengefasst ergeben sich länder- und geschlechtsübergreifend Häufungen der Todesfälle durch Blitzschlag in den Spannen 15-25 Jahren und 40-45 Jahren.
Bezüglich des Aufenthaltsorts während des Blitzschlags und der Korrelation von Aufenthaltsort und Blitzschlaghäufigkeit lässt sich, durch mehrere wissenschaftliche Studien bestätigt, sagen, dass man an keinem Platz zu 100% sicher ist vor einem Blitzschlag.89 Dabei ist aber die Wahrscheinlichkeit im Freien von einem Blitzschlag getroffen zu werden sehr viel höher als in einem Haus. In Kanada befinden sich 90% der Blitzschlagopfer in den Regionen Ontario, Quebec, Saskatchewan, Alberta und Manitoba, wobei Ontario führend ist.74 Es besteht dabei eine deutliche Korrelation zwischen der Bevölkerungsdichte und der Häufigkeit der Blitzschlagopfer. Die meisten Opfer sind männlich, jünger als 45 Jahre alt und befanden sich während des Blitzschlags im Freien. Die Opfer während Freizeitaktivitäten überwiegen dabei inzwischen die Opfer während der Arbeit im Freien. Bezüglich des genauen Aufenthaltsorts besteht für Kanada lediglich eine Auswertung von Medienberichten für den Zeitraum von 1986 bis 2005. Hierbei wird eine Prozentzahl von 20,8 für das Campen/Wandern, von 15,1 für Aktivitäten auf und im Wasser, von 9,4 für das Picknicken, von 7,5 für das Golfen, von 7,5 für zuhause und von 5,7 für die Arbeit festgestellt. Bei 9,4% ist bei der vorliegenden Auswertung der Aufenthaltsort unbekannt. In den USA gibt es zwei verschiedene Typen an Staaten bezogen auf die Häufigkeit von Blitzschlägen und der Zahl von Blitzschlagopfern. Der Unterschied der beiden Gruppen ergibt sich aus der Klimazonenzugehörigkeit. Zum einen ist das der Colorado-Typ und zum anderen der Florida-Typ.78 Diese beiden Bezeichnungen sind Synonyme für die zwei am meisten von Blitzschlägen und Blitzschlagopfern betroffenen Regionen in den USA. Die verschiedenen Klimazonen der beiden Gruppen bestimmen auch die regionalen Unterschiede. Bezüglich den Vereinigten Staaten von Amerika sind im Zeitraum von 1959 bis 2004 Florida, North Carolina und Michigan am häufigsten betroffen. Im Zeitraum von 1959 bis 2007 führt wiederum Florida klar vor Texas und North Carolina. Eine andere Einteilung durch Adekoya und Nolte bezieht sich auf einen Zeitraum von 1995 bis 2000.2 Dabei werden die Blitzschlagtoten nach Häufigkeitsgruppen und Staaten eingeteilt. Gleichzeitig wird auch eine Unterteilung der Aufenthaltsorte bei einem Blitzschlag nach Häufigkeit vorgenommen. In dieser Einteilung sind die Staaten North Carolina, Georgia, Alabama, Ohio, Louisiana, Indiana, Arizona, Colorado, Texas und Florida führend. Bezüglich der letzten Aufteilung gilt, dass der größte Teil der Blitzschlagopfer im Zusammenhang mit der Landwirtschaft auftritt. Danach folgt in der Häufigkeit die Baubranche. Auf den Plätzen 3 und 4 folgen von der Häufigkeit Blitzschlagopfer auf dem Privatgrundstück und bei Freizeitaktivitäten. Aus den offiziellen Statistiken des National Weather Service, Lightning Safety, für die Jahre 1995 bis 2011 geht bezüglich der Blitzschlagtoten hervor, dass im genannten Zeitraum insgesamt 737 Menschen in den USA durch Blitzschlag starben. Hierbei sind die zwei zahlenmäßig größten Gruppen, die die auf offenen Flächen und die die unter Bäumen starben. Für Australien gibt es bezüglich der Aufteilung von Blitzschlagtoten in Aufenthaltsorte eine eindeutige Häufigkeitsreihung der Blitzschlagtoten. Die meisten Toten gab es zwischen 1824 und 1991 in New South Wales inklusive Australian Capital Territory, gefolgt von Queensland, Victoria, Western Australia, Südaustralien, Northern Territory und Tasmanien. 13,9% traf der Blitz in Gebäuden und 86,1% außerhalb von Gebäuden. Von den Blitzschlagopfern außerhalb von Gebäuden haben sich zirka 50% an exponierten Stellen befunden. In einer weiteren Aufteilung nach Aktivitäten während des Blitzschlags zeigt sich, dass 62,6% während der Arbeit, 20,3% während der Freizeit und 17,1% während einer Aktivität, welche nicht eindeutig einer der ersten beiden Gruppen zugeteilt werden kann (z. B. Essen oder Sitzen an einer Feuerstelle et cetera), vom Blitz getötet getroffen wurden. Dabei hat Australien aufgrund seiner ländlichen Struktur eine Sonderstellung in der Verteilung der Toten. Betrachtet man nur die Zeit ab den 50er Jahren des 20. Jahrhunderts zeigt sich auch in Australien immer mehr eine Verschiebung der Blitzschlagopfer in den Freizeitbereich. Die AIHW National Injury Surveillance Unit, Research Centre for Injury Studies, Flinders University in South Australia hat festgestellt, dass es zwischen 2001 und 2004 durch Blitzschlag 7 tote Männer im Alter von 16 bis zu 57 Jahren gegeben hat und keine Frauen.87 In diesem Zeitraum hat es laut dieser Arbeit im untersuchten Intervall 77 Verletzte durch Blitzschlag gegeben. 2/3 sind dabei während der Arbeit und 1/3 während Freizeitaktivitäten vom Blitz verletzt worden. 30% der Unfälle sind zuhause, 14% im Rahmen industrieller Tätigkeit und 10% in Sportanlagen aufgetreten. Bezüglich der 7 Toten ist bei 5 davon der Aufenthaltsort während des Blitzschlags, Arbeit im Außenbereich, bekannt. Für Großbritannien hat Derek M. Elson festgestellt, dass sich zwischen 1993 und 1998 alle Blitzschlagopfer, die durch den Blitz gestorben seien, im Außenbereich befunden haben. Bei den Blitzschlagverletzten ist ungefähr die Hälfte innerhalb von Gebäuden getroffen worden. Jeder Vierte wurde dabei beim Telefonieren getroffen. In einer anderen Untersuchung mit dem Zeitraum von 1993 bis 1999 wurde festgestellt, dass 22 Menschen durch Blitzschlag in England und Wales starben.41 Alle Ereignisse traten im Außenbereich auf. Für die Jahre 1998 bis 2007 liegen über die Tornado and Storm Research Organisation Daten über die Aufenthaltsorte von Blitzschlagopfern mit Verletzungen in England und Wales vor. Aus den Daten geht hervor, dass zirka die Hälfte der Blitzschlagopfer innerhalb von Gebäuden getroffen wurde (Spanne in den verschiedenen Jahren zwischen 1/3 und 2/3). Die Opfer wurden oft beim Kontakt mit Wasser, elektrischen Geräten oder beim Telefonieren getroffen. Zwischen 1998 und 2007 starben in England und Wales insgesamt 16 Menschen. Dabei starben alle Blitzschlagopfer außerhalb von Gebäuden. Keines der Blitzschlagopfer wurde während einer Ar-beitstätigkeit getroffen. Das Bundesamt für Statistik in der Schweiz führt keine Daten über die Aufenthaltsorte von Blitzschlagopfern während des Blitzschlags. Die Bundesanstalt Statistik Österreich hat auch keine Daten über die Aufenthaltsorte von Blitzschlagopfern während des Blitzschlags. Es gibt für den Zeitraum von 2002 bis 2010 lediglich eine Zuordnung der Blitzschlagtoten zu den einzelnen österreichischen Bundesländern. Im genannten Zeitraum sind insgesamt 10 Menschen an einem Blitzschlag ge-storben. Alles waren Männer. Jeweils 3 Todesopfer durch Blitzschlag gab es in den Bundesländern Steiermark, Niederösterreich und Salzburg und 1 Mann in Tirol. Für Verletzte durch Blitzschlag gibt es bezüglich des Auf-enthaltsorts in Österreich keine Statistiken. Insgesamt sind laut des Bundesministeriums Wirtschaft und Arbeit in Österreich zwischen 1970 und 1998 118 Menschen durch Blitzschlag gestorben. In der Land- und Forstwirtschaft starben demnach 29 Menschen. Bezüglich der Unfallstelle seien 54 Menschen im Freien unter Bäumen und dergleichen, 45 im Freien ohne besondere Anziehungsobjekte und 17 in Gebäuden gestorben. Bei zwei Personen sei die Unfallstelle nicht bekannt gewesen. Bezüglich des Aufenthaltsorts der Toten nach Blitzschlag gibt es für Deutschland vom statis-tischen Bundesamt eine Aufteilung nach Bundesländern. Der erfasste Zeitraum liegt zwischen 1980 und 2010. Dabei gibt es in Bayern die mit Abstand meisten Blitzschlagtoten, gefolgt von Baden-Württemberg und Nordrhein-Westfalen. Bezüglich der Verteilung der Blitzschlagopfer nach dem Aufenthaltsort gibt es noch zwei verfeinerte Unterteilungen. Die eine bezieht sich auf die Jahre 1980 bis 1997 und die andere auf die Jahre 1998 bis 2010. In der erstgenannten starben danach in den Jahren 1980 bis 1997 10 Männer und 2 Frauen während der Arbeit an einem Blitzschlag, 4 Männer und 0 Frauen im häuslichen Umfeld, niemand bei einem Schulunfall, 3 Männer und 1 Frau bei einem Verkehrsunfall, 11 Männer und 1 Frau bei einem Sport- und Spielunfall sowie 152 Männer und 35 Frauen bei sonstigen Unfällen. Bezüglich der Jahre 1998 bis 2010 starben 2 Männer und keine Frauen zu Hause an einem Blitzschlag, 3 Männer und keine Frauen in Wohnheimen oder Anstalten, kein Mann und 1 Frau in Sportstätten, 1 Mann und keine Frau auf Straßen und Wegen, 1 Mann und keine Frau in Industrieanlagen und auf Baustellen, 1 Mann und keine Frau in landwirtschaftlichen Betrieben sowie 11 Männer und 5 Frauen an einem nicht näher bezeichneten Ort des Ereignisses. Die zahlenmäßig größte Gruppe konnte keinem Ort zugeordnet werden. Wie aus den vorherigen Ausführungen zu ersehen ist, gibt es eine deutliche Korrelation zwischen der Blitzschlaghäufigkeit und dem Aufenthaltsort. Allen untersuchten Ländern ist gemeinsam, dass die Blitzschlaghäufigkeit signifikant an Bergketten gesteigert ist. Deshalb kommen im Verhältnis zu anderen Orten besonders viele Menschen in den Bergen durch Blitzschläge ums Leben. Auch die einzelnen Klimazonen spielen für die Blitzschlaghäufigkeit eine entscheidende Rolle. So werden Personen, die sich in tropischen oder subtropischen Gebieten aufhalten, wesentlich häufiger vom Blitz getroffen und getötet. Klar ist auch, dass im geschützten Umfeld von Häusern mit geschlossenen Räumen und Blitzableitern et cetera so gut wie keine Todesopfer durch Blitzschlag auftreten, sehr wohl aber Verletzte. Unabhängig von der Blitzschlaghäufigkeit werden Menschen besonders häufig Opfer von Blitzschlägen, wenn sie sich an exponierten Orten aufhalten wie erhöhten Punkten. Damit wer-den Menschen besonders oft an Orten getroffen, die höher als die Umge-bung sind. Es kommt auch häufig vor, dass Menschen unter herausragenden Punkten im Gelände, wie vor allem Bäumen, getroffen werden. Auch Menschen am und im Wasser sind besonders gefährdet, vom Blitz getroffen zu werden. Dadurch sind Menschen im oder am Wasser recht häufig Opfer von Blitzschlägen.
Im zweiten Teil der Arbeit wurden ein Ländervergleich von Patienten mit neurologischen, neuro-psychologischen und psychiatrischen Schäden nach Blitzschlag, ein Ländervergleich bezüglich der Therapiedauer nach Blitzschlag und eine Längsschnittuntersuchung des deutschen Blitzschlagregisters durchgeführt.
Laut der verfügbaren Fachliteratur erleiden ungefähr 25% der vom Blitz getroffenen Personen eine posttraumatische Belastungsstörung. Für die USA geht man davon aus, dass zirka ¾ aller Blitzschlagopfer mit einer permanenten neurologischen, neuro-psychologischen oder psychiatrischen Schädigung verschiedener Graduierung weiterleben müssen. Zum deutlich größeren Teil bleiben dabei diskrete bis leichte Schäden zurück. Bezüglich der Zahl der neurologischen, neuro-psychologischen und psychiatrischen Langzeitschäden von Kindern nach einem Blitzschlag werden von ver-schiedenen Autoren zwischen 50 und 100% angegeben. Christopher B. Colwell geht von 70-75% Folgeerscheinungen, temporär oder bleibend, nach Blitzschlag aus. Bei 20% der Opfer von Stromunfällen, also nicht nur durch Blitzschlag, kommt es zu einer verzögert auftretenden peripheren Neuropathie mit häufigem Auftreten am Nervus medianus, am Nervus ulnaris und am Nervus radialis.48 Epperly und Stewart berichteten 1989 anhand von einem Fall mit 10 Patienten von 70% vorübergehenden Probleme mit der Zweipunktdiskriminierung und der Wahrnehmung leichter Berührungen, 80% kurzzeitigen Parästhesien und 20% transientem Tinnitus und Hörproblemen.43 Engelstatter hat 1994 retrospektiv neurologische, neuro-psychologische und psychiatrische Schäden nach einem Blitzschlag bei 100 Blitzschlagüberlebenden erhoben.42 Gemeinsam war den aufgeführten Symptomen, dass sie länger als 2 Jahre nach dem Blitzschlagereignis noch vorhanden waren. In weiteren aktuellen Studien aus Österreich und aus der Schweiz konnten die Ergebnisse weitgehend bestätigt werden. Zusammen-fassend lässt sich, durch viele Fallstudien bestätigt, sagen, dass 75 bis 80% aller Blitzschlagopfer neurologische, neuro-psychologische und psychiatrische Langzeitschäden davontragen. Zum größten Teil sind es aber Schäden, die die Opfer auf Dauer nicht im Berufs- oder Privatleben merklich einschränken. Bei den Blitzschlagverletzten mit schweren und dauerhaften Schäden kommt es aber häufig zu einer Berufs- oder Erwerbsunfähigkeit.
Abhängig vom Schweregrad der Verletzungen beträgt die ambulante oder stationäre Behandlungszeit Tage bis Monate. In schweren Fällen, meistens bei Personen, die direkt vom Blitz getroffen werden, schließt sich dann eine langjährige oder sogar lebenslange Rehabilitationsbehandlung an. Ein nicht unerheblicher Teil der Blitzschlagopfer trägt keine oder nur geringe Verletzungen davon, sodass sie sich weder ambulant noch stationär in Behandlung begeben.
In der Längsschnittuntersuchung des deutschen Blitzschlagregisters zeigt sich, wie in den anderen untersuchten Ländern auch, dass zwischen 1970 und 2010 die Zahl der Toten durch Blitzschlag in Deutschland fast kontinuierlich zurückgegangen ist. So waren es im Jahr 1970 noch 25 Tote, Frauen und Männer gemeinsam, die durch einen Blitzschlag getötet wurden. Im Jahr 2010 hingegen hat es laut dem Deutschen Bundesamt für Statistik keine Blitzschlagtoten gegeben. Demzufolge zeigen auch die Durch-schnittszahlen der einzelnen Jahrzehnte einen kontinuierlichen Abfall der durch Blitzschlag getöteten Menschen. Auch für die folgenden Jahre sind im Durchschnitt weiter leicht fallende Opferzahlen, bedingt durch bessere Aufklärung und bessere Schutzmaßnahmen et cetera, zu erwarten. Bezüglich der Geschlechterverteilung sind die Männer erheblich häufiger von tödlichen Blitzschlägen betroffen als die Frauen. Das liegt hauptsächlich daran, dass sich die Männer häufiger zum Arbeiten und zu Freizeitaktivitäten im Freien, wo fast ausschließlich die tödlichen Blitzschläge auftreten, aufhalten. Da die Frauen weniger als Männer von Blitzen getötet werden, fällt auch der Abfall der Todesfälle unter Frauen über die Jahrzehnte gese-hen deutlich niedriger aus als bei den Männern. Die Zahl der Toten ist geschlechterübergreifend zwischen 15 und 45 Jahren am häufigsten.
Das derzeit optimale Therapiekonzept bei Blitzschlagverletzten sieht vor, sofortige Rettungsmaßnahmen einzuleiten und eine Stabilisierung der Vitalzeichen zu erzielen. Es sollte auf jeden Fall auch eine, zumindest kurze, Beobachtung unter ärztlicher Kontrolle stattfinden, um Komplikationen und Folgeschäden rechtzeitig zu erkennen und auffangen zu können. In den meisten Fällen können die Blitzschlagopfer, aufgrund der geringen Schädigungen, das Krankenhaus nach wenigen Stunden oder Tagen wie-der verlassen. Bei einem deutlich kleineren Teil der Blitzschlagopfer, meistens bei denen, die vom Blitz direkt getroffen wurden, kommt es sofort oder mit einer Verzögerung von Wochen bis Monaten zu schweren, oft dann irreversiblen, Folgeschäden. Diese Patientengruppe muss dann umge-hend, nach Abschluss der Akutbehandlungsphase, einer Rehabilitationseinrichtung mit multiprofessionellem Regime zugeführt werden. Dadurch ist der größtmögliche Benefit für den Patienten zu erwarten. Die Ziele sind dabei die Reduktion der vorhandenen Schädigungen, die Verhinderung der Verschlechterung bestehender Schädigung sowie, soweit möglich, die soziale und berufliche Reintegration.
Bezüglich der Prognose lässt sich bei Blitzschlagopfern sagen, dass diese im Allgemeinen sehr gut ist, obwohl zirka 75% der Betroffenen nach einem Blitzschlag Langzeitschädigungen davontragen. Diese sind in den meisten Fällen aber nur geringfügig ausgeprägt, sodass eine soziale und berufliche Reintegration problemlos gelingt. Bei Blitzschlagopfern mit schweren Schädigungen, entweder sofort oder mit Verzögerung, ist das anders. Für diese Gruppe gilt, dass, auch mit Hilfsmitteln, nur selten eine vollständige soziale Reintegration gelingt. Noch schlechter sieht es für diese Patientengruppe bei der beruflichen Reintegration aus.
Übersetzung der Zusammenfassung (Englisch)
At the beginning of this dissertation was the question of the current state of research of the neurological, neuro-psychological and psychiatric long-term damage caused by lightning, their treatment and prevention. For this purpose, a systematic evaluation was carried out on the basis of a comparative literature search of the available specialist literature and, if available, lightning strikes of ...
Übersetzung der Zusammenfassung (Englisch)
At the beginning of this dissertation was the question of the current state of research of the neurological, neuro-psychological and psychiatric long-term damage caused by lightning, their treatment and prevention. For this purpose, a systematic evaluation was carried out on the basis of a comparative literature search of the available specialist literature and, if available, lightning strikes of the countries examined on this subject. As a period of evaluation, the years 1970 to 2011 were chosen. There was a comparison of 7 countries. These were the United States of America, Canada, Germany, Austria, Switzerland, United Kingdom and Australia. In addition to the specialist literature, the data of the respective national statistics offices and information of the various mass media, such as newspapers, television et cetera, were used.
With regard to the number of people killed and injured by lightning, an almost continuous drop in the number of victims over the period examined can be observed for the individual countries. The best is the data for the United States of America. It is the only country to have a continuous data set of the local federal statistics office on the number of people killed by lightning between 1970 and 2011. With regard to the number of casualties caused by lightning, there are only reliable data sets on the Federal Statistical Office in the USA, covering the years 1995 to 2011. The years before and all data on the casualties of the other countries have only estimates based on the fact that in the current literature is quite certainly assumed a ratio between the dead and injured by lightning strike of 1:10. Therefore, all deaths that did not simultaneously know the number of casualties this year were multiplied by a factor of 10 to get the most accurate estimates of lightning injuries. For the United States, from 1970 to 2011, the number of deaths dropped from 122 to 26. This roughly corresponds to a drop in the number of victims to one-tenth. At the same time, the number of casualties dropped from 433 to 245 between 1995 and 2011 is relatively low. This is partly due to the relatively small observation period with statistically proven data and the improved possibilities over the years for detecting injuries from lightning strikes, which means that in recent years decisive progress has been made with regard to the statistical coverage, such as the introduction of casualties Lightning record, refined hospital statistics and awareness of the population et cetera, were made. Nevertheless, the official figures of the US Federal Statistics Office regarding the number of casualties caused by lightning strikes are also very critical, as there is a very high number of unreported cases in this regard. With regard to statistically collected casualties, there is also the problem that lightning victims are not discriminated against after damage and its severity.
With regard to lightning rates between men and women, it can be shown for all the countries surveyed that men are more frequently killed or injured by lightning strikes than women. This is mainly due to the fact that men are still more likely than their wives to work and enjoy their outdoor activities. The gender ratio varies between 5: 1 in Canada and 1.33: 1 in Australia, whereby the ratio for Australia is to be seen critically, since for the individual children only a distribution from 2000 to 2009 is present. Thus, this value is not representative. In the other states, the ratio is between 4.7: 1 and 3.39: 1 to the detriment of men.
If you divide the two sexes by age, there is a common accumulation of deaths in Germany in the age group 40 to <45 years. For Austria, this accumulation is between 40 and 44 years old and between 10 and 14 years old in both groups. Switzerland shows a cross-gender accumulation of lightning deaths between the ages of 15 to 19, 20 to 24 and 50 to 54 years. Concerning Canada, there is a common accumulation of lightning strikes in the age groups 20-24, 15-19 and 30-34 years, descending according to the number of dead. The US has peak deaths in both sexes in the age groups 30-39 and 40-49 years. In the UK, there are no common age groups with many lightning strikes due to the low number of lightning strikes in both genders. For Australia, there is no division into the individual genders from the local statistics office and only a rough grading in a total of 3 levels. In summary, there are clusters of deaths from lightning strikes in the 15-25 years and 40-45 years across countries and across genders.
With regard to the location of the lightning strike and the correlation between whereabouts and lightning frequency, several scientific studies have confirmed that in no place is one 100% safe from lightning.89 However, the probability of being outdoors is one Lightning strike to be met much higher than in a house. Canada has 90% of lightning strikes in Ontario, Quebec, Saskatchewan, Alberta and Manitoba, with Ontario leading the way.74 There is a strong correlation between population density and the frequency of lightning strikes. Most of the victims are male, younger than 45, and were outdoors during the lightning strike. The victims during recreational activities outnumber the victims while working outdoors. Concerning the exact whereabouts Canada only has an evaluation of media reports for the period from 1986 to 2005. Here, a percentage of 20.8 for camping / hiking, of 15.1 for activities on and in the water, of 9.4 for picnicking, from 7,5 for golfing, from 7,5 for at home and from 5,7 for work. At 9.4%, the whereabouts are unknown in the present evaluation. In the US, there are two different types of states in terms of the frequency of lightning strikes and the number of lightning strikes. The difference between the two groups results from the climate zone affiliation. On the one hand, this is the Colorado type and, on the other, the Florida type.78 These two terms are synonyms for the two most affected by lightning and lightning strikes in the US. The different climate zones of the two groups also determine the regional differences. As far as the United States of America is concerned, between 1959 and 2004 Florida, North Carolina and Michigan are the most frequently affected. In the period from 1959 to 2007 again Florida leads clearly before Texas and North Carolina. A different classification by Adekoya and Nolte refers to a period from 1995 to 2000.2 The lightning strike notes are classified according to frequency groups and states. At the same time a subdivision of the whereabouts in a lightning strike after frequency is made. This division includes North Carolina, Georgia, Alabama, Ohio, Louisiana, Indiana, Arizona, Colorado, Texas and Florida. Regarding the last breakdown, most of the lightning victims are related to agriculture. Then follows in the frequency of the construction industry. On squares 3 and 4 follow from the Frequency Lightning strikes on the private property and recreational activities. From National Weather Service's official statistics, Lightning Safety, for the years 1995 to 2011, the lightning strike notes indicate that a total of 737 people in the US died from lightning during that period. Here are the two largest groups in numbers, those on open areas and those under trees. For Australia there is a clear frequency ranking of lightning strike scores in terms of the allocation of lightning strike scores in whereabouts. Most deaths occurred between 1824 and 1991 in New South Wales including Australian Capital Territory, followed by Queensland, Victoria, Western Australia, South Australia, Northern Territory and Tasmania. Lightning hit 13.9% in buildings and 86.1% outside buildings. Of the lightning victims outside buildings, around 50% are in exposed locations. A further breakdown of activity during lightning shows that 62.6% during work, 20.3% during leisure and 17.1% during an activity that can not be clearly attributed to one of the first two groups (e.g. B. eating or sitting by a fireplace et cetera), killed by lightning. Due to its rural structure, Australia has a special position in the distribution of the dead. Looking only at the time from the 50s of the 20th century is showing in Australia more and more a shift of lightning victims in the leisure sector. The AIHW National Injury Surveillance Unit, Research Center for Injury Studies, Flinders University, South Australia, found that between 2001 and 2004, there were 7 dead men between the ages of 16 and 57 years, ranging from 16 to 57 years, and no women.87 During this period According to this work, there were 77 injured by lightning in the interval studied. 2/3 were injured during work and 1/3 during leisure time activities by lightning. 30% of accidents occurred at home, 14% in industrial activities and 10% in sports facilities. Of the 7 dead, 5 of them are known for their location during the lightning strike, outdoor work. For the United Kingdom, Derek M. Elson has noted that between 1993 and 1998 all lightning victims who died from lightning were outside. In lightning strikes, about half of them were hit inside buildings. One in four was hit while phoning. Another 1993-99 study found that 22 people died from lightning in England and Wales.41 All events occurred outdoors. For the years 1998 until 2007, the Tornado and Storm Research Organization has data on the whereabouts of lightning strikes with injuries in England and Wales. The data shows that about half of the lightning victims were hit inside buildings (range in the different years between 1/3 and 2/3). The victims were often hit on contact with water, electrical appliances or when telephoning. Between 1998 and 2007, a total of 16 people died in England and Wales. All lightning victims died outside of buildings. None of the lightning victims was hit during a working activity. The Swiss Federal Statistical Office does not provide data on the whereabouts of lightning victims during the lightning strike. The Federal Statistical Office Austria also has no data on the whereabouts of lightning victims during the lightning strike. For the period from 2002 to 2010, there is only one assignment of the lightning strike scores to the individual Austrian federal states. In the mentioned period, a total of 10 people died from a lightning strike. Everything was men. There were 3 deaths from lightning in the provinces of Styria, Lower Austria and Salzburg and 1 man in Tyrol. For those injured by lightning, there are no statistics regarding the place of detention in Austria. Overall, according to the Federal Ministry of Economics and Labor in Austria between 1970 and 1998, 118 people died from lightning. In agriculture and forestry, therefore, 29 people died. With regard to the scene of the accident, 54 people died outdoors under trees and the like, 45 in the open air without special objects of attraction and 17 in buildings. In two people, the accident site was not known. With regard to the location of the dead after lightning, the Federal Statistical Office divides them into federal states for Germany. The recorded period is between 1980 and 2010. There are in Bavaria by far the most lightning-bang, followed by Baden-Württemberg and North Rhine-Westphalia. There are two more refined subdivisions regarding the distribution of lightning victims by whereabouts. One refers to the years 1980 to 1997 and the other to the years 1998 to 2010. In the former, between 1980 and 1997, 10 men and 2 women died while working on a lightning strike, 4 men and 0 women in the home Environment, nobody in a school accident, 3 men and 1 woman in a traffic accident, 11 men and 1 woman in a sports and games accident and 152 men and 35 women in other accidents. For the years 1998 to 2010, 2 men and no women died at home from a lightning strike, 3 men and no women in dormitories or institutions, no man and 1 woman in sports facilities, 1 man and no woman on roads and paths, 1 man and none Woman in industrial plants and on construction sites, 1 man and no woman on farms and 11 men and 5 women in an unspecified place of the event. The largest group could not be assigned to a location. As can be seen from the previous remarks, there is a clear correlation between the lightning frequency and whereabouts. All investigated countries have in common that the lightning frequency is significantly increased in mountain ranges. Therefore, in relation to other places especially many people in the mountains are killed by lightning strikes. The individual climatic zones also play a decisive role in the lightning frequency. Thus, people who are in tropical or subtropical areas are hit and killed much more often by lightning. It is also clear that in the protected environment of houses with closed rooms and lightning conductors et cetera almost no fatalities occur due to lightning, but very injured. Irrespective of the lightening frequency, people are particularly likely to be victims of lightning strikes when they are in exposed places, such as elevated points. This often hits people in places that are higher than the surrounding area. It is also common for people to be hit by outstanding points in the terrain, especially trees. Even people on and in the water are particularly at risk of being struck by lightning. As a result, people in or near the water are quite often victims of lightning strikes.
In the second part of the study, a country comparison of patients with neurological, neuro-psychological and psychiatric damage after lightning strike, a comparison of countries with regard to the duration of treatment after lightning and a longitudinal study of the German lightning strike register were carried out.
According to available literature, about 25% of lightning sufferers experience post-traumatic stress disorder. For the United States, it is estimated that approximately ¾ of all lightning victims will continue to live with permanent neurological, neuro-psychological, or psychiatric damage of various grades. Discrete to slight damage remain for much larger part. In terms of the number of long-term neurological, neuro-psychological and psychiatric injuries suffered by children after a lightning strike, different authors report between 50 and 100%. Christopher B. Colwell assumes 70-75% sequelae, either temporary or permanent, after lightning strikes. In 20% of victims of electrical accidents, not just lightning, there is a delayed peripheral neuropathy with frequent occurrence on the median nerve, ulnar nerve, and radial nerve.48 Epperly and Stewart reported a case involving 10 patients in 1989 70% temporary problems with two-point discrimination and light touch perception, 80% short-term paresthesia and 20% transient tinnitus and hearing problems.43 Engelstatter retrospectively detected neurological, neuro-psychological and psychiatric damage in 1994 after a lightning strike in 100 lightning survivors.42 Sharing the listed symptoms that they were present for more than 2 years after the lightning event. In other current studies from Austria and Switzerland, the results were largely confirmed. In summary, many case studies confirm that 75% to 80% of all lightning strikes suffer from long-term neurological, neuro-psychological and psychiatric injuries. For the most part, however, it is damage that does not permanently limit the victims in their professional or private lives. In lightning strikes with serious and permanent damage but it often comes to a professional or disability.
Depending on the severity of the injuries, the outpatient or inpatient treatment takes days to months. In severe cases, usually in people who are struck directly by lightning, this is followed by a long-term or even lifelong rehabilitation treatment. A not inconsiderable proportion of lightning victims suffer little or no injuries, so they do not seek treatment on an outpatient or inpatient basis.
The longitudinal survey of the German lightning strike register shows, as in the other countries surveyed, that between 1970 and 2010 the number of people killed by lightning strikes in Germany has almost continuously declined. So in 1970 there were still 25 dead, women and men in common, who were killed by a lightning strike. By contrast, in 2010, according to the German Federal Statistical Office, there were no lightning strikes. As a result, the average numbers of individual decades show a continuous drop in people killed by lightning. For the following years, on average, further falling casualties due to better education and better protective measures et cetera can be expected. In terms of gender distribution, men are significantly more likely to be affected by fatal lightning strikes than women. This is mainly due to the fact that men are more likely to spend time working and spending their free time outdoors, where almost all the fatal lightning strikes occur. Since women are killed by lightning less than men, the drop in death among women over the decades is also much lower than among men. The number of deaths is most common across all sexes between 15 and 45 years.
The currently optimal treatment concept for lightning strikes implies to initiate immediate rescue measures and to achieve a stabilization of the vital signs. In any case, one should, at least for a short while, observe it under medical supervision in order to be able to recognize and catch complications and consequential damage in good time. In most cases, the lightning victims may leave the hospital after a few hours or days due to minor damage. In a much smaller proportion of lightning strikes, most often those hit by lightning, serious or irreversible consequential damage occurs immediately or with a delay of weeks to months. This group of patients must then, immediately after completion of the acute treatment phase, be admitted to a multiprofessional rehabilitation facility. As a result, the greatest benefit for the patient is to be expected. The goals are the reduction of the existing damage, the prevention of the deterioration of existing damage and, as far as possible, the social and professional reintegration.
With regard to the prognosis, it can be said that in lightning strikes it is generally very good, although about 75% of the victims suffer long-term damage after a lightning strike. However, these are in most cases only slightly pronounced, so that a social and professional reintegration succeeds easily. Lightning strikes with serious damage, either immediately or with a delay, are different. For this group, it is true that, even with aids, a complete social reintegration rarely succeeds. It looks even worse for this patient group in occupational reintegration.
Metadaten zuletzt geändert: 25 Nov 2020 20:17