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- URN zum Zitieren dieses Dokuments:
- urn:nbn:de:bvb:355-epub-369163
- DOI zum Zitieren dieses Dokuments:
- 10.5283/epub.36959
Dokumentenart: | Hochschulschrift der Universität Regensburg (Dissertation) |
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Open Access Art: | Primärpublikation |
Datum: | 3 April 2018 |
Begutachter (Erstgutachter): | Prof.Dr.Dr. Torsten E. Reichert |
Tag der Prüfung: | 22 März 2018 |
Institutionen: | Medizin > Lehrstuhl für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie |
Stichwörter / Keywords: | Leitsymptome Plattenepithelkarzinom Diagnoseverzögerung |
Dewey-Dezimal-Klassifikation: | 600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften > 610 Medizin |
Status: | Veröffentlicht |
Begutachtet: | Ja, diese Version wurde begutachtet |
An der Universität Regensburg entstanden: | Ja |
Dokumenten-ID: | 36959 |
Zusammenfassung (Deutsch)
Orale Plattenepithelkarzinome werden oft erst in fortgeschrittenen Stadien diagnostiziert. Die Prognose hängt entscheidend vom Zeitpunkt der Diagnosestellung ab. Ziel ist es, diesen Zeitraum bis zu der Diagnosestellung wesentlich zu verkürzen. Die vorliegende Studie bestätigt sogenannte Leitsymptome, die dem Kliniker und dem Patienten zu einer schnelleren Diagnosefindung verhelfen.Bei den ...
Zusammenfassung (Deutsch)
Orale Plattenepithelkarzinome werden oft erst in fortgeschrittenen Stadien diagnostiziert. Die Prognose hängt entscheidend vom Zeitpunkt der Diagnosestellung ab. Ziel ist es, diesen Zeitraum bis zu der Diagnosestellung wesentlich zu verkürzen. Die vorliegende Studie bestätigt sogenannte Leitsymptome, die dem Kliniker und dem Patienten zu einer schnelleren Diagnosefindung verhelfen.Bei den Kriterien entsprechenden Patienten wurde eine Befragung nach Symptomen vor der Diagnose eines oralen Plattenepithelkarzinoms vorgenommen und Patientendaten aus der Akte gesammelt. Zusätzlich erhielten auch vorbehandelnde (Zahn-)Ärzte einen Fragebogen bzgl. der Symptome und Mundschleimhautveränderung vor der Überweisung an das Universitätsklinikum Regensburg. Die Verwaltung der Daten erfolgt in drei separaten Excel Dateien, die Auswertung der relevanten Daten erfolgte mit Hilfe des Statistikprogramms SPSS 23.Über die Hälfte der Patienten kamen mit einem Tumorstadium pT1 oder pT2 in die Klinik für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie des Universitätsklinikums Regensburg. Symptome, die am häufigsten von Patienten berichtet wurden, waren eine Veränderung der Mundschleimhaut und Schmerzen oder Brennen im Mundbereich. Auch in Bezug zu dem Tumorstadium wurde Schmerzen oder Brennen im Mundbereich zu 55,6% im pT1/pT2 Stadium von den Patienten diagnostiziert und zu 80% im pT3/pT4 Stadium (Chi Quadrat Test jedoch negativ: 0,10). Das häufigste Symptom, das von zuvor behandelnden (Zahn-)Ärzten berichtet wurde, war ebenso eine Veränderung der Mundschleimhaut. Dabei waren die Leukoplakie, ein Brennen der Mundschleimhaut und mucosale Veränderungen besonders dominant. Mehrfach wurde eine Ulzeration festgestellt. In Bezug zu dem Tumorstadium waren Mundgeruch, ein veränderter Prothesensitz und Zahnverlust (Symptome aus Sicht der zuvor behandelnden (Zahn-)Ärzte) im Chi Quadrat Test positiv. Der Median der Zeitverzögerung von dem Zeitpunkt, an dem der Patient zum ersten Mal ein Symptom festgestellt hat bis zu der Konsultation eines (Zahn-)Arztes („primary/ patient’s delay“) betrug 33,5 Tage (IQR: 21,0-76,5). Der Median der Zeitverzögerung von dem Zeitpunkt, an dem der Patient zum ersten Mal einen (Zahn-)Arzt konsultiert hat bis zu der Erstvorstellung am Universitätsklinikum Regensburg („professional/doctor’s delay“) betrug 29,0 Tage (IQR: 10,0-61,0).Leitsymptome aus Sicht der Patienten sind eine Veränderung der Mundschleimhaut in ulzeröser Form und Schmerzen. Symptome, denen auch Beachtung geschenkt werden sollte, sind eine Schwellung, Schwierigkeiten mit der Prothese und Schluckbeschwerden.
Leitsymptome aus Sicht der (Zahn-)Ärzte sind ebenso eine Veränderung der Mundschleimhaut in ulzeröser Form und Schmerzen. Darüber hinaus stellt auch die Leukoplakie ein wichtiges Leitsymptom dar.
Jegliche Leitsymptome, aber auch alle anderen diskutierten Symptome, die nach zwei Wochen immer noch vorhanden sind, gelten grundsätzlich als tumorverdächtig und sollten abgeklärt werden. Diese Regel gilt sowohl für den Patienten als Selbstbeobachter als auch für (Zahn-)Ärzte, die eine Überweisung ausstellen sollten, um den patient’s und doctor’s delay so kurz wie möglich zu halten.
Potentielle Symptome und die bekannten Risikofaktoren von oralen Plattenepithelkarzinomen sollten speziell in Zahnarztpraxen Bestandteil des Wissenskatalogs der Ärzte und Mitarbeiter sein. Screening Untersuchungen sollten genauso alltäglich werden wie eine Anamnese oder der Zahnbefund. Patienten sollten besser im Voraus durch Aufklärung von Öffentlichkeitsarbeit über Risikofaktoren und Leitsymptome aufgeklärt werden. Der größte Appell gilt der „zwei Wochen Regel“.
Diese Regel muss zwingend von dem behandelndem (Zahn-)Arzt beachtet werden. Zudem müssen zukünftig Patienten intensiver durch Öffentlichkeitsarbeit geschult werden nach einer zwei wöchigen Beobachtungsphase einen Arzt zu konsultieren.
Übersetzung der Zusammenfassung (Englisch)
Oral squamous cell carcinoma is often diagnosed only in advanced stages. The prognosis depends crucially on the time of the diagnosis. The aim is to significantly shorten this period until the diagnosis is made. The present study confirms so-called leading symptoms, which help the clinician and the patient to find a faster diagnosis.Patients with criteria were interviewed for symptoms prior to ...
Übersetzung der Zusammenfassung (Englisch)
Oral squamous cell carcinoma is often diagnosed only in advanced stages. The prognosis depends crucially on the time of the diagnosis. The aim is to significantly shorten this period until the diagnosis is made. The present study confirms so-called leading symptoms, which help the clinician and the patient to find a faster diagnosis.Patients with criteria were interviewed for symptoms prior to the diagnosis of oral squamous cell carcinoma and patient data collected from the file. In addition, pre-treatment (dental) doctors received a questionnaire regarding the symptoms and oral mucosal change before referral to the University Hospital Regensburg. The data is managed in three separate Excel files, the analysis of the relevant data was carried out with the help of the statistics program SPSS 23. More than half of the patients with a tumor stage pT1 or pT2 came to the Department of Oral and Maxillofacial Surgery of the University Hospital Regensburg. Symptoms most commonly reported by patients were a change in the oral mucosa and pain or burning in the mouth area. Also in relation to the tumor stage, pain or burning in the mouth area was 55.6% in the pT1 / pT2 stage diagnosed by the patients and 80% in the pT3 / pT4 stage (chi square test, however, negative: 0.10). The most common symptom reported by previous (dentist) physicians was also a change in the oral mucosa. The leukoplakia, a burning of the oral mucosa and mucosal changes were particularly dominant. Several times ulceration was noted. In relation to the tumor stage, halitosis, altered denture seating and tooth loss (symptoms seen by previous (dental) physicians) were positive in the Chi Square Test. The median of the time delay from the time the patient first noticed a symptom to the consultation of a dentist (primary / patient's delay) was 33.5 days (IQR: 21.0-76,5). The median of the time delay from the time the patient consulted a (dental) doctor for the first time until the first presentation at the University Hospital Regensburg ("professional / doctor's delay") was 29.0 days (IQR: 10.0-61.0). Key symptoms from the patient's perspective are a change in the oral mucosa in ulcerous form and pain. Symptoms that should be considered include swelling, difficulty with the prosthesis, and difficulty swallowing.
Key symptoms from the point of view of (dental) physicians are also a change in the oral mucosa in ulcerous form and pain. In addition, leukoplakia is also an important leading symptom.
Any leading symptoms, but also all other discussed symptoms, which are still present after two weeks, are basically considered to be tumor-suspicious and should be clarified. This rule applies both to the patient as a self-observer and to (dental) physicians who should issue a referral to keep the patient's and doctor's delay as short as possible.
Potential symptoms and the known risk factors for oral squamous cell carcinoma should be part of the knowledge catalog of doctors and staff, especially in dental practices. Screening examinations should be just as commonplace as a medical history or dental findings. Patients should be better informed in advance by informing them about risk factors and leading symptoms. The biggest appeal is the "two week rule".
This rule must be observed by the treating (dental) doctor. In addition, in the future patients will have to be trained more intensively by public relations after a two-week observation period to consult a doctor.
Metadaten zuletzt geändert: 25 Nov 2020 20:12