Anästhesisten betreuen Palliativpatienten in unterschiedlichsten Situationen. Nicht nur auf Intensivstationen, in der Notfallmedizin und in der Schmerztherapie muss mit diesen Patienten gerechnet werden, sondern auch im Operationssaal. Obwohl die Beteiligung der Anästhesie an der Palliativmedizin schon intensiv erforscht wurde, fehlen ausführliche Erkenntnisse über Palliativpatienten unter ...
Zusammenfassung (Deutsch)
Anästhesisten betreuen Palliativpatienten in unterschiedlichsten Situationen. Nicht nur auf Intensivstationen, in der Notfallmedizin und in der Schmerztherapie muss mit diesen Patienten gerechnet werden, sondern auch im Operationssaal. Obwohl die Beteiligung der Anästhesie an der Palliativmedizin schon intensiv erforscht wurde, fehlen ausführliche Erkenntnisse über Palliativpatienten unter anästhesiologischer Betreuung im Operationssaal. Prämedikation und Narkoseführung bei palliativen Patienten stellen besondere Anforderungen an den Anästhesisten. Palliativpatienten leiden an unterschiedlichen Symptomen, wie Schmerzen, Atemnot oder Übelkeit, die behandlungsbedürftig sind. Diese Behandlung kann im Zeitraum vor, während und nach dem Eingriff idealerweise vom Anästhesisten angeboten werden, da dieser sowohl die Narkose durchführt als auch das entsprechende Fachwissen zum Umgang mit den beschriebenen Symptomen mitbringt. Diese Studie wurde durchgeführt, um die Häufigkeit, die Demographie und das Outcome palliativer Patienten unter anästhesiologischer Betreuung einzuschätzen. Fast jeder sechzigste Patient in anästhesiologischer Betreuung war bereits vor dem Eingriff als palliativ klassifizierbar. Insgesamt handelt es sich bei jedem fünfundvierzigsten Eingriff um einen Palliativpatienten. Die an ihnen durchgeführten Eingriffe waren häufiger nicht-elektiv, dringlich und außerhalb der regulären Arbeitszeiten als bei einem vergleichbaren nicht-palliativen Patientenkollektiv. Die häufigsten Symptome, an denen die Palliativpatienten litten, waren Schmerzen, gastrointestinale Symptome, Ernährungsprobleme und pulmonale Probleme. Das Bewusstsein für diese Patientengruppe muss geschärft werden, damit diese Patienten rechtzeitig erkannt und adäquat behandelt werden können. Der palliative Status des Patienten sollte als ‚palliativ‘ auf dem Untersuchungsbogen bei der anästhesiologischen Untersuchung vermerkt werden. Bei Prämedikation und Narkoseführung kann der Anästhesist dann besonders aufmerksam auf die besonderen Anforderungen bei dieser Patientengruppe eingehen. Die Symptomkontrolle und die Erkennung von therapeutischen Einschränkungen wie Patientenverfügungen und DNR-Ordern sollten im Voraus erkannt, mit dem Patienten besprochen und geplant werden. Um die Rechte des Patienten nicht zu verletzten, ist es wichtig, sich schon vor dem Eingriff mit dem Patientenwillen auseinanderzusetzen und alle betreuenden Ärzte und die Angehörigen des Patienten darüber zu informieren.
Übersetzung der Zusammenfassung (Englisch)
Anesthesiologists take care of palliative care patients in a variety of situations. Those patients must be expected not only in intensive care units, in emergency medicine and in pain therapy, but also in the operation room. Although the involvement of anesthesia in palliative care has been intensively researched, there is a lack of detailed knowledge about palliative care patients under ...
Übersetzung der Zusammenfassung (Englisch)
Anesthesiologists take care of palliative care patients in a variety of situations. Those patients must be expected not only in intensive care units, in emergency medicine and in pain therapy, but also in the operation room. Although the involvement of anesthesia in palliative care has been intensively researched, there is a lack of detailed knowledge about palliative care patients under anaesthesiological care in the operating theater. Premedication and anesthesia management in palliative patients require specialized treatment. Palliative patients suffer from various symptoms, such as pain, shortness of breath or nausea, that require treatment. This treatment may ideally be provided by the anesthesiologist during the period before, during and after the procedure, as he can offer both the anesthesia and the appropriate expertise in dealing with the symptoms described. This study was performed to estimate the incidence, demographics, and outcome of palliative patients undergoing anesthesia care. Almost every sixtieth patient in anaesthesiological care was classified as palliative before surgery. In total, every forty-fifth intervention is a palliative patient. The interventions performed on them were more often non-elective, urgent and out of regular working hours than in a comparable non-palliative patient population. The most common symptoms of palliative care were pain, gastrointestinal symptoms, nutritional problems and pulmonary problems. Awareness of this group of patients needs to be sharpened so that these patients can be identified and adequately treated in a timely manner. The palliative status of the patient should be noted as 'palliative' on the examination sheet at the anesthesiological examination. In the case of premedication and anesthesia management, the anesthesiologist can then pay particular attention to the special requirements of this patient group. Symptom control and recognition of therapeutic limitations such as patient orders and DNR orders should be identified in advance, discussed and planned with the patient. In order not to violate the rights of the patient, it is important to deal with the patient's will even before the procedure and to inform all caring physicians and the relatives of the patient about it.