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- URN zum Zitieren dieses Dokuments:
- urn:nbn:de:bvb:355-epub-372544
- DOI zum Zitieren dieses Dokuments:
- 10.5283/epub.37254
Dokumentenart: | Hochschulschrift der Universität Regensburg (Dissertation) |
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Open Access Art: | Primärpublikation |
Datum: | 2 Mai 2018 |
Begutachter (Erstgutachter): | Prof. Dr. Christoph Wiese |
Tag der Prüfung: | 26 April 2018 |
Institutionen: | Medizin > Lehrstuhl für Anästhesiologie |
Stichwörter / Keywords: | Notfallmanagement, Notfälle, Risikopatienten |
Dewey-Dezimal-Klassifikation: | 600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften > 610 Medizin |
Status: | Veröffentlicht |
Begutachtet: | Ja, diese Version wurde begutachtet |
An der Universität Regensburg entstanden: | Ja |
Dokumenten-ID: | 37254 |
Zusammenfassung (Deutsch)
Der richtige Umgang mit akuten Notfällen in Zahnarztpraxen im Rahmen eines funktionierenden Notfallmanagements ist ein wichtiger Aspekt der Patientensicherheit und des Qualitätsmanagements. Eine klare Organisationsstruktur ist dabei essentiell. Notfallmedizinische Schulungen bilden in diesem Zusammenhang ein Hauptinstrument zur Qualitätssicherung. In dieser Studie sollte das Notfallmanagement in ...
Zusammenfassung (Deutsch)
Der richtige Umgang mit akuten Notfällen in Zahnarztpraxen im Rahmen eines funktionierenden Notfallmanagements ist ein wichtiger Aspekt der Patientensicherheit und des Qualitätsmanagements. Eine klare Organisationsstruktur ist dabei essentiell. Notfallmedizinische Schulungen bilden in diesem Zusammenhang ein Hauptinstrument zur Qualitätssicherung.
In dieser Studie sollte das Notfallmanagement in Stuttgarter Zahnarztpraxen, d.h. die Organisation und der Ablauf eines Zwischenfalls anhand eines Fragebogens genauer analysiert werden. Außerdem wurden präventive Maßnahmen, wie die notfallmedizinische Ausbildung im Studium, die Teilnahme an Fortbildungen, die Anamneseerhebung, die Prämedikation, die Rücksprache mit dem Haus-oder Facharzt, sowie die Überweisung von Risikopatienten erfragt.
2,42 notfallmedizinische Zwischenfälle treten pro Jahr durchschnittlich in Stuttgarter Zahnarztpraxen auf, fast 60% der Zahnärzte waren schon auf ärztliche bzw. notärztliche Hilfe angewiesen und 66% müssen länger als 5 Minuten warten, bis der Notarzt eintrifft. Dies unterstreicht die Forderung nach Weiterbildung in der Notfallmedizin.
Die vorliegende Arbeit soll das Notfallmanagement in Stuttgarter Zahnarztpraxen aufzeigen und mit Daten aus ähnlichen Studien vergleichen. Strukturelle Defizite sollen aufgedeckt und Möglichkeiten zur Verbesserung erläutert werden. So zeigte sich, dass von 100 Zahnärzten 66 mit ihrer universitären Ausbildung in Notfallmedizin unzufrieden sind. Dies wird versucht durch notfallmedizinische Fortbildungstätigkeit auszugleichen. Auch das gesamte Praxisteam wird bei den meisten Zahnärzten in die Weiterbildung miteinbezogen. 96% der Zahnärzte sind im Besitz eines Notfallkoffers mit Notfallgeräten und Medikamenten, 84% fühlen sich in der Handhabung mit den Geräten, 59% mit der Anwendung und Dosierung der Medikamente vertraut. 91% der befragten Zahnärzte waren bisher schon mit einem Notfall konfrontiert. Der häufigste Notfall ist die vasovagale Synkope, mit der nahezu die Hälfte aller Befragten schon mindestens einmal konfrontiert war. Drei Prozent mussten schon einmal eine Reanimation durchführen. Unsicherheit gibt es in der Selbsteinschätzung was die Versorgung in der Zeit bis zum Eintreffen des Notarztes angeht. So sind sich nur 52% sicher mit ihrem notfallmedizinischen Grundwissen diese Zeitspanne überbrücken zu können. Erfreulich ist, dass 100% der Zahnärzte eine Anamnese erheben, 92% eine Prämedikation durchführen, über die Hälfte der Kollegen bei Risikopatienten Rücksprache mit dem Haus-oder Facharzt halten, sowie 89% bestimmte Risikopatienten zu einem Facharzt bzw. in eine Klinik überweisen. Überdies wird in der Studie die Verwendung von automatisierten externen Defibrillatoren (AEDs) in Zahnarztpraxen diskutiert. Nur 14% sind im Besitz eines AED, 41% fühlen sich unsicher im Umgang mit einem Defibrillator. Zusammengefasst lässt sich feststellen, dass notfallmedizinische Zwischenfälle in der Zahnarztpraxis weiterhin nicht zum zahnärztlichen Alltag gehören, doch ist auch die moderne Zahnmedizin aufgrund des demografischen Wandels nicht von diesen ausgenommen.
Entsprechend vorliegender Umfrage ist eine maßgebliche Umgestaltung der notfallmedizinischen Ausbildung für Zahnärzte angebracht, sowohl was die praktische Notfallausbildung angeht, als auch die Überlegung eine Wissensüberprüfung zielgruppengerecht in die zahnmedizinische Lehre und deren Approbationsordnung miteinzubeziehen.
Die Studie ist aufgrund vieler subjektiver Aussagen der Zahnärzte nicht repräsentativ, dennoch kann man aus diesem Resultat Aussagen über den notfallmedizinischen Standard in Stuttgarter Zahnarztpraxen ableiten und daraus gezielte Maßnahmen zur Optimierung des notfallmedizinischen Potenzials in Betracht ziehen.
Aus diesen Gründen muss die Notfallmedizin inhaltlicher Schwerpunkt im Rahmen des Zahnmedizinstudiums werden und in der Approbationsordnung verankert werden. Eine vereinheitlichte Notfallausbildung schafft so die Grundlage, um im Berufsleben mit eigenverantwortlicher Weiterbildungstätigkeit kontinuierlich darauf aufzubauen.
Übersetzung der Zusammenfassung (Englisch)
The adequate handling of emergencies in dental surgeries in the context of an efficient emergency management is an important aspect of patient safety and quality management. A clear organisation structure is thereby essential. Emergency medicine training is a key instrument for quality assurance. This study aims at analyzing the emergency management in Stuttgart dental surgeries, that is to say ...
Übersetzung der Zusammenfassung (Englisch)
The adequate handling of emergencies in dental surgeries in the context of an efficient emergency management is an important aspect of patient safety and quality management. A clear organisation structure is thereby essential. Emergency medicine training is a key instrument for quality assurance.
This study aims at analyzing the emergency management in Stuttgart dental surgeries, that is to say the organisation and the procedure in case of an emergency on the basis of a questionnaire. Furthermore, participants were asked for preventive measures like emergency medicine education during university studies, attendance of training courses, anamnese survey, premedication, consultation of a general practitioner or medical specialist as well as the referral of risk patients.
There are 2,42 medical emergencies on average per year in Stuttgart dental surgeries, almost 60% of dentists have already been dependent on medical, respectively emergency help and 66% have to wait more than 5 minutes until the emergency physician arrives. This underlines the demand for further education in emergency medicine.
The present dissertation’s objective is to illustrate the emergency management in Stuttgart dental surgeries and to compare it with data of related studies. Structural deficits are to be presented and possibilities for improvement to be defined. For instance 66 of 100 dentists are not satisfied with their education in emergency medicine at university. Further education targets at compensating this deficit. Most of the dentists involve the entire surgery team in their advanced training. 96% of the dentists own a first aid kit with emergency equipment and medication, 84% feel safe with the handling of the equipment, 59% are familiar with the application and dose of medications. 91% of the consulted dentists have already been confronted with an emergency. The most frequent emergency is the vasovagal syncope, almost half of the interviewed participants have already been faced at least one time with it. Three per cent already had to reanimate. There is an uncertainty as far as necessary measures until the emergency physician arrives are concerned. Thus, only 52% are sure of being able to cover this period with their basic knowledge in emergency medical aid. After all, 100% of dentists ask for the medical history, 92% give premedication, over a half of them consult a general practitioner or a medical specialist, 89% refer particular risk patients to a medical specialist or to a hospital.
Moreover, this study discusses the use of automated external defibrillators (AEDs) in dental surgeries. Only 14% are in possession of an AED, 41% feel uncertain how to handle it.
As an overall result it can be said, that emergencies in dental surgeries are still not a part of dental daily routine, but also modern dentistry will have to deal with it due to the demographical change.
According to the present survey, it is recommended to remodel the education in emergency medical aid for dentists. This relates to practical emergency education as well as the evaluation of the level of knowledge within dental education and approbation regulation.
Due to many subjective statements, the present study is not representative. It is however possible to draw conclusions about the standard of emergency medical aid in Stuttgart dental surgeries and to suggest concrete actions for its improvement.
As a general conclusion, emergency medical aid has to become a major part in dentistry studies at university and has to be fully integrated in the approbation regulation. A standardised emergency education is therefore the base for further improving education in working life.
Metadaten zuletzt geändert: 25 Nov 2020 19:52