Wahrheit und Toleranz - Wahrheit der Toleranz: Wie kann Europa christlich sein? - Publikationsserver der Universität Regensburg

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Laux, Bernhard

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Veröffentlichungsdatum dieses Volltextes: 11 Jan 2019 13:12

Details

Dokumentenart:	Buchkapitel
ISBN:	978-3-03735-988-4 ; 978-3-8258-0814-3
Buchtitel:	Dialogue and Virtue : Ways to Overcome Clashes of Our Civilizations
Verlag:	LIT
Ort der Veröffentlichung:	Münster
Sonstige Reihe:	Theologie Ost-West : europäische Perspektiven
Band:	10
Seitenbereich:	S. 69-80
Datum:	2007
Institutionen:	Katholische Theologie > Systematische Theologie > Theologische Sozialethik, Anthropologie und Wertorientierung - Prof. Dr. Bernhard Laux
Stichwörter / Keywords:	Christianity, religion, politics, tolerance, truth, ethics, pluralism, fundamentalism, relativism, Europe Christentum, Religion, Politik, Toleranz, Wahrheit, Ethik, Pluralismus, Fundamentalismus, Relativismus, Europa
Dewey-Dezimal-Klassifikation:	200 Religion > 230 Theologie, Christentum
Status:	Veröffentlicht
Begutachtet:	Ja, diese Version wurde begutachtet
An der Universität Regensburg entstanden:	Ja
Dokumenten-ID:	38022

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Modern society is characterized by many boundaries - or distinctions. Religion in particular encounters limits: First, it encounters the boundary between religion and non-religion. Most areas of modern society elude religious precepts. There is no longer a Christian economy or politics. Secondly, religion encounters the boundary of religion and religion: It encounters other religions and comprehen-sive doctrines that make a comparable claim to truth.
The one society in which people with different convictions live together can there-fore not simply be shaped by Christianity. Rather, justice is the yardstick.
Between relativism and fundamentalism, tolerance must be made strong. It does not prohibit far-reaching claims to truth, but it demands the right of those who think differently and live differently.
A Christian policy that defends the recognition of others as the center of the ethi-cal message of Christianity must therefore safeguard the equal rights of all.
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Die moderne Gesellschaft ist durch viele Grenzen – oder Unterscheidungen – bestimmt. Gerade Religion stößt an Grenzen: Sie trifft erstens auf die Grenze von Religion und Nicht-Religion. Die meisten Bereiche der modernen Gesellschaft entziehen sich religiösen Vorgaben. Es gibt keine christliche Wirtschaft oder Politik mehr. Religion stößt zweitens auf die Grenze von Religion und Religion: Sie trifft andere Religionen und umfassende Weltanschauungen, die einen vergleichbaren Wahrheitsanspruch erheben.
Die eine Gesellschaft, in der Menschen mit verschiedenen Überzeugungen ge-meinsam leben, kann deswegen nicht einfach vom Christentum her gestaltet werden. Maßstab ist vielmehr die Gerechtigkeit. Zwischen Relativismus und Fundamentalismus gilt es die Toleranz stark zu machen. Sie untersagt nicht weitreichende Wahrheitsansprüche, fordert aber das Recht der Andersdenkenden und anders Lebenden ein.
Eine christliche Politik, die die Anerkennung der Anderen als Zentrum der ethischen Botschaft des Christentums verteidigt, hat deswegen gerade das gleiche Recht aller zu wahren.

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