Der plötzliche Kindstod stellt in der westlichen Welt immer noch eine der führenden Todesursachen im Säuglingsalter dar. Obwohl seine pathophysiologischen Mechanismen noch nicht vollständig geklärt sind, konnten wichtige Präventionsmaßnahmen identifiziert werden, die bereits zu einem starken Rückgang der SIDS-Prävalenz geführt haben, zum Beispiel die Lagerung des Säuglings zum Schlafen auf dem ...
Zusammenfassung (Deutsch)
Der plötzliche Kindstod stellt in der westlichen Welt immer noch eine der führenden Todesursachen im Säuglingsalter dar. Obwohl seine pathophysiologischen Mechanismen noch nicht vollständig geklärt sind, konnten wichtige Präventionsmaßnahmen identifiziert werden, die bereits zu einem starken Rückgang der SIDS-Prävalenz geführt haben, zum Beispiel die Lagerung des Säuglings zum Schlafen auf dem Rücken.
Im Rahmen dieser Dissertation wurde untersucht, ob die Eltern der KUNO Kids Gesundheitsstudie die Empfehlungen zur SIDS-Prophylaxe zum Zeitpunkt der Geburt ihres Kindes kennen und wie sie diese dann vier Wochen bzw. sechs Monate nach der Geburt ihres Kindes umsetzen. Dazu wurde vor der U2-Vorsorgeuntersuchung ein Basisinterview mit den Eltern geführt. Zur U2-Vorsorgeuntersuchung erhielten die Eltern einen Informationsflyer mit den international anerkannten Empfehlungen zur SIDS-Prophylaxe und einen Babyschlafsack. Vier Wochen bzw. sechs Monate nach der Geburt wurde ein Fragebogen per Post an die Eltern geschickt. Die Daten konnten für 496 Studienteilnehmer ausgewertet werden.
Zum Zeitpunkt des Basisinterviews wussten 2/3 der Mütter, dass das Schlafen im Babyschlafsack, die ausschließliche Lagerung zum Schlafen in Rückenlage sowie das Vermeiden von Überwärmung empfohlen wird.
Wie zum Zeitpunkt der Geburt von 48 % der Eltern geplant, schlief im Alter von vier Wochen mit 41 % der größte Anteil der Kinder im Babybay. Erst mit sechs Monaten schliefen mit 57 % die meisten Kinder in einem eigenen Bettchen.
Nur 2 % der Eltern gaben zum Zeitpunkt der U2 an, dass ihr Kind mit im Elternbett schlafen soll. Tatsächlich schliefen nach vier Wochen 66 % der Kinder und nach sechs Monaten immer noch 62 % der Kinder zumindest zeitweise mit im Elternbett.
Zum Zeitpunkt des Basisinterviews planten 89 % der Eltern, ihr Kind „immer“ oder zumindest „meistens“ zum Schlafen auf dem Rücken zu lagern. Nach vier Wochen wurde dies bei 81 % der Kinder und zum Zeitpunkt von sechs Monaten bei 66 % der Kinder so umgesetzt.
Es erhielten in der ersten Lebenswoche 90 % der Kinder und im Alter von sechs Monaten immer noch 55 % der Kinder ausschließlich oder zum Teil Muttermilch.
Es zeigte sich, dass viele Eltern wichtige Empfehlungen zur SIDS-Prophylaxe bereits zum Zeitpunkt der Geburt kennen und auch planen, diese umzusetzen. Vier Wochen bzw. sechs Monate nach der Geburt setzen einige Eltern manche Empfehlungen jedoch nicht wie geplant bzw. wie es empfohlen wird um.
Es sollten in Zukunft noch aufgezeigt werden, welche Beweggründe die Eltern dazu führen, die SIDS-Prophylaxemaßnahmen wider besseren Wissens nicht einzuhalten. Dies sollte eine gezieltere Aufklärung der Eltern ermöglichen.
Außerdem ist es wichtig, die SIDS-Präventionskampagnen immer wieder zu evaluieren und in bestimmten Bereichen, insbesondere im Bereich des bed-sharing, noch zu verbessern.
Übersetzung der Zusammenfassung (Englisch)
Sudden infant death syndrome still remains one of the leading causes of postneonatal death. The pathophysiological mechanisms, that lead to SIDS, are still not completely known. But there could be identified important risk factors for SIDS and recommendations for a safe sleep environment, for example the supine sleeping position. These recommendations helped to strongly decrease the ...
Übersetzung der Zusammenfassung (Englisch)
Sudden infant death syndrome still remains one of the leading causes of postneonatal death. The pathophysiological mechanisms, that lead to SIDS, are still not completely known. But there could be identified important risk factors for SIDS and recommendations for a safe sleep environment, for example the supine sleeping position. These recommendations helped to strongly decrease the SIDS-prevalence.
In this dissertation we evaluated, if the parents of the KUNO Kids cohort know about the recommendations for a safe sleep environment at the birth of their babies and how they implement the recommendations four weeks and six months after the birth of their kids. Therefore, we conducted a basic-interview prior to the U2-examination. At the U2-examination we handed a flyer with information for a safe sleep environment and a baby sleeping bag to the parents. Four weeks and six months after the birth of the kids we sent a follow-up questionary to the parents. We could analyse the data of 496 study participants.
At the basic-interview 2/3 of the parents knew, that sleeping in a sleeping bag, the supine position and avoiding overheating is recommended. 48 % of the parents planed at the birth of their kids, to let them sleep in a Babybay. Four weeks later 41 % of the children slept in a Babybay. At the age of six month 57 % of the children slept in their own bed.
Only 2 % of the parents planed at the basic-interview, to let their baby sleep in the parents’ bed. In fact, four weeks later there were 66 % of the children and six months later still 62 % of the children at least sleeping temporarily in the parents’ bed.
At the birth of the child 89 % of the parents planed, to place their baby for sleep “all the time” or at least “most of the time” in a supine position. Four weeks later 81 % and six month later 66 % of the babies were placed in a supine position for sleep.
In the first week 90 % of the children and at the age of six month still 55 % of the children were breastfed.
It could be shown that many parents know important recommendations for a safe sleep environment at the birth of their baby and that they plan to implement the recommendations. However, several parents don`t implement the recommendations four weeks and six months after the birth of their child as they planed it before.
For the future it should be evaluated, what leads the parents not to implement the recommendations against better knowledge. That should enable more focused education.
Therefore, it is important to evaluate the preventive measures consistently and to particularly enhance the measures concerning bed-sharing.