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- URN zum Zitieren dieses Dokuments:
- urn:nbn:de:bvb:355-epub-430846
- DOI zum Zitieren dieses Dokuments:
- 10.5283/epub.43084
Dokumentenart: | Hochschulschrift der Universität Regensburg (Dissertation) |
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Open Access Art: | Primärpublikation |
Datum: | 18 Mai 2020 |
Begutachter (Erstgutachter): | Prof. Dr. Michael Melter |
Tag der Prüfung: | 13 März 2020 |
Institutionen: | Medizin > Lehrstuhl für Kinder- und Jugendmedizin |
Stichwörter / Keywords: | Plötzlicher; Herztod; SCD; Football; Fußball; Herz; Anpassung; Adaption; soccer; sudden; cardiac; death; Sport; Kinder, Jugentlich |
Dewey-Dezimal-Klassifikation: | 600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften > 610 Medizin |
Status: | Veröffentlicht |
Begutachtet: | Ja, diese Version wurde begutachtet |
An der Universität Regensburg entstanden: | Ja |
Dokumenten-ID: | 43084 |
Zusammenfassung (Deutsch)
1) Hintergrund und Ziele Fußball ist die populärste Sportart der Welt mit über 200 Millionen aktiven Spielern [1]. In der Vergangenheit gab es immer wieder Fälle eines plötzlichen Herztodes auf dem Fußballplatz. Basierend auf prospektiven und retrospektiven Studien wird die Inzidenz des plötzlichen Herztodes auf 0,4 bis 13 Fälle auf 100.000 Sportler geschätzt. Der Sport selbst ist hierbei nicht ...
Zusammenfassung (Deutsch)
1) Hintergrund und Ziele
Fußball ist die populärste Sportart der Welt mit über 200 Millionen aktiven Spielern [1]. In der Vergangenheit gab es immer wieder Fälle eines plötzlichen Herztodes auf dem Fußballplatz. Basierend auf prospektiven und retrospektiven Studien wird die Inzidenz des plötzlichen Herztodes auf 0,4 bis 13 Fälle auf 100.000 Sportler geschätzt. Der Sport selbst ist hierbei nicht die Ursache der Todesfälle, sondern er fungiert als Trigger eines Herzstillstandes bei Individuen mit zugrundeliegenden kardiovaskulären Erkrankungen [2]. Als häufigste Ursachen werden bei jugendlichen Sportlern und jungen Erwachsenen neben der hypertrophen Kardiomyopathie angeborene Anomalien der Koronararterien genannt [3].
Besonders heranwachsende Elite-Sportler sind einer enormen Leistungssteigerung ausgesetzt. Die sportkardiologische Herausforderung liegt darin, die leistungsbezogene Adaption kardialer Strukturen bzw. mögliche Pathologien sowohl frühzeitig zu erkennen als auch richtig zu beurteilen. Referenzdaten der speziellen Zielgruppen bieten dabei eine wertvolle Hilfe und sind für die exakte Bewertung der Untersuchungsergebnisse von größter Bedeutung.
Die vorliegende Studie hat sich zum Ziel gesetzt, echokardiographische Normwerte für männliche Leistungsfußballer im Alter von 11-14 Jahren zu erheben. Ein Vergleich zu einer untrainierten Kontrollgruppe zeigt dabei die Art und das Ausmaß der leistungssportabhängigen kardialen Adaption auf.
Diese Werte und Erkenntnisse sollen bei zukünftigen kardiologischen Untersuchungen dieser Zielgruppe eine exakte Beurteilung möglich machen.
2) Methoden
Insgesamt wurden die Messwerte von 368 Knaben und männlichen Jugendlichen im Alter von 130 bis 170 Monaten erhoben.
Durch die enge Zusammenarbeit des pädiatrischen Vorsorgeprogramms „Fußball und Herz“ des „FIFA Medical Centre of Excellence” der Universität Regensburg und des Bayerischen Fußball-Verbands konnten nach einem Ausschlussverfahren die echokardiographischen Werte von 315 Leistungsfußballspielern erhoben werden. Die weiteren 53 Probanden bilden die Kontrollgruppe der Untrainierten.
Bei allen Probanden wurde eine körperliche Untersuchung sowie eine transthorakale Echokardiographie durchgeführt.
Die erhobenen Daten der beiden Studiengruppen wurden statistisch ausgewertet und bewertend gegenübergestellt. Die Messwerte der Leistungssportler wurden zudem mit Literaturangaben verglichen.
3) Ergebnisse
Die erhobenen echokardiographischen Messwerte der Leistungssportler waren mit wenigen Ausnahmen statistisch normalverteilt.
Beim Vergleich der biometrischen Parameter wie Alter, Gewicht, Größe, Body Mass Index (BMI) und Körperoberfläche gibt es statistisch keinen signifikanten Unterschied zwischen den beiden Gruppen. Demnach liegt der Unterschied zwischen Studien- und Kontrollgruppe hauptsächlich im Umfang ihrer sportlichen Aktivität. Signifikante Unterschiede bei den echokardiographischen Messwerten kardialer Strukturen sind demnach Ausdruck eines Trainingseffektes.
Besonders hervorzuheben sind die signifikanten Pearson-Korrelationen (R) zwischen der Körperoberfläche der Leistungssportler und den jeweiligen echokardiographischen Werten der Mitralklappe - MKL (R= 0,52), des Aortenklappenrings (R= 0,53), des linksventrikulären Durchmessers in der Diastole - LVDD (R= 0,67), des linksventrikulären Durchmessers in der Systole - LVDS (R= 0,56), der linksventrikulären Muskelmasse - LVMM (R= 0,68) sowie des linken Koronararterienstammdurchmessers - LCA (R= 0,51).
Im Gruppenvergleich wurde bei allen Parametern, mit Ausnahme der Aorta ascendes - AO (Differenz 0,04 mm) und der AK (identischer Median) ein höherer Wert bei den Leistungssportlern gemessen. Signifikant unterschiedlich waren dabei die Differenzen (Diff.) der Werte für MKL (Diff. = 3,25 mm), LVDD (Diff. = 1,22 mm), LVPWS (Diff. = 1,04 mm), LVMM (Diff. = 24,39 g) sowie des linken (Diff. = 0,49 mm) und rechten (Diff. = 0,57 mm) Kranzarterienstammdurchmessers.
4) Schlussfolgerung
Die Studienergebnisse zeigen auf, dass Leistungssport bereits im Alter von 130 - 170 Monaten zu einer signifikanten kardialen Anpassung führt.
Die Messwerte der untersuchten kardialen Strukturen männlicher Fußballspieler aus dem Aufbau- und Leistungsbereich übertreffen die einer untrainierten Kontrollgruppe des gleichen Alters und Geschlechts signifikant.
Daher empfiehlt sich, für zukünftige kardiologische Untersuchungsreihen dieser Zielgruppe die in dieser Studie erhobenen Normwerte heranzuziehen.
Übersetzung der Zusammenfassung (Englisch)
1) Background and aims Football is one of the most popular sports in the world with over 200 million active players [1]. In the past, cases of sudden cardiac death on the football field occurred with an estimated incidence of 0.4 to 13 cases per 100,000 athletes according to prospective and retrospective studies. While sport as such is not the cause of the deaths, it triggers cardiac arrest ...
Übersetzung der Zusammenfassung (Englisch)
1) Background and aims
Football is one of the most popular sports in the world with over 200 million active players [1]. In the past, cases of sudden cardiac death on the football field occurred with an estimated incidence of 0.4 to 13 cases per 100,000 athletes according to prospective and retrospective studies. While sport as such is not the cause of the deaths, it triggers cardiac arrest among individuals who suffer from cardiovascular diseases [2]. Apart from hypertrophic cardiomyopathy, congenital anomalies of coronary arteries are mentioned as main causes among young athletes [3].
Teenage top athletes are particularly subject to enormous performance improvement. So the challenge of sports cardiology is to recognize at an early stage as well as to correctly assess performance-related adaptation of cardiac structures or possible pathologies. Reference data of the particular target group are very helpful and of great importance for the exact assessment of the study results.
The study at hand aims at collecting echocardiographic standard data for male competitive football players aged 11 to 14. A comparison with a control group will show the kind and the scale of performance-related cardiac adaptation.
2) Methods
In total, data sets have been collected from 368 boys and male teenagers aged 130 to 170 months, based on an elimination procedure.
The close cooperation between the pediatric prevention program “Fußball und Herz” ( Football and Heart) of the “FIFA Medical Centre of Excellence” of Regensburg University and the Bavarian Football Association made it possible to collect the echocardiographic data of 315 competitive football players on the one hand and of a control group of 53 untrained test persons on the other hand.
All test persons had to undergo physical examination as well as transthoracic echocardiography.
The values determined from both study groups were evaluated statistically and judgementally contrasted / (compared?).Furthermore, the test results taken from competitive athletes were compared with data found in literature.
3) Results
With only few exceptions the echocardiographic data collected from the competitive athletes showed statistically standard distribution.
A comparison of biometric parameters like age, weight, size, body mass index and body surface didn’t reveal any statistically significant difference between both test groups. Thus the main difference between study group and test group is the scale of their sports activities. Significant differences between the echocardiographic data of cardiac structures are therefore due to a training effect.
Particularly worthy of mention are the Pearson’s correlations (R) between the competitive athletes’ body size (surface?!) and the corresponding echocardiographic values of the mitral valve – MV (R =0.52), of the aortic valve ring (R=0.53), of the left-ventricular diameter in the diastole – LVDD (R=0.67), of the left-ventricular diameter in the systole – LVDS (r= 0.56), of the left-ventricular muscle mass – LVMM (R= 0,68) as well as of the main trunk of the left coronary arteries diameter – (LCA (R=0.51).
A comparison of the groups reveals that all parameters with the exception of the aorta ascendes – AO (difference 0.04 mm) and the Aortic valve/AK (identical median) show higher values among the competitive athletes, with significant differences (diff) in the values concerning MKL (diff = 3.25 mm), LVDD (diff = 1.22 mm). ÖVPWS (diff = 1.04), LVMM (diff = 24.39 g) as well as left (diff = 0.49) and right (diff = 0.57) coronary artery trunk diameter.
4) Final conclusion
The study results lead to the conclusion that competitive sports activities of young people aged 130 to 170 months result in significant cardiac adaptation.
The values gained from examining cardiac structures of male football players in their preparation and performance phase go significantly beyond those gained from an untrained test group of the same age and gender.
For future cardiologic test series concerning this target group it is therefore recommended to use the standard values determined in this study.
Metadaten zuletzt geändert: 25 Nov 2020 16:38