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- URN zum Zitieren dieses Dokuments:
- urn:nbn:de:bvb:355-epub-432402
- DOI zum Zitieren dieses Dokuments:
- 10.5283/epub.43240
Dokumentenart: | Hochschulschrift der Universität Regensburg (Dissertation) |
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Open Access Art: | Primärpublikation |
Datum: | 28 Mai 2020 |
Begutachter (Erstgutachter): | PD Dr. Sabine Fredersdorf-Hahn |
Tag der Prüfung: | 20 Mai 2020 |
Institutionen: | Medizin > Lehrstuhl für Innere Medizin II |
Stichwörter / Keywords: | Atrial fibrillation, Pulmonary vein isolation, PVAC |
Dewey-Dezimal-Klassifikation: | 600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften > 610 Medizin |
Status: | Veröffentlicht |
Begutachtet: | Ja, diese Version wurde begutachtet |
An der Universität Regensburg entstanden: | Ja |
Dokumenten-ID: | 43240 |
Zusammenfassung (Deutsch)
Einleitung und Zielsetzung: Die Pulmonalvenenisolation hat sich in letzten Jahren als effektive Therapieoption zur Behandlung von Patienten mit symptomatischem Vorhofflimmern (VHF) etabliert. Trotz der Anwendung verschiedenster Techniken bei der Katheterablation stellt das späte Auftreten eines Rezidivs nach durchgeführter Ablation eine wichtige klinische Problematik dar. Ziel der vorliegenden ...
Zusammenfassung (Deutsch)
Einleitung und Zielsetzung:
Die Pulmonalvenenisolation hat sich in letzten Jahren als effektive Therapieoption zur Behandlung von Patienten mit symptomatischem Vorhofflimmern (VHF) etabliert. Trotz der Anwendung verschiedenster Techniken bei der Katheterablation stellt das späte Auftreten eines Rezidivs nach durchgeführter Ablation eine wichtige klinische Problematik dar. Ziel der vorliegenden Studie ist es den langfristigen klinischen Erfolg der primären Katheterablation von VHF mit dem Pulmonalvenenkatheter PVAC (PVAC®, Medtronic Inc., Minneapolis, USA) bei Patienten mit paroxysmalem und persistierendem VHF über einen Beobachtungszeitraum von mehr als vier Jahren zu evaluieren. Zudem sollen präoperative Prädiktoren für ein Wiederauftreten von VHF im Langzeitverlauf eruiert werden.
Methodik:
Für die vorliegende Untersuchung wurde eine retrospektive Analyse von 125 konsekutiven Patienten mit symptomatischem antiarrhythmikarefraktärem paroxysmalem und persistierendem Vorhofflimmern (pxVHF oder perVHF) durchgeführt. Alle Patienten unterzogen sich dabei im Zeitraum von 2007 bis 2011 einer Ablation mit dem Pulmonalvenenkatheter PVAC (erste Generation) im Universitätsklinikum Regenburg. Nach einem routinemäßig durchgeführten Follow-Up während des ersten Jahres postoperativ, erfolgte zur Datenerfassung für die weitere prospektive Langzeitbeobachtung eine erneute Kontaktaufnahme mit den Patienten nach im Mittel 51.4±13.9 Monaten. Neben der Erfassung subjektiver Symptome bezüglich Vorhofflimmern sowie weiterer klinischer Diagnosen wurde zur Detektion asymptomatischer Rezidive die erneute Aufzeichnung eines LZ-EKG durchgeführt (48h oder 72h). Als Erfolg der Ablation mittels PVAC wurde für die vorliegende Untersuchung eine subjektive Beschwerdefreiheit, sowie das Ausbleiben von Vorhofflimmern oder anderer linksatrialer Arrhythmien im EKG gewertet. Im Falle einer Reablation endet die Beobachtung zu diesem Zeitpunkt, die Pulmonalvenenisolation mittels PVAC Katheter galt somit als Misserfolg.
Ergebnisse:
Untersucht wurde ein Studienkollektiv von 125 Patienten. Vor der Katheterablation bestand dabei bei 98 Patienten paroxysmales, bei 27 Patienten persistierendes Vorhofflimmern. 12 Monate nach der Pulmonalvenenisolation waren 83.6% der Patienten mit pxVHF und 53.8% der Patienten mit perVHF rezidivfrei. Während der im Mittel vierjährigen postoperativen Langzeitbeobachtung zeigte sich bei 55.2% aller Patienten ein guter langfristiger Erfolg der Therapie mittels PVAC Katheter, sowohl symptomatisch als auch bezüglich dokumentierter Rezidivfreiheit im LZ-EKG. Das erste Rezidiv von VHF trat dabei im Mittel 19.2±16.1 Monate nach der primären Intervention auf. 48 Monate postablativ sind 63.0% der Patienten mit pxVHF und 28.6% der Patienten mit perVHF frei von VHF, sowohl klinisch als auch im LZ-EKG. Als signifikant voneinander unabhängige Prädiktoren für das Wiederauftreten von Vorhofflimmern zeigten sich perVHF (HR 2.67, 95%-KI 1.53-4.98, p=0.001) und das präoperative Vorhandensein eines leichtgradigen Klappenvitiums (HR 2.69, 95%-KI 1.48-4.87, p=0.001). Im Zusammenhang mit der Katheterablation mittels PVAC traten keine ernsthaften klinisch relevanten intra- oder postoperativen Komplikationen auf, insbesondere keine mit der Intervention in Verbindung stehende thromboembolische zerebrovaskuläre Komplikation wie ein Schlaganfall.
Schlussfolgerung:
Die Katheterablation mit der Anwendung des PVAC Katheters stellt sich abschließend als langfristig effektive Therapieoption zur Behandlung von Vorhofflimmern heraus, die eine geringe intra- und postoperative Komplikationsrate aufweist. Aufgrund des deutlichen schlechteren klinischen Outcomes im Langzeitverlauf bei Patienten mit persistierendem Vorhofflimmern, ist diese Behandlungsstrategie besonders für Patienten mit der paroxysmalen Form empfehlenswert und sollte somit vorwiegend bei dieser Patientengruppe zur Anwendung kommen. Als voneinander unabhängige Risikofaktoren für das Auftreten eines Rezidivs von Vorhofflimmern zeigten sich der persistierende Typus und das Vorhandensein von einem leichtgradigen Klappenvitium präoperativ.
Übersetzung der Zusammenfassung (Englisch)
Introduction and aims: Pulmonary vein ablation showed to be a successful treatment strategy for patients with high symptomatic atrial fibrillation. Despite various techniques used in atrial fibrillation ablation, recurrence of atrial arrhythmias still constitutes a clinical problem. The aim of this study was to document the long-term efficacy (> 4 years) of pulmonary vein isolation with the ...
Übersetzung der Zusammenfassung (Englisch)
Introduction and aims:
Pulmonary vein ablation showed to be a successful treatment strategy for patients with high symptomatic atrial fibrillation. Despite various techniques used in atrial fibrillation ablation, recurrence of atrial arrhythmias still constitutes a clinical problem. The aim of this study was to document the long-term efficacy (> 4 years) of pulmonary vein isolation with the ring-shaped ablation catheter PVAC (PVAC®, Medtronic Inc., Minneapolis, USA) in patients with paroxysmal and persistent atrial fibrillation. Further we evaluated preprocedural factors explaining the long-term outcome after pulmonary vein ablation.
Methods:
This retrospective study with a prospective follow-up was performed at the University Medical Center Regensburg, Germany. All consecutive patients presenting with paroxysmal or persistent atrial fibrillation (pxAF or perAF) treated with PVAC (first generation) between 2007 and 2011 were enrolled. After standard follow-up during the first year, all patients were contacted for long-term follow-up (mean long-term follow-up 51.4±13.9 months). In addition to the patient`s medical history, 2-day or 3-day Holster monitoring was performed. Endpoints were atrial fibrillation-related symptoms, ECG documentation of atrial fibrillation or other left atrial arrhythmias and reablation.
Results:
In total, 125 patients (pxAF n=98, perAF n=27) were enrolled. At 12 months after the first procedure of pulmonary vein ablation using a PVAC 83.6% of patients in the pxAF group and 53.8% of patients in the perAF group were from symptoms. Regarding long-term efficacy, in total 55.2% of all patients were free of any recurrence of atrial fibrillation (symptomatic or documented during Holster monitoring) during the long-term follow-up over more than four years. The time of first recurrence of atrial fibrillation was 19.2±16.1 month after the first procedure. At 48 month after pulmonary vein ablation with PVAC 63.0% of patients in the pxVHF group and 28.6% of patients in the perAF group were free of atrial fibrillation. Independent predictors of event-free survival were perAF (HR 2.67, 95%-KI 1.53-4.98, p=0.001) and the existence of mild valvular disease (HR 2.69, 95%-KI 1.48-4.87, p=0.001). No significant complication due to PVAC occurred, especially no ischemic stroke.
Conclusion:
Pulmonary vein isolation with the phased radiofrequency ablation using the PVAC is an effective and safe method with good long-term efficacy, particularly in patients with pxAF. Patients with perAF receive less benefit from PVAC and ablation therapy should be reserved to pxAF. Significantly, perAF and the existence of even mild valvular disease were independent predictors of atrial fibrillation recurrence.
Metadaten zuletzt geändert: 25 Nov 2020 16:31