Zusammenfassung
Verfolgt wird die These, dass das Gute für eine von praktischer Vernunft geleitete Politik nicht im Zentrum stehen kann und deshalb die politische Ordnung nicht in erster Linie gut – in der starken Bedeutung des Wortes –sein soll. Nahliegender scheint das Bemühen um eine gerechte politische Grundordnung.
Und dennoch: Auch wenn man den Fokus auf Gerechtigkeit legt, ist die Frage des Guten nicht ...
Zusammenfassung
Verfolgt wird die These, dass das Gute für eine von praktischer Vernunft geleitete Politik nicht im Zentrum stehen kann und deshalb die politische Ordnung nicht in erster Linie gut – in der starken Bedeutung des Wortes –sein soll. Nahliegender scheint das Bemühen um eine gerechte politische Grundordnung.
Und dennoch: Auch wenn man den Fokus auf Gerechtigkeit legt, ist die Frage des Guten nicht erledigt. Gerechtigkeit kommt niemals allein – und nicht von alleine. Sie ist mit dem Guten verwoben und auf dessen Schubkraft angewiesen. Insofern ist der Status des Guten in der Politik näher zu bestimmen. Angesichts der Verflechtung des Guten mit dem Religiösen steht damit auch das Verhältnis des Guten zur Religion und der Religion zur Politik auf der Tagesordnung.
Insgesamt ergibt sich schließlich eine normative Argumen-tationslinie, die von der Religion fordert, in Bezug auf die Politik, Konzepte des Guten zurückzunehmen und sich auf Gerechtigkeit zu fokussieren. Hinsichtlich der normativen Ausrichtung der Politik wird hingegen erwartet, dass sie zwar am Vorrang der Gerechtigkeit festhält, aber zugleich differenziert ein Verständnis für die Rolle des Guten unter dem Primat der Gerechtigkeit entwickelt. Dabei kann eine moralische Religion ihre Potentiale für das Gute in die gerechtigkeitsbezogene Politik einbringen.