Obwohl die Ablation des cavotrikuspidalen Isthmus ein Standardverfahren zur effektiven Behandlung des typischen Vorhofflatterns darstellt, sind die Prozedurdaten, wie verwendete Energie, Ablations- und Durchleuchtungsdauer, sehr unterschiedlich und es kommt häufig im Langzeitverlauf zu verschiedenen Arrhythmierezidiven, meist zu Vorhofflimmern.
Ziel dieser retrospektiven Studie war es daher, ...
Abstract (German)
Obwohl die Ablation des cavotrikuspidalen Isthmus ein Standardverfahren zur effektiven Behandlung des typischen Vorhofflatterns darstellt, sind die Prozedurdaten, wie verwendete Energie, Ablations- und Durchleuchtungsdauer, sehr unterschiedlich und es kommt häufig im Langzeitverlauf zu verschiedenen Arrhythmierezidiven, meist zu Vorhofflimmern.
Ziel dieser retrospektiven Studie war es daher, sowohl die Einflussfaktoren auf den kurzfristigen Erfolg als auch auf den Langzeiterfolg zu analysieren. Dazu wurden 100 Patienten (28 Frauen, 72 Männer, Durchschnittsalter 67,85 ± 11,04 J.) des Universitätsklinikums Regensburg bezüglich der Prozedurparameter während der Vorhofflatterablation untersucht und über einen Zeitraum von 30,82 ± 11,61 Monaten auf das erneute Auftreten von Herzrhythmusstörungen mittels EKG und Telefoninterview beobachtet.
Eine bidirektionale Isthmusblockade als Endpunkt der Ablation gelang in 94% der Fälle, wobei die Erfolgsgruppe ein signifikant höheres Gewicht aufwies. Ein Nikotinkonsum als bekannter kardiovaskulärer Risikofaktor war mit einer erhöhten totalen Energie und einer längeren absoluten Ablationsdauer assoziiert. Je höher die Ejektionsfraktion echokardiographisch gemessen war, desto kürzer war die Durchleuchtungsdauer bzw. je schlechter die kardiale Pumpfunktion, desto länger musste durchleuchtet werden.
Im Follow-Up befanden sich 40,7% der Patienten im Sinusrhythmus, 16,0% erlitten ein Rezidiv eines typischen Vorhofflatterns und 43,2% andere Arrhythmierezidive, darunter vor allem ein Vorhofflimmern. Die Rezidive ereigneten sich mehrheitlich im ersten Jahr nach Ablation. Trotz der relativ hohen Rezidivrate konnte eine signifikante Symptomreduktion festgestellt werden, nur bei zwei Patienten war ein thrombembolisches Ereignis zu verzeichnen bei einem mittleren CHA2DS2-VASc-Score des Gesamtkollektivs von 3,43 ± 1,89. Als unabhängiger Prädiktor für das Wiederauftreten eines typischen Vorhofflatterns konnte nur das Rauchen identifiziert werden. Eine COPD, ein Vorhofflimmern in der Vorgeschichte, die Einnahme von Antiarrhythmika der Klasse III und die Thrombozytenaggregationshemmer Clopidogrel, Ticagrelor und Prasugrel hingegen begünstigten die Entwicklung von anderen Arrhythmierezidiven, wie das Vorhofflimmern.
Mit der Kenntnis und der Möglichkeit zur Einflussnahme auf diese Faktoren kann das Outcome der Ablation des cavotrikuspidalen Isthmus kurz- und langfristig verbessert werden. Dazu sind jedoch in Zukunft noch weitere, größer angelegte Studien, insbesondere in Bezug auf die Prozedurparameter, erforderlich. Zudem müssen thrombembolische Komplikationen durch ein angepasstes Antikoagulationsregime hinsichtlich des Auftretens anderer Arrhythmien im Verlauf vermieden werden.
Translation of the abstract (English)
Although the ablation of the cavo-tricuspid isthmus is an effective therapy for typical atrial flutter, the procedure parameters, such as total energy, ablation time und fluoroscopy time, are very different and the recurrence rate of arrhythmias, especially the occurrence rate of atrial fibrillation, in the long-term outcome is high.
The purpose of this retrospective study was to identify ...
Translation of the abstract (English)
Although the ablation of the cavo-tricuspid isthmus is an effective therapy for typical atrial flutter, the procedure parameters, such as total energy, ablation time und fluoroscopy time, are very different and the recurrence rate of arrhythmias, especially the occurrence rate of atrial fibrillation, in the long-term outcome is high.
The purpose of this retrospective study was to identify predictors on the short- and long-term outcome. Therefore, the procedure parameters during the ablation of atrial flutter of 100 patients (28 women, 72 men, mean age 67,85 ± 11,04 years) treated in the University Hospital Regensburg were analyzed. After a mean long-term follow-up of 30,82 ± 11,61 months the patients were interviewed for signs of new-onset arrhythmias and also an ECG was performed.
The ablation of the cavo-tricuspid isthmus was successful in 94% by achieving a bidirectional block across the isthmus. Patients with a higher body weight were more likely to have a successful intervention. Nicotine abuse – as a known cardiovascular risk factor – was associated with a higher total energy and a longer ablation time. The fluoroscopy time was longer, the lower the ejection fraction was.
After follow-up 40,7% of the patients remained in sinus rhythm, 16,0% had a recurrence of atrial flutter and 43,2% experienced other arrhythmias, especially atrial fibrillation. The majority of arrhythmia recurrence occurred during the first year after ablation. Besides the high rate of recurrence, we found a significant reduction of symptoms and just two patients suffered from embolism (mean CHA2DS2-VASc-Score: 3,43 ± 1,89). Smoking was the only independent risk factor for atrial flutter recurrence. Chronic obstructive pulmonary disease, atrial fibrillation prior to ablation, class III antiarrhythmic drugs and antiplatelet agents like Clopidogrel, Ticagrelor and Prasugrel were independent predictive factors for other arrhythmias, particularly atrial fibrillation.
Taking care of these risk factors the outcome after atrial flutter ablation can be improved in short- and long-term. For this purpose, larger studies are necessary particularly with regard to the procedure parameters. Furthermore, thromboembolic complications should be prevented by adjusting the anticoagulation treatment.