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- URN zum Zitieren dieses Dokuments:
- urn:nbn:de:bvb:355-epub-515782
- DOI zum Zitieren dieses Dokuments:
- 10.5283/epub.51578
Dokumentenart: | Hochschulschrift der Universität Regensburg (Dissertation) |
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Open Access Art: | Primärpublikation |
Datum: | 3 Februar 2022 |
Begutachter (Erstgutachter): | Prof. Dr. Wolfgang Bäumler |
Tag der Prüfung: | 12 Januar 2022 |
Institutionen: | Medizin > Lehrstuhl für Dermatologie und Venerologie |
Stichwörter / Keywords: | Tattooentfernung, Laser, Dermatologie |
Dewey-Dezimal-Klassifikation: | 600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften > 610 Medizin |
Status: | Veröffentlicht |
Begutachtet: | Ja, diese Version wurde begutachtet |
An der Universität Regensburg entstanden: | Ja |
Dokumenten-ID: | 51578 |
Zusammenfassung (Deutsch)
Die Zahl von Schmucktätowierungen der Haut hat in den letzten Jahrzehnten erheblich zugenommen. Gleichzeitig stieg die Zahl der Menschen, die eine Tätowierung wieder entfernen lassen wollen. Die häufigste Methode zur Tätowierungsentfernung ist die Verwendung von hochintensiven Laserimpulsen mit Impulsdauern im Nanosekundenbereich, welche seit vielen Jahren eingesetzt werden. Allerdings zeigt ...
Zusammenfassung (Deutsch)
Die Zahl von Schmucktätowierungen der Haut hat in den letzten Jahrzehnten erheblich zugenommen. Gleichzeitig stieg die Zahl der Menschen, die eine Tätowierung wieder entfernen lassen wollen. Die häufigste Methode zur Tätowierungsentfernung ist die Verwendung von hochintensiven Laserimpulsen mit Impulsdauern im Nanosekundenbereich, welche seit vielen Jahren eingesetzt werden. Allerdings zeigt diese Lasertherapie Schwächen hinsichtlich ihrer Effektivität, insbesondere bei farbigen Tätowierungen. Deswegen werden seit einigen Jahren vermehrt Lasergeräte eingesetzt, die noch intensivere Laserimpulse im Pikosekundenbereich abgeben können, womit die Tätowierungen wirksamer entfernt werden können. In der Fachliteratur gibt es derzeit kaum klinische Studien, die den Einfluss dieser Laserparameter auf die Effektivität der Lasertherapie direkt vergleichen. Daher war es das Ziel dieser Arbeit, den Einfluss der verschiedenen Laserparameter auf die Wirksamkeit der Tätowierungsentfernung sowie auf die Häufigkeit von Nebenwirkungen zu untersuchen.
Die Arbeit stellt zunächst die anatomischen Gegebenheiten der Haut und den Ursprung und die Entwicklung von Tätowierungen dar. Danach folgen Grundlagen zur Erzeugung von Laserlicht und Impulsformung. Ein wichtiger Aspekt ist anschließend die Wechselwirkung von Laserstrahlung mit Hautgewebe.
Für die klinische Studie wurde der Zeitraum Oktober 2019 bis August 2020 gewählt. Durchgeführt wurde eine Testreihe von 25 Probandinnen und Probanden, mit insgesamt 32 Tätowierungen. Die tätowierten Hautareale wurden vor der Behandlung jeweils in ein Pikosekundenlaser- und in ein Nanosekundenlaser-Areal unterteilt, um einen Direktvergleich der beiden Lasersysteme zu erhalten. Eine Fotodokumentation fand vor und nach jeder Behandlung statt. Die Behandlungen wurden bei allen Proband*innen in einem Zeitabstand von vier Wochen durchgeführt. Die Auswertungen basierten auf den Studienärzten, zwei verblindeten Beobachtern und den behandelten Probanden, die nach jeder Behandlungssitzung einen Fragebogen erhielten. In Bezug auf jedes Lasersystem wurden somit die aufgetretenen Nebenwirkungen, die Probandenzufriedenheit über die Aufhellung und das Schmerzempfinden während der Behandlung notiert. Bei drei aufeinanderfolgenden Behandlungen erhielten die Proband*innen drei Methoden der Hautkühlung oder Anästhesie. Die erste Behandlung wurde zum direkten Vergleich des Schmerzempfindens ohne ein schmerzlinderndes Verfahren durchgeführt.
Die Auswertung aller Daten ergibt, dass die Anwendung des Pikosekundenlasers (1064 nm) bei schwarzen Tätowierungen effektiver zu sein scheint als eine Behandlung durch den Nanosekundenlaser. Dies wurde jedoch nicht für farbigen Tätowierungen bestätigt. Das Schmerzlevel wurde auf einer „visual analog scale“ (VAS) für den Nanosekundenlaser höher eingestuft. Bei Verwendung einer Anästhesiecreme konnten bei beiden Lasersystemen das Schmerzempfinden deutlich reduziert werden. Die häufigsten vorübergehenden Nebenwirkungen waren Schmerzen, Rötung, Schwellung, Krusten, Blutung, Brennen Blasen und Juckreiz. Bei Verwendung des Pikosekundenlasers zeigte sich jedoch eine geringere Rate an Blasenbildungen, Blutungen und Juckreiz im Vergleich zum Nanosekundenlaser.
Aufgrund der individuellen Beschaffenheit jeder Tätowierung sollte eine Split-Studie obligatorisch sein, um den Effekt der Laserparameter auf die Tätowierungsentfernung zu untersuchen. Betrachtet man alle vorliegenden klinischen Studien zur Tätowierungsentfernung, scheint die Wirksamkeit bei schwarzen und insbesondere bei farbigen Tätowierungen etwas widersprüchlich, was einer weiteren Aufklärung bedarf.
Übersetzung der Zusammenfassung (Englisch)
The number of decorative tattoos of the skin has increased significantly in recent decades. At the same time, the number of people who want to have a tattoo removal has increased. The most common method of tattoo removal is the use of high-intensity laser pulses with pulse durations in the nanosecond range, which have been used for many years. However, this laser therapy shows shortcomings in ...
Übersetzung der Zusammenfassung (Englisch)
The number of decorative tattoos of the skin has increased significantly in recent decades. At the same time, the number of people who want to have a tattoo removal has increased. The most common method of tattoo removal is the use of high-intensity laser pulses with pulse durations in the nanosecond range, which have been used for many years. However, this laser therapy shows shortcomings in terms of its effectiveness, especially in the case of colored tattoos. For this reason, laser devices that can emit even more intense laser pulses in the picosecond range have been increasingly used for several years, which allows tattoos to be removed more effectively. Currently, there are hardly any clinical studies in the literature that directly compare the influence of these laser parameters on the effectiveness of laser therapy. Therefore, the aim of this work was to investigate the influence of the different laser parameters on the effectiveness of tattoo removal as well as on the incidence of side effects.
The paper first presents the anatomical features of the skin and the origin and history of tattoos. This is followed by fundamentals of laser light generation and pulse shaping techniques. After that, an important aspect is the interaction of laser light with skin tissue.
The period chosen for the clinical study was October 2019 to August 2020. A test series of 25 probands, who had a total of 32 tattoos, was carried out. The tattooed skin areas were each divided into a picosecond laser area and a nanosecond laser area before treatment to obtain a direct comparison of the two laser systems. Photo documentation took place before and after each treatment. The treatments were performed in all probands at an interval of four weeks. The results were based on the doctors, two blinded observers and the treated probands, who received a questionnaire after each treatment session. Thus, with regards to each laser system, the side effects experienced, patient satisfaction with clearance, and pain sensation during treatment were noted. For three consecutive treatments, probands received three methods of skin cooling or anesthesia. The first treatment was performed without an analgesic procedure for direct comparison of pain sensation.
The analysis of all data shows that the treatment with the picosecond laser (1064 nm) seems to be more effective for black tattoos compared to the treatment with the nanosecond laser. However, this was not confirmed for colored tattoos. Pain level was rated higher on a "visual analog scale" (VAS) for the nanosecond laser. When an anesthetic cream was used, pain sensation was significantly reduced for both laser systems.The most common transient side effects were pain, erythema, oedema, crusts, bleeding, burning, blistering, and pruritus. However, using the picosecond laser showed a lower rate of blistering, bleeding, and pruritus compared with the nanosecond laser.
Due to the individual nature of each tattoo, a split study should be obligatory to evaluate the effect of laser parameters on tattoo removal. Looking at all available clinical studies on tattoo removal, the efficacy on black and especially on colored tattoos seems a bit contradictory, which needs further explanation.
Metadaten zuletzt geändert: 03 Feb 2022 08:00