Diese Dissertation untersucht die Schmerzprävalenz unter den MS-Patienten des Bezirksklinikums Regensburg. Des Weiteren sollen Antworten auf die Frage nach den auftretenden Schmerzarten, deren Häufigkeitsverteilung und möglichen Zusammenhängen zwischen Schweregrad, Mobilität und Befindlichkeit der MS, sowie durchgeführter Schmerztherapien und den Schmerzsymptomen gefunden werden. Hierzu wurden ...
Abstract (German)
Diese Dissertation untersucht die Schmerzprävalenz unter den MS-Patienten des Bezirksklinikums Regensburg. Des Weiteren sollen Antworten auf die Frage nach den auftretenden Schmerzarten, deren Häufigkeitsverteilung und möglichen Zusammenhängen zwischen Schweregrad, Mobilität und Befindlichkeit der MS, sowie durchgeführter Schmerztherapien und den Schmerzsymptomen gefunden werden. Hierzu wurden die Befragten in die Vergleichsgruppen „Pain Group“ und „No-Pain Group“ eingeteilt. Die Charakterisierung der Schmerzen der Pain Group erfolgte mithilfe eines Fragebogens.
Die Pain Group umfasste 55 Patienten und die No-Pain Group 83 Patienten, wodurch sich eine Schmerzprävalenz von 40% in dieser Stichprobe ergab. Beide Gruppen wiesen ein Durchschnittsalter zwischen dem 40. und 50. Lebensjahr, ein Frauen-Männer-Verhältnis von 2:1, eine durchschnittliche Krankheitsdauer von 10 Jahren und einen durchschnittlichen EDSS ≤ 3 Punkte auf.
Bei der Auswertung der Schmerzfragebögen zeigten sich ein multifokales Schmerzauftreten mit hoher Wahrscheinlichkeit einer Beteiligung der unteren Extremität, eine durchschnittlich moderate bis starke Schmerzintensität, eine durchschnittliche Schmerzdauer über Jahre und körperliche Aktivität sowie Aufregung als Auslöser. Bei der Klassifizierung der Schmerzen anhand der beschriebenen Merkmale fanden sich Schmerzcharakteristiken vereinbar mit neuropathischen Schmerzen, muskuloskelettalen Schmerzen und Kopfschmerzen. Für mehr als zwei Drittel der Befragten zeigten sich multifokale Schmerzen unterschiedlicher Qualität und Dauer und somit ein heterogenes Schmerzbild. Dadurch ist anzunehmen, dass diese Patienten nicht unter einer spezifischen, sondern unter mehreren Schmerzformen leiden.
47% der Patienten der Pain Group nahmen Schmerzmedikamente ein, dabei am häufigsten Ibuprofen und Antikonvulsiva. Die Patienten mit und ohne Schmerzmedikation wiesen hinsichtlich der Schmerzdauer und der Schmerzintensität gleiche Ergebnisse auf.
Zusammenfassend weisen die Ergebnisse dieser Datenerhebung auf eine Unabhängigkeit der Schmerzprävalenz von Alter, Geschlecht und Krankheitsdauer der MS hin. Zudem zeigen die verwendeten Analgetika im Vergleich zur Kontrollgruppe keine suffizientere Schmerzreduktion.
Translation of the abstract (English)
This dissertation investigates the prevalence of pain among MS patients at the Bezirksklinikum Regensburg. Furthermore, answers to the question about the occurring types of pain, their frequency distribution and possible correlations between severity, mobility and condition of MS, as well as performed pain therapies and the pain symptoms should be found. For this purpose, the respondents were ...
Translation of the abstract (English)
This dissertation investigates the prevalence of pain among MS patients at the Bezirksklinikum Regensburg. Furthermore, answers to the question about the occurring types of pain, their frequency distribution and possible correlations between severity, mobility and condition of MS, as well as performed pain therapies and the pain symptoms should be found. For this purpose, the respondents were divided into the comparison groups "Pain Group" and "No-Pain Group". A questionnaire was used to characterize the pain of the Pain Group.
The Pain Group included 55 patients and the No-Pain Group included 83 patients, resulting in a pain prevalence of 40% in this sample. Both groups had a mean age between 40 and 50 years, a female-to-male ratio of 2:1, a mean disease duration of 10 years, and a mean EDSS ≤ 3 points.
Evaluation of the pain questionnaires revealed multifocal pain occurrence with a high likelihood of lower extremity involvement, average moderate to severe pain intensity, average pain duration over years, and physical activity and excitement as triggers. When pain was classified based on the characteristics described, pain characteristics compatible with neuropathic pain, musculoskeletal pain, and headache were found. For more than two-thirds of the respondents, multifocal pain of different quality and duration was evident, resulting in a heterogeneous pain pattern. Thus, it can be assumed that these patients do not suffer from one specific but from several forms of pain.
47% of the patients in the Pain Group were taking pain medication, with ibuprofen and anticonvulsants being the most common. Patients with and without pain medication had equal results in terms of pain duration and pain intensity.
In summary, the results of this data collection indicate independence of pain prevalence from age, gender, and MS disease duration. In addition, the analgesics used did not show more sufficient pain reduction compared to the control group.