Unkomplizierte Appendizitiden im Kindes und Jugendalter: Ein Vergleich der konservativen und chirurgischen Therapie

Dokumentenart:	Hochschulschrift der Universität Regensburg (Dissertation)
Open Access Art:	Primärpublikation
Datum:	9 September 2022
Begutachter (Erstgutachter):	Prof. Dr. Hans Jürgen Schlitt
Tag der Prüfung:	29 August 2022
Institutionen:	Medizin > Lehrstuhl für Chirurgie
Stichwörter / Keywords:	konservative Therapie, unkomplizierte Appendizitis, Kinder, Kinderchirurgie
Dewey-Dezimal-Klassifikation:	600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften > 610 Medizin
Status:	Veröffentlicht
Begutachtet:	Ja, diese Version wurde begutachtet
An der Universität Regensburg entstanden:	Ja
Dokumenten-ID:	52832

Zusammenfassung (Deutsch)

Ziel: In den letzten Jahren gab es eine zunehmende Diskussion bezüglich unterschiedlicher Pathogenesen der komplizierten und unkomplizierten Appendizitis und damit einhergehend der Möglichkeit der konservativen Therapie der unkomplizierten Appendizitis. Zumeist wurde die antibiotische Therapie der unkomplizierten Appendizitis untersucht und diskutiert. Diese prospektive Vergleichsstudie ...

Zusammenfassung (Deutsch)

Ziel: In den letzten Jahren gab es eine zunehmende Diskussion bezüglich unterschiedlicher Pathogenesen der komplizierten und unkomplizierten Appendizitis und damit einhergehend der Möglichkeit der konservativen Therapie der unkomplizierten Appendizitis. Zumeist wurde die antibiotische Therapie der unkomplizierten Appendizitis untersucht und diskutiert. Diese prospektive Vergleichsstudie untersucht die Erfolgsquote der konservativen antibiotikafreien Therapie bei unkomplizierten Appendizitiden im Kindes- und Jugendalter und vergleicht die Studienergebnisse mit denen eines operativ behandelten Kollektivs.

Methoden: In dieser Studie sind 144 Kinder und Jugendlichen eingeschlossen, die in den Jahren 2016-2018 mit einer unkomplizierten Appendizitis behandelt wurden, wobei 61 Patientinnen und Patienten konservativ behandelt wurden und 83 primär operativ. Der Follow-Up-Zeitraum belief sich auf mindestens 6 Monate.
Die statistischen Analysen wurden mit IBM SPSS Statistics (Version 25) durchgeführt.
Es erfolgte eine Beschreibung des Kollektivs anhand deskriptiver Statistik. Angewandte Testverfahren waren (gepaarte) t-Test, Mann-Whitney-U-Test, der Wilcoxon-signed-rank-Test, sowie Chi-Quadrat-Unabhängigkeits-Test, Fischers-Exact-Test und die Berechnung des Spreaman-Korrelationskoeffizient.

Ergebnisse: Die Erfolgsquote der konservativen Therapie lag in einem Follow-Up-Zeitraum von mindestens 6 Monaten bei 91,80%. Die Kinder der konservativen Gruppe hatten signifikant kürzere stationäre Liegezeiten, benötigten weniger lange Schmerzmittel und in dieser Zeit auch niedrigpotentere Schmerzmittel.

Schlussfolgerung: Die konservative antibiotikafreie Therapie ist eine mögliche Therapieoption bei unkomplizierten Appendizitiden. Das Patientenkollektiv muss aber sorgfältig ausgewählt werden und es Bedarf eine engmaschige stationäre Verlaufsbeobachtung und eine ausführliche Aufklärung der Familien.

Übersetzung der Zusammenfassung (Englisch)

Objective: In recent years there has been an increasing discussion regarding different pathogeneses of complicated and uncomplicated appendicitis and the possibility of conservative therapy of uncomplicated appendicitis. Mostly, antibiotic therapy of uncomplicated appendicitis has been investigated and discussed. This prospective comparative study investigates the success rate of conservative ...

Übersetzung der Zusammenfassung (Englisch)

Objective: In recent years there has been an increasing discussion regarding different pathogeneses of complicated and uncomplicated appendicitis and the possibility of conservative therapy of uncomplicated appendicitis. Mostly, antibiotic therapy of uncomplicated appendicitis has been investigated and discussed. This prospective comparative study investigates the success rate of conservative antibiotic-free therapy for uncomplicated appendicitis in children and adolescents and compares the study results with those of a surgically treated collective.

Methods: This study included 144 children and adolescents treated with uncomplicated appendicitis in 2016-2018, with 61 patients who were treated conservatively and 83 who underwent primary surgery. The follow-up period was at least 6 months.
Statistical analyses were performed using IBM SPSS Statistics (version 25).
Descriptive statistics were used to characterize the collective. The test procedures used were (paired) t-test, Mann-Whitney U-test, the Wilcoxon-signed-rank test, and Chi-square-independence-test, Fischers-exact -est, and the calculation of the Spreaman-correlation-coefficient.

Results: The success rate of conservative therapy was 91.80% during a follow-up period of at least 6 months. The children in the conservatively treated group had significantly shorter inpatient hospital stays, required less length of pain medication, and required lower-potency pain medication during this time.

Conclusion: Conservative antibiotic-free therapy is a potential treatment option for uncomplicated appendicitis. However, the patient population must be carefully selected and close inpatient follow-up is needed with detailed information of the families.

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