Analyse des Oberkieferwachstums nach Gaumenplattentherapie bei Patienten mit unilateraler vollständiger Lippen-Kiefer-Gaumenspalte

Dokumentenart:	Hochschulschrift der Universität Regensburg (Dissertation)
Open Access Art:	Primärpublikation
Datum:	9 Dezember 2022
Begutachter (Erstgutachter):	Prof. Dr. Dr. Torsten E. Reichert
Tag der Prüfung:	30 November 2022
Institutionen:	Medizin > Lehrstuhl für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie
Themenverbund:	Nicht ausgewählt
Stichwörter / Keywords:	Lippen-Kiefer-Gaumenspalte, Oberkieferwachstum, kieferorthopädische Frühbehandlung, cleft lip and palate, maxillary growth, presurgical orthodontic treatment
Dewey-Dezimal-Klassifikation:	600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften > 610 Medizin
Status:	Veröffentlicht
Begutachtet:	Ja, diese Version wurde begutachtet
An der Universität Regensburg entstanden:	Ja
Dokumenten-ID:	53320

Zusammenfassung (Deutsch)

In der hier vorliegenden Arbeit wurde die Veränderung der Oberkiefermorphologie von einseitig, vollständigen Lippen-Kiefer-Gaumenspaltpatienten von der Geburt bis zum Zeitpunkt vor operativer Lippenspaltplastik unter kieferorthopädischer Frühbehandlung mittels Gaumenplatte untersucht. Das Patientenkollektiv der 42 nicht-syndromalen Spaltpatienten wurde am Universitätsklinikum Regensburg in den ...

Zusammenfassung (Deutsch)

In der hier vorliegenden Arbeit wurde die Veränderung der Oberkiefermorphologie von einseitig, vollständigen Lippen-Kiefer-Gaumenspaltpatienten von der Geburt bis zum Zeitpunkt vor operativer Lippenspaltplastik unter kieferorthopädischer Frühbehandlung mittels Gaumenplatte untersucht.
Das Patientenkollektiv der 42 nicht-syndromalen Spaltpatienten wurde am Universitätsklinikum Regensburg in den Jahren 2000-2018 behandelt. Es lagen jeweils Gipsmodelle zum Geburtszeitpunkt (T0) sowie nach Plattentherapie (T1) vor. Diese wurden mittels 3-D-Scanner Ortho X Scan® digitalisiert. Anschließend fand die Modellanalyse mit der Software OnyxCeph3TM statt, wobei hierfür mit der Firma Image Instruments GmbH (Chemnitz, Deutschland) eine Individualanalyse eigens programmiert wurde. Um eine hohe Reliabilität zu gewährleisten, wurden eine Intra- und eine Interrater Analyse durchgeführt. Die statistische Auswertung erfolgte mit SPSS.
In dieser Arbeit wurde deutlich, dass die Spaltbreiten unter kieferorthopädischer Plattentherapie zu einer Reduktion kommen. Die Alveolarbogenbreite unterliegt im anterioren Bereich keinen Veränderungen, während sie posterior an Größe zunimmt. Ebenso kommt es zur Größenzunahme in der Sagittalen (Alveolarkamm- und -bogenlänge). Dies lässt sich auf das postnatale Wachstum zurückführen.
Bezugnehmend auf die Winkelanalyse lagen in dieser Arbeit keine signifikanten Unterschiede vor. In weiteren Studien könnte mit modifizierten Untersuchungsparametern hinsichtlich der Winkel die Veränderung der Gaumenmorphologie betrachtet werden.
Ein besonderes Augenmerk wurde in der hier vorliegenden Studie zusätzlich auf die Veränderung der relativen Spaltbreite und die Tragedauer der Funktionsplatte gelegt. Es zeigte sich, dass eine kurze und lange Tragedauer in allen drei Bereichen zu einer signifikanten Reduktion der jeweiligen Spaltbreiten führt. Eine längere Tragedauer war nicht mit einem größeren Effekt der relativen Spaltverkleinerung verbunden. Essenziell erscheint ein möglichst frühzeitiger Behandlungsbeginn der Plattentherapie kurz nach der Geburt.
Durch die dreidimensionale Modellanalyse konnte aufgezeigt werden, dass die kieferorthopädische Frühbehandlung mittels einer Gaumenplatte einen positiven Effekt auf die Oberkiefermorphologie von Spaltpatienten hat. Ein interdisziplinäres Behandlungskonzept sowie die Mitarbeit von Eltern und Kindern sind hierfür unabdingbar.

Übersetzung der Zusammenfassung (Englisch)

This study is an analysis of the morphological changes of the maxilla of patients with unilateral complete cleft lip and palate who were treated with a presurgical orthodontic functional plate from birth to the surgical lip closure. 42 non-syndromatic patients with a cleft lip and palate were treated at the Universitätsklinikum Regensburg during 2000-2018. There were plaster models from birth ...

Übersetzung der Zusammenfassung (Englisch)

This study is an analysis of the morphological changes of the maxilla of patients with unilateral complete cleft lip and palate who were treated with a presurgical orthodontic functional plate from birth to the surgical lip closure.
42 non-syndromatic patients with a cleft lip and palate were treated at the Universitätsklinikum Regensburg during 2000-2018. There were plaster models from birth (T0) and after the presurgical orthodontic treatment (T1). The models were digitalized with a 3-D scanner Ortho X Scan®. The analysis of the models was conducted with the Software OnyxCeph3TM. For this purpose the company Image Instruments GmbH (Chemnitz, Germany) developed a special software program for an individual analysis. To ensure a high reliability, there was an intra- and interrater analysis. The statistical evaluation was done with SPSS.
This study shows that under presurgical orthodontic treatment with a passive functional plate cleft width will be reduced. The anterior jaw width doesn’t change while the posterior jaw width shows an increase. There is also an increase in the sagittal dimension which can be explained by the postnatal growth.
The results of the analysis of the angles were not significant in this study.
There was also a special attention given to the changes of the relative cleft width and the wearing time of the orthodontic plate. The results show that a short and long wearing time of the passive plate reduce the gap width in the anterior, median and posterior segment. A long wearing time doesn’t show a bigger effort in reducing the gap. The early beginning of the presurgical orthodontic treatment directly after birth seems essential.
The three dimensional analysis shows that a presurgical orthodontic plate has a positive impact on the changes of the maxilla of patients with cleft lip and palate. The interdisciplinary treatment and the compliance of parents and patients are therefore indispensable.

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