Intraprozedurale ACT-gesteuerte Heparin-Gabe – Einflussfaktoren auf das Erreichen und Erhalten der Ziel-ACT - Publikationsserver der Universität Regensburg

URN zum Zitieren dieses Dokuments:: urn:nbn:de:bvb:355-epub-540522
DOI zum Zitieren dieses Dokuments:: 10.5283/epub.54052

Süß, Michael

Lizenz: Creative Commons Namensnennung 4.0 International
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Veröffentlichungsdatum dieses Volltextes: 13 Apr 2023 05:18

Details

Dokumentenart:	Hochschulschrift der Universität Regensburg (Dissertation)
Open Access Art:	Primärpublikation
Datum:	13 April 2023
Begutachter (Erstgutachter):	PD Dr. Joachim Seegers
Tag der Prüfung:	5 April 2023
Institutionen:	Medizin > Lehrstuhl für Innere Medizin II
Stichwörter / Keywords:	Elektrophsyiologische Untersuchung, Activated clotting time, Catheter ablation, Heparin, EPU
Dewey-Dezimal-Klassifikation:	600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften > 610 Medizin
Status:	Veröffentlicht
Begutachtet:	Ja, diese Version wurde begutachtet
An der Universität Regensburg entstanden:	Ja
Dokumenten-ID:	54052

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Zusammenfassung (Deutsch)

Zusammenfassung (Deutsch)

Die vorliegende Arbeit beinhaltet eine retrospektive Datenerhebung aller Patienten des Universitätsklinikums Regensburg, bei denen zwischen 2015 und 2018 eine elektrophysiologische Untersuchung unter therapeutischer Antikoagulation mit Heparin stattfand.
Das Ausmaß der Antikoagulation wird dabei mithilfe der „Activated clotting time“ (ACT) bestimmt. Dabei wird empfohlen, dass der Zielbereich der ACT zwischen 300 und 350 Sekunden liegen sollte.
Zum Erreichen der Ziel-ACT wird im klinischen Alltag des UKR seit Mitte 2014 eine auf empirische Überlegungen basierende Tabelle eingesetzt.
Ziel der Dissertation war eine Überprüfung dieser Tabelle hinsichtlich der Erfolgsquote für das Erreichen der Ziel-ACT sowie eine Untersuchung möglicher Prädiktoren, die das Erreichen bzw. Nicht-Erreichen des Ziels vorhersagen könnten.
Als Ergebnis zeigte sich, dass lediglich 29,5 % aller ACT-Messungen im Zielbereich waren. Nach dem Initialbolus lagen ca. 50 % der Patienten unter der gewünschten Ziel-ACT. Im Verlauf der EPU sank der prozentuale Anteil an Unterdosierungen, der Anteil an ACTs im Zielbereich und vor allem über dem gewünschten Zielbereich nahm dagegen deutlich zu.
Bei der Analyse möglicher Ursachen ließen sich vor allem zwei Prädiktoren als große Einflussfaktoren feststellen: die dauerhafte medikamentöse Antikoagulation und das Geschlecht.
Während Patienten ohne vorbestehende Antikoagulation deutlich häufiger unter dem Zielbereich lagen, kam es insbesondere bei Patienten mit Dabigatran- und Phenprocoumontherapie vermehrt zu Heparinüberdosierungen.
Ebenso wiesen Frauen im Vergleich zu Männern nach Verabreichung des Initialbolus eine doppelt so hohe Wahrscheinlichkeit für eine ACT über dem Zielbereich, Männer hingegen ein doppelt so hohes Risiko für eine Heparinunterdosierung auf.
Aufgrund dieser Ergebnisse sollte eine geschlechtsspezifische und antikoagulationsspezifische Anpassung der Heparindosierung überdacht werden.

In der vorliegenden Arbeit konnte aufgezeigt werden, dass die im UKR verwendeten Dosierungstabellen für eine optimale Heparindosierung nicht ausreichend sind.
Durch eine Anpassung der empirischen Tabellen hinsichtlich der neu entdeckten Prädiktoren könnte die Anzahl der ACTs im Zielbereich erhöht und somit das Risiko für Blutungen bzw. Schlaganfälle noch weiter reduziert werden.

Übersetzung der Zusammenfassung (Englisch)

The present work includes a retrospective data collection of all patients of the University Hospital Regensburg, who underwent an catheter ablation under therapeutic anticoagulation with heparin between 2015 and 2018.
The extent of anticoagulation is determined using the activated clotting time (ACT). It is recommended that the target range of the ACT should be between 300 and 350 seconds.
To achieve the target ACT, a table based on empirical considerations has been used in everyday clinical practice at the UKR since mid-2014.
The aim of the dissertation was to review this table with regard to the success rate for achieving the target ACT and to examine possible predictors that could predict target achievement or non-achievement.
The result showed that only 29.5% of all ACT measurements were within the target range. After the initial bolus, approximately 50% of patients were below the desired target ACT. In the course of the catheter ablation, the percentage of underdosing fell, while the proportion of ACTs in the target range and especially above the desired target range increased significantly.
In the analysis of possible causes, two predictors in particular were found to be major influencing factors: long-term drug anticoagulation and gender.
While patients without prior anticoagulation were significantly more often below the target range, heparin overdoses were more common in patients receiving dabigatran and phenprocoumon therapy.
Likewise, women were twice as likely to have an ACT over the target range after the initial bolus was administered, while men were twice as likely to be heparin underdosed as compared to women.
Based on these results, a gender-specific and anticoagulation-specific adjustment of the heparin dosage should be reconsidered.
In the present work it could be shown that the dosage tables used in the UKR are not sufficient for an optimal heparin dosage.
By adjusting the empirical tables with regard to the newly discovered predictors, the number of ACTs in the target area could be increased and the risk of bleeding or stroke could be reduced even further.

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